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Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Motley Fool Newsletter “Bilanz Ziehen” vom 08.03.2016. Hier kannst du dich kostenlos für unseren Newsletter anmelden.

Es gibt ja viele Sprichwörter (oder vielleicht auch Klischees), die sich mit der Geduld beschäftigen. Im Englischen sagen wir “the best things come to those who wait”.

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Auf deutsch könnte man „alles zu seiner Zeit” sagen.

Es gibt eines, das aber vielleicht noch besser passt: „Anfangen ist leicht, Beharren eine Kunst”.

Dank eines Informationslecks bei einem Partner von Goldman Sachs wissen wir von einem Memo, indem er den jüngeren Kollegen einen Rat gegeben hat, wie sie über ihre Karriere denken sollten.

Kurz zusammengefasst schrieb er, dass der Aufbau einer Karriere trotz aller Zukunftssorgen in der Finanzbranche ein langfristiges Unterfangen wie ein Marathon ist (du findest eine Referenz zu dem Memo hier im Business Insider auf Englisch).

In dem Memo von Joseph Mauro von Goldman Sachs London war eigentlich nichts besonders Einleuchtendes. Es könnte auch unter Klischees eingeordnet werden.

Aber hier kommt der Knüller: Er hat Recht damit.

Im Kontext seines Rates an die jüngeren Kollegen bei Goldman hat er Recht. Die Finanzindustrie durchlebt auch Phasen und dem neuesten Trend hinterher zu jagen, hat schon oft in einer Katastrophe gemündet anstatt in langfristigem Erfolg.

Alle von uns, egal welchen Berufsweg wir einschlagen, können das nachvollziehen.

Erfolgreiche Karrieren passieren nicht über Nacht. Geduld, harte Arbeit und ein Meister seines Faches zu werden, zahlen sich aber meistens aus.

Und was passiert, wenn man permanent von einem Trend auf den anderen aufspringt, in der Hoffnung, man werde dadurch über Nacht zum Millionär? Ja, das funktioniert nicht so richtig.

Du siehst schon, worauf ich hinaus will.

Beim Investieren ist es genau dasselbe

Es gibt bestimmte Leute, die von einem Tag auf den anderen auf einmal viel reicher sind, weil sie ein glückliches Händchen bei einem oder mehreren Trades hatten. Aber genau wie bei dem Zocker, der sich nach einem großen Gewinn magnetisch vom Spielautomaten angezogen fühlt, so führt diese Zocker-Einstellung nicht nur zu schnellen und großen Gewinnen, sondern auch auch zu schnellen und großen Verlusten.

Als Marathonläufer und Ultramarathonläufer kann ich bestätigen, wie gut die Metapher von Mauro nicht nur auf die Karriere sondern auch auf das Investieren zutrifft.

Es ist ein langer Weg.

Während des Rennens hat man mit unzähligen Hochs und Tiefs zu kämpfen.

Die meisten davon sind mental.

Geduld, Hingabe und immer einen Fuß vor den anderen zu setzen, bringen dich ans Ziel.

Und am Ziel wartet – fast immer – eine große Belohnung.

Wie kann man das als Investor anwenden?

Es ist natürlich leicht, in blumiger Sprache über das große Ganze und die Langfristigkeit beim Investieren zu reden. Aber das ist nicht besonders hilfreich ohne einen praktischen Ansatz, um langfristig erfolgreich zu investieren.

Daher möchte ich drei Dinge mit dir teilen, von denen ich glaube, dass sie dir helfen können, deine langfristigen Investitionen zu verbessern.

1. Investiere in die richtigen Unternehmen

Die richtigen Unternehmen sind diejenigen, bei denen die Kurse steigen, oder? Ja, das ist richtig.

Aber sich nur auf den Börsenkurs zu beschränken, wäre… wenn du mir erlaubst, noch ein Klischee zu bedienen… ein Fall, wo der Schwanz mit dem Hund wedelt.

Wenn ich sage „die richtigen Unternehmen“, dann meine ich die mit den starken Wettbewerbsvorteilen und einem Management, das langfristig denkt. Das wird wahrscheinlich nicht über Nacht zu großen Kursgewinnen führen, aber es hilft, langfristigen Erfolg sicherzustellen, damit das Unternehmen seine Investoren fürstlich belohnen kann.

Dieser Prozess erfordert Geduld und Sorgfalt. Es gibt tausende von Unternehmen auf der Welt, in die wir investieren können. Aber „die richtigen Unternehmen“, nach denen wir suchen, machen nur einen kleinen Teil davon aus.

2. Schau auf die richtigen Dinge

Wie oben schon erwähnt, ist es, unverblümt ausgedrückt, ziemlich stumpfsinnig, sich nur auf den Aktienkurs eines Unternehmens zu konzentrieren. Es gibt meines Wissens keinen Beweis dafür, dass eine herausragende langfristige Kursentwicklung nur anhand des Kurses vorhergesagt werden könnte.

Es gibt aber noch andere kurzfristig orientierte Kennzahlen, die man als Investor besser ignorieren sollte. Ganz oben auf meiner Liste: Der vierteljährliche Gewinn pro Aktie. Obwohl das zu den am häufigsten behandelten Fundamentaldaten gehört, ist es eine sehr kurzfristige Kennzahl, zusammen mit der Art, wie diese Quartalsberichte verfasst werden, denn es spiegelt nicht immer wieder, wie gesund ein Unternehmen ist. Und das macht diese Kennzahl für langfristige Investoren relativ wenig nützlich.

Stattdessen sollte man sich auf diese Faktoren konzentrieren:

  • Jahresergebnisse.
  • Die Gewinnrechnung zusammen mit der Bilanz und der Cashflowrechnung, die den so wichtigen Kontext liefern.
  • Die Umsetzung der eigenen Strategie – was sich manchmal, aber nicht immer, in den kurzfristigen oder mittelfristigen Finanzergebnissen zeigt.
  • Das Management hält seine Versprechen.
  • Wie das Management bezahlt wird, kann bedeutende Auswirkungen darauf haben, wie das Unternehmen geführt wird.

3. Schau auf die richtigen Dinge … aber nicht zu oft

Ein gutes Mittel, um deine Gewinne zunichte zu machen, ist zu oft zu viel zu machen. Professor Terrance Odean von der Universität von Kalifornien Berkeley hat zu diesem Thema ein paar seiner besten Arbeiten verfasst, darunter auch die viel zitierte Studie „Trading is Hazardous to Your Wealth” (PDF, auf Englisch).

Diese Studie behandelt das zu häufige Handeln von Investoren an der Börse. Es ist nur menschlich. Je mehr wir uns auf etwas konzentrieren, desto mehr fühlen wir uns dazu gezwungen auch etwas zu tun. Wenn du dein Portfolio täglich oder wöchentlich überprüfst, dann wird es schwer, nicht zu oft zu kaufen und zu verkaufen.

Die gute Nachricht ist, dass die wichtigsten Faktoren — Strategie, Wettbewerbsvorteile, Jahresergebnisse und langfristige Ergebnisse — sich nicht so oft ändern. Du brauchst also keine Angst zu haben, etwas zu verpassen, wenn du dein Portfolio nicht täglich überprüfst.

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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

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Matt besitzt Aktien von Goldman Sachs. The Motley Fool besitzt keine der genannten Aktien. 



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