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Amazon, Microsoft, Google: Wer gewinnt den Krieg in der Cloud?

Foto: Pixabay, hongmyeon

Tech-Unternehmen bekommen ja in der Regel eher Aufmerksamkeit für Produkte für den Endkonsumenten, z.B. für Smartphones oder Wearables. Nachvollziehbar. Nun ist die Smartphone-Branche aber nicht mehr ganz so taufrisch. Mittlerweile brauchen die Tech-Größen neue Einnahmequellen, und der globale Cloud-Markt sieht da gar nicht so verkehrt aus. Gartner zum Beispiel gehen davon aus, dass diese Branche 204 Milliarden US-Dollar wert sein könnte. Es wird erwartet, dass es dieses Jahr 16,5 % wächst.

Dieses Wachstumspotenzial haben Amazon (WKN:906866), Microsoft (WKN:870747) und Alphabets (WKN:A14Y6F) (WKN:A0B7FY) Google natürlich auf dem Zettel. Jedes der Unternehmen hat schon einen Claim in der Cloud abgesteckt. Und obwohl Amazon wie der souveräne Erste wirkt – warum das so ist, werden wir weiter unten noch ausführen –, wäre es doch ein Fehler, Microsoft oder Google zu ignorieren.

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Der Vergleich

Wenn du im Laufe des letzten Jahres Amazons Aktie verfolgt hast, dann dürftest du mitbekommen haben, dass sich Amazon Web Services (AWS) im Cloud-Bereich als ziemlich unantastbar herausgestellt hat. Im Jahr 2015 konnte das Unternehmen 7 Milliarden US-Dollar Umsatz allein von AWS reinholen.

Darüber hinaus strengt sich Amazon derzeit stark an, seine regionalen Standorte zu vergrößern. Im Cloud-Computing bedeutet ein größeres Netzwerk mit vielen Standorten nicht nur eine Absicherung gegen Ausfälle, sondern ist auch die beste Art, location-basierte Datenrechte zu umschiffen. So verlangen beispielsweise viele Länder, dass die Datencenter, die die Daten ihrer Bürger sammeln, auf dem Boden der jeweiligen Länder stehen.

Amazon ist derzeit in 12 Regionen aktiv. Viele davon in den USA, außerdem sind noch fünf weitere in der Mache. Was die Anzahl der Datencenter-Regionen angeht, ist allerdings Microsoft Azure führend: derzeit verfügen sie über 20. Google lahmt mit 4 Regionen hinterher, ist aber drauf und dran, aufzuholen: in den nächsten 12 bis 18 Monaten will man 12 weitere Regionen hinzufügen.

Gehen wir aber zurück zum Umsatz: Da fällt auf, dass Microsoft und Google noch jede Menge Aufholbedarf haben. Morgan Stanley schätzt, dass beide Unternehmen im Jahr 2015 etwa 500 Millionen US-Dollar Umsatz mit Cloud-Computing reingeholt haben – Amazons Umsatz lag wie gesagt im Milliardenbereich.

Google will nach ganz oben

Man muss sich allerdings vor Augen halten, dass Google nach ganz oben will, auch wenn Amazon derzeit die Nummer eins ist.

Urs Hölzle, Senior VP für Tech-Infrastruktur bei Google, schätzte Ende letzten Jahres, dass die Cloud-Plattform des Unternehmens im Jahr 2020 größer sein könnte als der Umsatz, der mit Werbung generiert wird. Das wäre schon eine ziemliche Hausnummer: im letzten Jahr kam über 67 Milliarden US-Dollar an Umsatz über Werbung rein.

Damit das Realität wird, hat Google neulich Diane Greene mit ins Boot geholt. Die soll das Geschäft mit der Cloud anführen. Greene ist eine der Mitgründerinnen von VMWare, und unter ihrer Führung holt sich Google mehr und mehr Leute für die Sparte, außerdem eine Horde Sales-Mitarbeiter, die wiederum mehr Kunden ranschaffen sollen.

Google konnte bereits Spotify gewinnen, außerdem gibt es Gerüchte, dass sich Apple mit dem Gedanken beschäftigen soll, zumindest einen Teil des Geschäfts auf Google auszulagern.

Foolishe Schlussbetrachtung

Klar: An Amazons souveräner Führungsposition im Cloud-Business kommt man nicht vorbei, und Investoren sollten sich freuen, dass es dem Unternehmen gelungen ist, einen stabilen Service aufzubauen, der den Online-Handel mehr als stützt.

Allerdings wäre es nicht klug, wenn man Google schon zu früh anzählt. Natürlich besteht jede Menge Aufholbedarf. Man darf aber nicht vergessen, dass man dort die nötigen Ressourcen und das Know-How hat.

Weder Microsoft noch Google werden die Wachstumschancen in der Branche einfach so verkommen lassen. Google unternimmt wie gesagt schon erste Schritte, um mit Amazon gleichzuziehen. Zwar bezweifle ich, dass dies in den nächsten Jahren geschehen wird. Wenn aber Hölzles Optimismus sich auch nur zur Hälfte als korrekt herausstellt, dann wird Amazon mächtig ackern müssen, um den Verfolger Google auch weiter auf Distanz zu halten.

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The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Alphabet, Amazon und Apple. The Motley Fool besitzt Aktien von Microsoft.

Dieser Artikel von Chris Neiger erschien am 28.3.2016 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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