Wie BMW sich gegen Google und Apple behaupten will
BMW (WKN:519000) hat gerade erst verlauten lassen, ein revolutionäres Flaggschiff in der Entwicklung zu haben, ein selbstfahrendes Auto, das helfen soll, die potenziellen Konkurrenten aus dem Silicon Valley abzuwehren. Gemeint sind damit Unternehmen wie Alphabet (WKN:A14Y6H).
Was BMW über das neue Auto gesagt hat
CEO Harald Krüger gab nicht viele Einzelheiten preis. Während der Vorstellung des Jahresberichts am 16. März versprach Krüger „einen revolutionären BMW, der ein völlig neues Niveau erreichen wird.“
Der „iNEXT“ wird ein Symbol für die „technische Führung“, wie BMW in einer Erklärung verlauten ließ. Damit sollen neue Formen selbstfahrender Technologie und digitale Konnektivität zusammen eine neue Generation der Mobilität einläuten. In Verbindung mit der Leichtbaukonstruktion und dem bahnbrechenden Innendesign wird der iNEXT neue Standards bei der Kundenerfahrung bieten.
“Der BMW iNEXT läutet eine neue Ära der Mobilität ein.“ sagte Krüger. „Dieses Symbol unseres technischen Vorsprungs wird zeigen, wie wir die Zukunft der Mobilität und die Massenproduktion zusammenbringen werden.“
Das sind ziemlich viele Modeworte, aber was wird das für ein Auto?
Was BMW über den iNEXT nicht gesagt hat… aber wir können ja raten
BMW bleibt wahrscheinlich deshalb so vage, weil es sich dabei bisher wohl nur um eine Idee handelt. Es könnte (oder auch nicht) wie das futuristische Konzeptfahrzeug im Bild weiter oben aussehen. Aber wir können einen Blick darauf werfen, was BMW schon gemacht hat, um einen Anhaltspunkt zu finden, wo die Reise hingehen wird.
Das Unternehmen hat bereits einen kleinen, aber eindrucksvollen Sprung nach vorne gemacht. Der elektrische i3 und der Plug-in Hybridsportwagen i8 wurden von der Kritik beide sehr gut aufgenommen und haben gleichzeitig die technologischen Fortschritte im Bereich Leichtbau mit Karbonfaser gezeigt.
Karbonfaser ist ein außerordentlich starkes und leichtes Material — seit Langem eine vielversprechende Lösung für das Auto der Zukunft. (leichtere Autos verbrauchen immerhin weniger Energie.) Aber bis vor Kurzem war es einfach zu teuer für den Massenmarkt. BMW hat investiert, um die Kosten zu senken und die Produktion des Materials erhöht, um Karbonfaser schließlich auch in den Modellen für den Massenmarkt zu nutzen.
BMW hat auch bedeutende Investitionen in selbstfahrende Technologie getätigt. Wie fast alle Konkurrenten im Luxussegment haben auch die Münchner ein beschränktes selbstfahrendes System wie bei Tesla Motors (WKN:A1CX3T) versprochen, das freihändiges Fahren auf der Autobahn ermöglichen soll. Das System soll in ein bis zwei Jahren verfügbar sein. Und genau wie diese Konkurrenten (darunter auch Tesla) glaubt man auch, dass BMW aggressiv an einem voll funktionalen selbstfahrendem System arbeitet, das 2020 vielleicht auf den Markt kommen könnte.
Alles zusammen genommen sehen wir, wo sich das Unternehmen hin bewegt. Der iNEXT wird wahrscheinlich eine große Limousine mit großzügiger Ausstattung, größtenteils mit einer Karbonfaserstruktur, die von einem leistungsstarken batterieelekrischen Antriebsstrang angetrieben wird. Und das Auto wird sich unter fast allen Umständen selbst fahren können.
Aber weil es ein BMW ist, wird die Freude am Fahren wahrscheinlich auch nicht zu kurz kommen, wenn der Fahrer das Steuer doch selbst übernehmen will.
Warum diese Andeutungen so wichtig sind
Die Autobauer auf der ganzen Welt stehen unter großem Druck, mit den technologischen Fortschritten mitzuhalten, die in den nächsten Jahren von außerhalb der Industrie kommen werden. Entwicklungen wie der Fahrdienst Uber ersetzen das alte Modell, wonach man ein Auto selbst besitzen musste. Dann wäre da noch das selbstfahrende Auto von Google und das von Gerüchten umrankte Auto von Apple (WKN:865985) (oder der Autodienst von Apple). All diese Initiativen zwingen die Autobauer dazu, zu zeigen, dass sie sich nicht so leicht das Geschäft wegnehmen lassen werden.
Diesen Druck spüren zwar alle Autobauer und sie ergreifen auch entsprechende Schritte, aber der Druck im Luxussegment ist besonders hoch, wo der Erfolg von Tesla die Aufmerksamkeit von BMW und den anderen deutschen Autobauern auf sich gezogen hat. Krüger und sein Team haben das Gefühl, sie müssten ihren Kunden zeigen – und vielleicht noch wichtiger auch den Investoren – dass sie aggressive Maßnahmen ergreifen, um mit dem Silicon Valley Schritt zu halten.
Der iNEXT ist im Moment wahrscheinlich nicht viel mehr als eine Idee. Aber es ist eine wichtige Idee für BMW, da man ja zeigen will, dass man auch in einer Zukunft voller elektrischer und selbstfahrender Autos relevant sein wird. Aber wird es auch so kommen? Um das zu erfahren, werden wir abwarten müssen.
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Suzanne Frey ist Führungskraft bei Alphabet und Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.
Motley Fool besitzt und empfiehlt Alphabet (A und C), Tesla und Apple. Motley Fool empfiehlt BMW.
Dieser Artikel wurde von John Rosevear auf Englisch verfasst und wurde am 17.03.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.