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Die 5 größten M&A-Deals aller Zeiten

Foto: Pixabay, cdu445

Zwar war das letzte Jahr ein Rekordjahr für M&As, wer aber deswegen denkt, dass der größte Unternehmensdeal im Jahr 2015 stattfand, der ist auf dem Holzweg.

Tatsache ist, dass der größte Deal schon im Jahr 1999 über die Bühne ging. Die Briten von Vodafone übernahmen damals für 172 Milliarden US-Dollar die deutsche Unternehmensgruppe Mannesmann.

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Dennoch wurden zwei der fünf größten Übernahmen und Fusionen im Jahr 2015 verkündet. Pfizers (WKN:852009) Übernahme von Allergan PLC für 160 Milliarden US-Dollar ist gerade noch in der Schwebe, genauso wie Anheuser-Busch InBevs (WKN:590932) 106 Milliarden US-Dollar Kauf von SABMiller. Bei beiden Deals wird erwartet, dass sie Ende des Jahres durch sind – sie würden in der Ewigen Deal-Tabelle die Plätze zwei und vier einnehmen. Bei beiden Deals handelt es sich um Übernahmen, wo Rivalen sich zusammentun, um die jeweilige Branche zu dominieren.

Hier also sind die fünf größten M&As der Geschichte. Das Ranking erfolgte durch Dealogic. (Dealogic basiert sein Ranking auf den Unternehmensbewertungen der damaligen Zeit. Bei noch nicht abgeschlossenen Deals nutzt man jüngste Unternehmensbewertungen.)

1 Vodafone AirTouch krallt sich Mannesmann (1999, 172 Milliarden US-Dollar)

Der größte Deal aller Zeiten begann als bösartige internationale Übernahme.

Damals, 1999, waren einfache Handys, mit denen man lediglich Anrufe erledigen konnte, der letzte Schrei. Smartphones gab es noch nicht, und Vodafone (WKN:A1XA83) – Großbritanniens größtes Unternehmen im Bereich drahtlose Kommunikation – wollte sich seinen führenden deutschen Konkurrenten Mannesmann unter den Nagel reißen.

Damals gab es in Deutschland kaum feindliche Übernahmen. Weil Mannesmann unbedingt unabhängig bleiben wollte, wehrte man sich drei lange Monate lang. Man versuchte sogar, mit dem französischen Unternehmen Vivendi zu fusionieren – nur um dann zusehen zu müssen, wie diese dann selber einen Deal mit Vodafone aushandelten.

Als klar wurde, dass die Aktionäre das Angebot von Vodafone nicht ablehnen würden, gab Mannesmann auf. Aus den beiden Kontrahenten entstand das größte Mobilfunkunternehmen der Welt.

2 Pfizer und Allergan beschließen Fusion (2015, 160 Milliarden US-Dollar)

Es ist ein historischer Deal, der da gerade noch in der Schwebe ist – und nicht nur, weil aus Pfizer und Allergan der größte Pharma-Konzern der Welt werden würde.

Dieser Deal würde Allergans Botox und Pfizers Viagra und Celebrex unter ein Dach bringen. Es wäre außerdem die bislang größte „Inversion“.

Unter Inversionen versteht man, dass US-Unternehmen in anderen Ländern ihren Sitz haben, in denen die Steuersätze viel geringer sind. Indem man sich mit den in Irland beheimateten Kollegen von Allergan zusammentut, spart man jede Menge Cash bei der Steuer.

Die US-Regierung und andere Kritiker bezeichnen Inversionen als „unpatriotisch“. Das US-Treasury Department konnte neulich ein paar Regelungen durchbringen, die die Zahl der Inversionen beschneiden soll. Doch der Deal zwischen Allergan und Pfizer war so geregelt, dass Allergan als Käufer auftritt – davon erhofft man sich, dass man die neu geschaffenen Regelungen umgeht.

3 Verizon Communications kauft Verizon Wireless (2013, 130 Milliarden US-Dollar)

Vodafone tritt in dieser Liste gleich zweimal auf. Diesmal allerdings als Übernahmeopfer.

Vor drei Jahren beschloss der US-Telekomriese Verizon Communications (WKN:868402), richtig groß in das Geschäft mit Handys und Breitband-Angeboten einzusteigen. Dazu nahm man 130 Milliarden US-Dollar in die Hand und kaufte dem Joint-Venture-Partner Vodafone jene 45 % von Verizon Wireless ab, die man selber noch nicht besaß.

Als der Deal damals durchging, hatte Verizon Wireless rund 100 Millionen Kunden, und Verizon Communications CEO Lowell McAdam sagte „eine große Chance für Wachstum in der US-Telekom-Branche“ voraus. Heute ist Verizon Wireless der größte Drahtlos-Anbieter des Landes und hat 137,5 Millionen Kunden.

Diesem Deal wurde jede Menge Aufmerksamkeit zuteil, und zwar nicht nur wegen seiner Größe, sondern auch wegen der Art und Weise seiner Finanzierung. Verizon stellte Anleihen in Höhe von 49 Milliarden US-Dollar aus – Dealogic zufolge war das die größte Konzern-Emission aller Zeiten.

4 Anheuser-Busch InBev kauft SABMiller (2015, 117 Milliarden US-Dollar)

Wow: Die Fusion dieser beiden Bierbrau-Giganten könnte dafür sorgen, dass sie für ein Drittel des weltweit verkauften Biers verantwortlich sind.

Im letzten Jahr sind die in Belgien beheimateten Anheuser-Busch, immerhin die größten Brauer der Welt, auf Einkaufstour gegangen, um irgendwas den sinkenden Verkaufszahlen entgegenzusetzen. Den richtigen Partner machte man in England aus: SABMiller.

Die waren zuerst nicht ganz so begeistert. Man lehnte mehrmals die Angebote der Belgier ab – erst ein Angebot, das 50 % über der Bewertung vom Tag vor der Übernahme lag, wurde letztlich angenommen. Das Ergebnis: Ein Brauerei-Gigant, der 64 Milliarden US-Dollar an Umsatz vorweisen kann, darunter von Marken wie Stella Artois, Budweiser und Pilsner Urquell.

Erst aber müssen noch die Anti-Kartell-Regulatoren verschiedener Länder zustimmen. Falls der Deal nicht zustande kommt, wird das SABMiller nicht unbedingt das Herz brechen. Anheuser-Busch hat sich nämlich dazu verpflichtet, eine sogenannte Breakup-Fee in Höhe von 3 Milliarden US-Dollar zu zahlen.

5 America Online schnappt sich Time Warner (2000, 112 Milliarden US-Dollar)

America Onlines Kauf von Time Warner (WKN:A0RGAY) für 112 Milliarden US-Dollar ist vielleicht nur die fünftgrößte Übernahme aller Zeiten – dafür ist sie vielen noch als die „schlimmste Unternehmenszusammenführung ever“ in Erinnerung.

Vor sechzehn Jahren noch galt die Union von Internetanbieter AOL mit dem weltweit größten News- und Medienriesen Time Warner als die ideale Partnerschaft.

Als der Deal verkündet wurde, nannte AOLs CEO Steve Chase das Ereignis als „historisch“ und prophezeite, dass die Partnerschaft für eine „fundamentale Veränderung in der Informationsbeschaffung und Kommunikation, dem Einkaufserlebnis und der Unterhaltung“ jedes einzelnen sorgen würde. Außerdem: „Eine Veränderung, die vor allem unseren Kunden und Aktionären zum Vorteil reichen wird.“

Doch nicht genug damit, dass dies alles nicht eingetreten ist – nur wenige Monate nach dem Deal platzte die Dot-Com-Blase. Die Wirtschaft ging baden. Es stellte sich heraus, dass die Unternehmenskulturen der beiden Player derart verschieden waren, dass die erwarteten Synergien sich einfach nicht einstellen wollten.

Im Jahr 2003 berichtete AOL Time Warner einen jährlichen Verlust von 99 Milliarden US-Dollar. Ein gutes Stück davon war auf den Wertverlust von AOL zurückzuführen. Bis 2009 wurden gut 100 Milliarden US-Dollar Aktienwert verbrannt, und Time Warner zog die Reißleine, stieß AOL ab, was das Ende der Partnerschaft bedeutete.

Die Lektion für Investoren: Bloß weil Unternehmen sich viel von Fusionen und Zukäufen versprechen, bedeutet das noch lange nicht, dass diese positiven Entwicklungen auch tatsächlich eintreten. Lies dich also tief ein in die Materie und bedenke die Risiken, bevor du dich über die Verkündung eines Deals zu früh freust.

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The Motley Fool empfiehlt Time Warner. Dieser Artikel von The Alert Investor erschien am 3.3.2016 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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