DAX markiert neuen Tiefststand, Henkel-Chef wechselt zu Adidas, Zalando und Software AG steigen nach guten Zahlen: Was du am Mittwoch wissen musst
Die Stimmung an der Börse ist weiterhin getrübt. Der stetig fallende Ölpreis wird von der Mehrheit der Marktteilnehmer als Indikator für ein Schwächeln der Weltwirtschaft interpretiert. Das verlangsamte chinesische Wirtschaftswachstum schürt zusätzliche Ängste.
Trotzdem kann niemand vorhersagen, wie sich die Kurse in naher Zukunft entwickeln werden. Ziemlich sicher ist jedoch, dass in der anlaufenden Berichtssaison die Marktteilnehmer wieder verstärkt auf konkrete Unternehmensergebnisse statt auf volkswirtschaftliche Indikatoren schauen werden. Mit anderen Worten: Gute Quartalszahlen könnten eine Erholung einleiten…
Was war an der Börse los?
Dieses Muster kannte man bereits: Am Montag startete der DAX (WKN:846900) einen Erholungsversuch, gab im Verlauf der Handelssitzung jedoch seine Gewinne wieder ab und schloss beim Stand von 9.522 Punkten mit einem Minus von 0,3 %. Als Gründe für die Zurückhaltung der Marktakteure wurden wie in den vergangenen Wochen üblich die Sorge über die chinesische Wirtschaft und der fallende Ölpreis angeführt.
Mit einem Kursgewinn von mehr als 6 % setzte sich die Aktie von Adidas (WKN:A1EWWW) an die DAX-Spitze. Zuvor war bekannt geworden, dass der derzeitige Vorstandschef des Konsumgüterproduzenten Henkel (WKN:604843), Kasper Rorsted, im Oktober seinen Chefsessel räumen und den CEO-Posten beim Sportartikelhersteller übernehmen wird. Henkel-Aktionäre fanden das nicht so schön: Ihre Papiere verbilligten sich um mehr als 4 %.
Am Dienstag war die Stimmung auf dem Frankfurter Parkett deutlich freundlicher, weil Konjunkturdaten aus dem Reich der Mitte zur Abwechslung einmal positiv aufgenommen wurden: Im Jahr 2015 belief sich das chinesische Wirtschaftswachstum auf 6,9 %. Das ist zwar der „schlechteste“ Wert seit 25 Jahren, aber immerhin besser als Pessimisten erwartet hatten.
Auch der Ölpreis, der sich kurzfristig stabilisiert hatte, sorgte für Auftrieb: Der deutsche Leitindex legte 1,5 % auf 9.664 Zähler zu. Am besten entwickelten sich die Kurse von RWE (WKN:703712) und E.ON (WKN:ENAG99), die um 8,7 % bzw. 7,6 % anzogen. Die im vergangenen Jahr arg gebeutelten Versorger profitierten von positiven Analystenkommentaren aus den USA und Frankreich.
Im MDAX (WKN:846741) machten der Versandhändler Zalando (WKN:ZAL111) mit einem Plus von fast 6 % und die Software AG (WKN:330400) mit einem Aufschlag von über 12 % auf sich aufmerksam. Beide Unternehmen hatten zufriedenstellende Zahlen zum vierten Quartal vorgelegt.
Wer auf eine Fortsetzung der Erholung am Frankfurter Aktienmarkt gehofft hatte, wurde bereits am Mittwoch auf das Schwerste enttäuscht. Da der Ölpreis wieder in den Keller gegangen war, schloss der DAX sich dieser Abwärtsbewegung an und markierte am Vormittag mit 9.317 Zählern den tiefsten Stand seit Dezember 2014. Am Nachmittag sorgte eine schwache Wall-Street-Eröffnung für weiteren Abgabedruck. Bei Handelsschluss zeigte der Blue-Chip-Index ein Minus von 2,8 % und notierte mit 9.3912 Punkten.
Wie geht es weiter?
Am Donnerstag (21.01.) versorgen uns die Statistiker mit Informationen zur Entwicklung der EU-Verbraucherpreise im Dezember. Die Europäische Zentralbank (EZB) veranstaltet um 14:30 Uhr eine Pressekonferenz, um sich zu ihrem Zinsentscheid zu äußern. In den USA werden die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und der Philly FED Index für Januar veröffentlicht. Jenseits des großen Teichs geben unter anderem der Finanzdienstleister American Express und der Kaffeeimitator Starbucks Quartalszahlen bekannt.
Am Freitag (22.01.) legt die Softwareschmiede SAP (WKN:716460) ihre Geschäftszahlen für 2015 vor. Die Januar-Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende und dienstleistende Gewerbe geben Aufschluss über die Stimmung in deutschen Chefetagen. Ihre US-Pendants werden am Nachmittag veröffentlicht. Außerdem gibt’s Quartalszahlen von General Electric.
Wir wünschen den Lesern des Motley Fool eine angenehme Restwoche.
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Winfried Rauter besitzt keine der im Text genannten Aktien. The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Starbucks. The Motley Fool besitzt Aktien von General Electric Company. The Motley Fool empfiehlt American Express.