Wird BlackBerry 2016 besser abschneiden als Apple?
Viele von euch werden überrascht sein, wenn sie erfahren, dass die Aktie von BlackBerry Ltd (WKN:A1W2YK) den Technologieriesen Apple (WKN:865985) letztes Jahr um über 10 % hinter sich gelassen hat. Die Apple-Aktie fiel um etwa 7,7 % während BlackBerry das Jahr mit einem Plus von 3,5 % abschließen konnte.
Diese Kursgewinne von BlackBerry sind zwar auf viele Faktoren zurückzuführen, aber trotzdem stellt sich die Frage, ob das wiederholbar ist?
Manchmal ist es leichter, wenn man kleiner ist
Nachdem die Marktkapitalisierung von Apple zwischen 2008 und heute von 100 Milliarden USD auf etwa 600 Milliarden USD gestiegen ist, steht das Unternehmen jetzt vor unvermeidbaren, natürlichen Wachstumshürden: Die Umsätze stiegen im selben Zeitraum um mehr als 600 % auf etwa 234 Milliarden USD. Das ist ein beeindruckendes Wachstum — in jedem Industriezweig.
Apple wird vielleicht weiter wachsen, dennoch wäre es unglaublich schwierig, die Ergebnisse der letzten 5 bis 10 Jahre zu wiederholen. Daher zahlen die Investoren auch immer weniger für dieses Wachstum.
2008 wurde Apple mit dem 40fachen der Gewinne bewertet und der Markt erwartete riesige Wachstumsmöglichkeiten. Während die Umsätze stiegen, wurde das Unternehmen natürlich ein Opfer dieser großen Zahlen: Es ist schwerer, Umsätze von 200 Milliarden USD zu verdoppeln als 20 Milliarden USD. 2012 waren die Investoren nur noch gewillt das 15fache der Gewinne zu zahlen und diese Bewertung ist seither auf weniger als das 12fache gefallen.
Trotz des letztjährigen Umsatzwachstums hat der Markt Apple dafür bestraft, nicht mit diesen historischen Wachstumsraten mithalten zu können.
Bei BlackBerry sieht die Sache ganz anders aus.
Nach dem Umsatzrekord von 21 Milliarden USD im Jahr 2011 fielen die Umsätze mehrere Jahre hintereinander auf nur mehr 2,4 Milliarden USD im letzten Jahr. Obwohl das Unternehmen noch keine Gewinne macht, sind die Investoren positiv gestimmt, was die zukünftigen Wachstumsperspektiven angeht. 2014 wurde die Aktie nur mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 0,5 bewertet. Inzwischen ist diese Bewertung auf annähernd 2,4 explodiert. Die höheren Erwartungen sind ein wichtiger Grund, warum die Aktie in den letzten 2 Jahren 20 % zugelegt hat.
Wie will BlackBerry die Erwartungen der Investoren erfüllen?
Zu allem bereit
Die letzten Quartalsergebnisse von BlackBerry markierten das siebte aufeinanderfolgende Quartal mit positivem Cashflow. Das Unternehmen beendete das Jahr mit 2,7 Milliarden USD an liquiden Mitteln. Das gibt den Investoren nicht nur eine gewisse Stabilität, sondern sollte es dem Unternehmen auch erlauben, mehr in einige der aussichtsreichsten Projekte zu investieren.
Die Einnahmen aus der Softwaresparte lagen im letzten Quartal bei 161 Millionen USD. Die Erwartungen lagen bei nur 103 Millionen USD. Viele erwarten, dass dieses Segment in ein paar Jahren fast die Hälfte des Geschäftes einnehmen wird. Während das neue Smartphone, das Priv, sich nicht so schnell verkauft wie das iPhone, so ist es doch ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung für ein Unternehmen, das in den letzten Jahren von mehreren Flops geplagt wurde.
Es gibt auch noch mehrere mögliche Einnahmequellen, die keine zusätzlichen Kosten verursachen werden. Das Markt hat dem bisher kaum Bedeutung beigemessen, aber das Unternehmen hat ein respektables Portfolio von Patenten und Technologien aufgebaut. Im letzten Quartal konnte BlackBerry eine Reihe von Lizenzverträgen schließen, die 53 Millionen USD eingebracht haben. Eine weitere wichtige Einnahmequelle wird sich 2018 öffnen und könnte bis zu 10 Jahre dauern.
Das Ganze könnte sich wiederholen
Das Management von BlackBerry untersucht alle Möglichkeiten, die Umsätze zu steigern. Während sich die meisten Leute nur auf das Smartphone-Geschäft konzentrieren, zeigt BlackBerry auch große Fortschritte im Softwaregeschäft. Dank der bescheidenen Erwartungen und vielen liquiden Mitteln könnte die BlackBerry-Aktie Apple ein weiteres Mal überflügeln.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Motley Fool besitzt Aktien von Apple.
Dieser Artikel wurde von Ryan Vanzo auf Englisch verfasst und wurde am 05.01.2016 auf Fool.ca veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.