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Fusions-Monitor KW53: Intensivierter Wettbewerb für DHL, Reimann fordert Nestle, Vonovia plant feindliche Übernahme, ImmobilienScout24 versus Immowelt

Das weiterhin gute Finanzierungsumfeld und die seit der Krise wieder gestärkten Bilanzen erlauben eine hohe Übernahme-Aktivität. Für Investoren ergeben sich daraus sowohl kurz- als auch langfristige Renditechancen.

Lass uns einen Blick auf aktuellen Entwicklungen rund um die Bereiche Logistik, Kaffee und Immobilien werfen.

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Intensivierter Wettbewerb für DHL auf allen Märkten

Während die Deutsche Post (WKN:555200) zukünftig vor allem aus eigener Kraft wachsen möchte, haben einige Wettbewerber beherzt zugegriffen.

Im europäischen Express-Markt werden die Karten neu verteilt. Die schon längst bekannte Übernahme der niederländischen TNT Express (WKN:A1JJP8) durch FedEx (WKN:912029) soll im Januar endlich vollzogen werden. Dann gibt es zusammen mit UPS (WKN:929198) und Deutsche Post DHL drei mächtige Spieler. Dieser angeheizte Wettbewerb dürfte zumindest mittelfristig einen gewissen Druck auf die Margen ausüben.

Auf dem amerikanischen Speditionsmarkt tätigte der deutsch-schweizerische DHL-Konkurrent Kühne + Nagel (WKN:A0JLZL) zuletzt im August mit ReTrans eine strategische Übernahme im Bereich des multimodalen Transports.

Frischen Wind in die Logistikbranche bringt der führende Onlinehändler Amazon (WKN:906866). Neben seinen hochautomatisierten Lagerhallen wagt sich das Unternehmen in immer mehr Gebiete der eingesessenen Unternehmen. In einigen Ländern übernimmt es die Auslieferung bestimmter Produkte bereits selbst.

In Deutschland wurde die Tochter Amazon City Logistics angemeldet, die im Oktober im Großraum München ihre Aktivitäten aufgenommen hat. Zuletzt wurde gemeldet, dass der Handelskonzern sich voraussichtlich auch eine eigene Flugzeug-Flotte zulegen wird, um eventuellen Engpässen bei UPS, FedEx und DHL auszuweichen.

Insgesamt ein herausforderndes aber durchaus beherrschbares Umfeld für die Deutsche Post, wie ich finde.

Mit dem Transport von Kaffee hat DHL nur wenig zu tun, denn dafür gibt es Spezialisten wie die private Neumann Kaffee Gruppe aus Hamburg, die mit der weltweiten Kaffee-Logistik fast 3 Milliarden Umsatz macht, womit wir beim nächsten Thema angekommen sind.

Der Kampf um die Kaffee-Krone intensiviert sich

Jahrelang galt der Schweizerische Nestle (WKN:A0Q4DC)-Konzern als dominierender Spieler im globalen Markt mit portioniertem Kaffee. Mit dem deutschen Familienkonzern Reimann erwächst nun ein ebenbürtiger Rivale. Für 13,9 Milliarden US-Dollar wird der nordamerikanische Kaffeekapsel-Marktführer Keurig Green Mountain (WKN:A1XFME) in das Imperium integriert.

Mit Dutzenden zusammengekauften Marken wie Jacobs, Senseo, Douwe Egberts und Tassimo war man bereits zuvor stark im internationalen Kaffeemarkt engagiert. Zuletzt hatten Handelsmarken und neue Wettbewerber wie Ethical Coffee Company aus dem Wallis Druck gemacht, sodass eine Marktkonsolidierung sinnvoll erscheint.

Das schwarze Genussmittel spielt auch bei der vielbeachteten Hängepartie zwischen Edeka und Kaiser’s Tengelmann eine kleine Rolle: Im kuriosen Kaffeekannen-Logo von Kaiser’s. Ob eine Zustimmung zur Fusion noch erreicht werden kann, ist weiter ungewiss. REWE-Chef Caparros gibt alles, um sicherzustellen, dass der Deal nicht zustande kommt.

So oder so: Investoren bleiben hier leider weitgehend außen vor, denn börsennotiert und am Rande davon betroffen ist lediglich Metro (WKN:725750) mit seinen Real-Märkten. Der Konzern könnte theoretisch noch zum lachenden Dritten werden.

Metro mit ihrer Properties-Sparte ist daneben auch ein bedeutendes Immobilienunternehmen und damit in einem weiteren bewegten Markt aktiv.

Beim Thema Bauen und Wohnen ist derzeit eine Menge los

Kaum im Dax, macht sich die Immobiliengesellschaft Vonovia (WKN:A1ML7J) an die feindliche Übernahme des Konkurrenten Deutsche Wohnen (WKN:A0HN5C). Letztere hatte zuvor Übernahmepläne bezüglich der LEG Immobilien (WKN:LEG111) bekanntgegeben, weshalb das Management von Vonovia sich veranlasst sah, den Aktionären eine 14 Milliarden Euro schwere Alternative anzubieten.

Ein fusionierter Konzern würde mehr als eine halbe Million Wohnungen im Portfolio haben. Das Angebot läuft noch bis zum 26. Januar und das Ergebnis ist völlig offen. Gleichzeitig wurde in den letzten Monaten die Integration der Hausverwaltungen O-TEC und IVV Immobiliengruppe vollzogen.

Spannend geht es auch auf der digitalen Seite der Branche zu. Zwischen Immowelt und ImmobilienScout24 ist die langjährige Rivalität um die Marktführerschaft in eine neue Runde gegangen. Unter dem Dach von Axel Springer (WKN:550135) Digital Classifieds wurden Anfang des Jahres bereits Immowelt und Immonet zusammengeführt. Jetzt kamen zusätzlich Kooperationen mit den Portalen meinewelt.de und kalaydo.de hinzu.

Die am 1. Oktober an die Börse gegangene Scout24 (WKN:A12DM8) vermeldete hingegen am 18. Dezember die Übernahme von classmarkets, einem Experten für die Umsetzung digitaler Anzeigenmärkte von Tageszeitungen.

Im Markt für Baustoffe wurde bereits im Juli das geplante Zusammengehen von HeidelbergCement (WKN:604700) und Italcementi (WKN:851435) verkündet. Der Heidelberger Zement-Konzern sieht eine nachhaltige Markterholung in Ländern wie Italien und Spanien und hält den Zeitpunkt daher für günstig.

Lange Jahre litten die Italiener unter zurückgehendem Geschäft und Verlusten. Wenn es gelingt, die Profitabilität zumindest wieder auf Vorkrisenniveau zu heben, dürfte sich der Deal als ein hervorragendes Investment erweisen. Der Vollzug ist für das zweite Halbjahr 2016 geplant.

Fazit

In dieser Ausgabe sind mehrere Unternehmen enthalten, die aus Investorensicht leider nicht börsennotiert sind. Trotzdem haben solche Fusionen immer auch Auswirkungen auf Dritte, weshalb es sich lohnt, einige Momente darüber nachzudenken.

Besondere Aufmerksamkeit verdienen Amazons Avancen in die Logistik. Hier erwarte ich schon in naher Zukunft Zukäufe von Spezialisten, um daraus schnell ein Milliardengeschäft zu schmieden, so wie es der Konzern bereits auf anderen Gebieten vorgemacht hat.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon.com. The Motley Fool empfiehlt FedEx und United Parcel Service.



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