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Deutsche Unternehmerfamilie will Coca-Cola-Beteiligung kaufen

Eine Investorengruppe um die deutsche Familie Reimann möchte für knapp 14 Mrd. USD den amerikanischen Kaffee- und Kaffeemaschinenhersteller Keurig Green Mountain (WKN:A1XFME) komplett übernehmen. Der größte Einzelaktionär des Unternehmens, Coca-Cola (WKN:850663), hat dem Deal schon zugestimmt.

Wer ist Keurig Green Mountain, wieso ist Coca-Cola daran beteiligt, wer ist die deutsche Unternehmerfamilie Reimann, wieso interessiert sie sich für das Unternehmen und was denke ich als Aktionär von Coca-Cola und Keurig Green Mountain über dieses Übernahmeangebot? Alles Fragen, auf die du hier eine Antwort findest.

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Was macht Keurig Green Mountain und ist Coca-Cola daran beteiligt?

Keurig Green Mountain ist ein amerikanischer Hersteller von Tee, Kaffeebohnen und Kaffeemaschinen. Aber vor allem mit Kaffeekapseln konnte das Unternehmen in den letzten Jahre bemerkenswertes Gewinnwachstum hinlegen – kaum zu glauben, aber Nespresso ist in Amerika tatsächlich kaum verbreitet.

Der Gewinn pro Aktie betrug 2010 gerade einmal 0,58 USD. Im Jahr 2014 waren es schon 3,74 USD pro Aktie. Eine Steigerung von durchschnittlich fast 60 % pro Jahr.

Im Jahr 2014 stieg dann Coca-Cola ein und erhöhte seine Beteiligung im weiteren Verlauf auf über 17 %. Insbesondere Keurig Kold, eine Maschine zur Herstellung von Softdrinks mit Kapseln, hatte die Fantasie von Coca-Cola angeregt und war Anlass für die Investitionen.

Was macht die Unternehmerfamilie Reimann und wieso hat sie Interesse an Keurig Green Mountain?

Die Familie Reimann liegt mit einem geschätzten Vermögen von 18 Mrd. EUR an vierter Stelle der reichsten Deutschen. Sie ist eine der vielen unbekannten Unternehmerfamilien, die heimlich, still und leise ein Milliardenvermögen verwalten und durch geschickte Investitionen von Jahr zu Jahr vermehren.

Das Geld der Familie Reimann steckt in der Beteiligungsgesellschaft JAB, was für Johann A. Benckiser steht. Die Ursprünge dieses Unternehmens gehen auf die Johann A. Benckiser GmbH zurück, in der ein Reimann in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts Geschäftsführer wurde. Dieses Unternehmen wird heute im britischen Konsumgüterhersteller Reckitt Benckiser fortgeführt.

Die Investorengruppe um JAB ist bereit, für jede Keurig-Aktie einen Preis von 92 USD zu bezahlen. Ein Aufschlag von fast 80 % auf den Kurs vor der Bekanntgabe des Übernahmeangebots.

Anscheinend haben die Reimanns ein Faible für Kaffee. Zu ihrer Finanzholding zählen in Europa durchaus bekannte Marken wie Senseo, Tassimo, Jacobs und die in Europa eher unbekannten amerikanischen Kaffeeketten Caribou und Peet’s. Durch die Übernahme würden sie das Amerikageschäft enorm ausbauen und durch den führenden Hersteller von Kaffeekapseln ergänzen. Es wird bereits davon gesprochen, dass JAB den Kaffeemarkt nach dem Vorbild des Biermarktes konsolidieren möchte.

Wieso akzeptiert Coca-Cola das Übernahmeangebot?

Der durchschnittliche Einstandskurs von Coca-Cola liegt ungefähr einen US-Dollar unter dem aktuellen Angebot von JAB. Bei insgesamt knapp 25 Mio. Aktien macht das einen Gewinn von um die 25 Mio. USD für Coca-Cola.

Durch das Übernahmeangebot erhält der Brauseriese also seine getätigte Investition wieder zurück und kann sogar noch einen kleinen Schnaps als Gewinn verbuchen. Als Investment hat sich der Kauf der Aktien für Coca-Cola aber absolut gar nicht gelohnt. Seit Anfang 2014 ist Coca-Cola nun bereits Aktionär von Keurig. Bei einer Investitionssumme von 2,3 Mrd. USD macht das eine jährliche Rendite für Coca-Cola von gerade einmal 0,5 %.

Durch den Verkauf der Anteile hat Coca-Cola nun freie finanzielle Mittel, die an anderer Stelle möglicherweise besser eingesetzt werden können. Dann hoffentlich auch mit einer höheren Rendite. Die Kooperation mit Keurig Green Mountain in Bezug auf den Keurig Kold bleibt allerdings bestehen.

Insgesamt also eine nachvollziehbare Entscheidung von Coca-Cola. Ein unrentables Investment wurde abgestoßen und mögliche Wachstumspotentiale durch den Keurig Kold bleiben bestehen.

Das Fazit für Aktionäre von Coca-Cola und Keurig Green Mountain

Sowohl als Coco-Cola-Aktionär als auch als Aktionär von Keurig Green Mountain bin ich mit der bevorstehenden Übernahme tatsächlich mehr als zufrieden.

Erstens bin ich der Meinung, dass Coca-Cola mit der Annahme des Übernahmeangebots die richtige Entscheidung getroffen hat und zum anderen bin ich als Aktionär von Keurig Green Mountain mit der Höhe des Übernahmeangebots äußerst zufrieden.

Ich bin zwar immer noch überzeugt, dass Keurig Green Mountain ein hervorragendes Unternehmen ist. Allerdings hätte die Erholung des Aktienkurses auf ein Niveau von über 90 USD ohne das Übernahmeangebot sicherlich um einiges länger gedauert.

Insgesamt kann die Übernahme also für alle beteiligten Parteien – die Familie Reimann, Coca-Cola und die Aktionäre von Coca-Cola und Keurig Green Mountain – eine gute Sache werden.

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Sven besitzt Aktien von Coca-Cola und Keurig Green Mountain. The Motley Fool empfiehlt Coca-Cola und besitzt die folgenden Optionen: long Januar 2016 37 USD Calls auf Coca-Cola, short Januar 2016 43 USD Calls auf Coca-Cola und short Januar 2016 37 USD Puts auf Coca-Cola.



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