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Die 3 überbezahltesten Manager der USA

Die immer weiter steigenden Managergehälter machen den Investoren große Sorgen. Das ist auch kein Wunder, denn 1965 lag das Durchschnittsgehalt des CEO eines börsennotierten Unternehmens noch beim 20fachen des durchschnittlichen Arbeiters. Im letzten Jahr war es schon das 303fache.

Wenn die Vergütung derart extreme Ausmaße annimmt, dann kann das auch die Gewinne eines Unternehmens schmälern. Die Begriffe „Vergütung” oder „Entschädigung” drücken auch nicht das Ausmaß einiger Managergehälter aus. So werden Aktienoptionen gewährt und Gehälter teilweise in Aktien ausbezahlt. Das ist in vielen Unternehmen schon Standard, wird aber oft vom Vorstand rücksichtslos missbraucht. Die vielen weiteren Vergünstigungen sind meist auch mehr als großzügig, darunter der Firmenwagen, Chauffeur und die unbeschränkte private Nutzung des Firmenjets.

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ZU DEN VERGÜNSTIGUNGEN EINES CEOs GEHÖRT MANCHMAL AUCH DIE UNBEGENZTE NUTZUNG DES FIRMENJETS. QUELLE: FLICKR. 

Zu den Vergünstigungen eines CEOs gehört manchmal auch die unbegrenzte Nutzung eines Firmenjets. Quelle: Flickr.

Diese hohe Bezahlung gibt natürlich auch Grund zur Kontroverse. Übermäßige Bezahlung kann dazu führen, dass die staatlichen Ermittlungsbehörden ein Interesse an dem Unternehmen entwickeln, ganz zu schweigen von den Aktionären. Es ist auch nicht immer der Fall, dass eine sehr gute Bezahlung auch zu sehr guten Resultaten führt, wie im Fall der folgenden Beispiele unserer beiden Motley-Fool-Autoren.

Aber was, wenn das Unternehmen sich auch unter einem übermäßig bezahlten CEO gut schlägt? Die Vergütung der besten Manager kann trotzdem so hoch sein, dass der Kurs darunter leidet. Eine Analyse von größtenteils S&P-1500-Unternehmen von 1994 bis 2011 fand laut der American Association of Individual Investors eine negative Korrelation zwischen der Managervergütung und der Aktienperformance in einem Zeitraum von einem und von drei Jahren.

Hier sind drei CEOs, von denen unsere Autoren glauben, dass sie zu den schlimmsten Raubrittern gehören.

Sean Williams:

Wenden wir uns mal dem CEO von Sears Holdings (WKN:A0D9H0), Eddie Lampert, zu. Wie schlecht hat er seine Sache gemacht? So schlecht, dass in meinen Augen selbst ein Gehalt von einem Dollar noch zu viel erscheint.

Ok, Spaß beiseite, der Milliardär und zum CEO gewordene Investor hat abgrundtief schlechte Arbeit abgeliefert, seit er den Einzelhandelsriesen im Januar 2013 übernommen hat. In diesem Zeitraum ging es mit dem Kurs auch 30 % nach unten. Obwohl er nur 1 USD Gehalt nimmt, erhielt er 2013 noch gut 4,3 Millionen USD in Aktien für seine Arbeit. Letztes Jahr kamen nochmal 5,7 Millionen USD in Aktien dazu als Belohnung für einen weiteren Kursrutsch von 11 %.

Man könnte jetzt argumentieren, dass die Zahlung in Aktien Lamperts Interessen mit denen der Aktionäre gleichsetzen würde (er hat ja auch aktiv Aktien gekauft), aber einen Milliardär mit Aktien zu bezahlen, die die Anteile der bestehenden Aktionäre verwässern könnten, ist doch mehr als absurd. Ganz zu schweigen von den „Bonuszahlungen”, die er bekommt, obwohl der Kurs von Sears fällt.

Darüber hinaus ist Sears weit davon entfernt, ein gesundes Unternehmen zu sein. Es hat auch nach der Umschuldung noch Probleme und die Einnahmen sind seit 2007 jedes Jahr gesunken. Die Einnahmen der letzten 12 Monate von 27,4 Milliarden USD markieren einen Rückgang von fast 50 % verglichen mit den 53 Milliarden USD 2007. Zusätzlich hat das Unternehmen seit 2010 keinen positiven jährlichen Cashflow mehr erzielt. Um das einmal offen auszusprechen, Lampert hat keine besonders gute Arbeit geleistet und seine ultraniedrige Bewertung auf Glassdoor von 20 % spricht Bände. Es scheint, als wäre alles über 1 USD pro Jahr wirklich ein schlechtes Geschäft für die Aktionäre.

Cheryl Swanson:

John Hammergren, der CEO von McKesson Corporation (WKN:893953) musste im letzten Steuerjahr mitansehen, wie sein Gehalt um fast die Hälfte reduziert wurde. Trotzdem denke ich, dass es noch zu früh ist, um Spenden für den armen John zu sammeln.

Er kassierte aber immer noch 25,9 Millionen USD an Gehalt und Aktienoptionen, ganz zu schweigen von seiner rekordverdächtigen Pension, die zuerst mit 159 Millionen USD angesetzt wurde, bevor die Aktionäre protestierten. Nachdem 78 % der Aktionäre dagegen gestimmt hatten, stimmte das Unternehmen zu, seine Pension auf 114 Millionen USD zu senken. Wenn ihr mich fragt, dann ist das unhaltbar für ein Unternehmen, das die Pensionen seiner Mitarbeiter schon 1997 abgeschafft hatte.

Während McKesson unter seiner Führung deutlich gewachsen ist, so hatte Hammergren doch mehrere Meinungsverschiedenheiten mit den Aktionären wegen seines Vergütungspakets. Ein Hauptpunkt war hierbei der Umfang seines Abfindungspaketes. Wir sprechen hier von solchen Vertragsbestandteilen, die sicherstellen, dass kein CEO das Unternehmen verlässt ohne fette Beute gemacht zu haben – egal welche Ergebnisse von ihm oder ihr erzielt wurden.

Laut der diesjährigen Aktionärsinformation zahlt McKesson Hammergren 141,7 Millionen USD im Falle einer vorzeitigen Vertragsbeendigung. Wenn man dann noch mehr als 161 Millionen USD Entlassungsabfindung dazu zählt, dann erhält er bei seinem Abschied unglaubliche 300 Millionen USD.

Daher sind diese „goldenen Fallschirme” – wie solche Vertragsklauseln gerne genannt werden – für die Anleger schwer wie Blei. McKesson zu verlassen wäre für Hammergren eindeutig ein Gewinn, für die Aktionäre dagegen ein herber Verlust. Ich bin dafür, seine Leute vernünftig zu bezahlen, aber dieser vergoldete Ruhestand treibt eindeutig einen Keil zwischen die Interessen des CEO und denen der Aktionäre.

Selena Maranjian:

Es ist leicht, sich über Manager aufzuregen, die jedes Jahr viele Millionen verdienen. Wie Warren Buffett treffend bemerkte, ist das System oft voller Leute, „die nur wie die Hundebabies brav den Empfehlungen von Beratern folgen, wobei diese eine Brut darstellen, die nicht für ihre Ergebenheit gegenüber der gesichtslosen Masse der Aktionäre bekannt ist, die ihre Honorare bezahlen.”

Ein CEO, der nicht den Anschein erweckt, seine großzügige Vergütung zu verdienen, ist Richard Adkerson von Freeport-McMoRan Copper & Gold (WKN:896476). Vor ein paar Monaten veröffentlichte die As You Sow-Organization eine Liste der 100 überbezahltesten CEOs aus dem S&P 500 (Daten von 2013) und Adkerson landete auf Platz 3. Seine öffentlich bekannte Vergütung betrug 55,3 Millionen USD, fast 44 Millionen davon wurden als zu viel erachtet, wenn man sich die eher dürftigen Zahlen des Unternehmens in den fünf Jahren zuvor ansieht. Der Kurs von Freeport ist im vergangenen Jahr um fast 60 % gefallen, was einen durchschnittlichen jährlichen Rückgang von 21 % in den letzten 5 Jahren darstellt. Im letzten Quartal sanken die Einnahmen im Jahresvergleich um 35 %.

Freeport hatte in den letzten Jahren Probleme, die teilweise auf die fallenden Preise für Öl und Kupfer zurückzuführen sind. 2013 kaufte Freeport zwei andere Unternehmen, McMoRan Exploration Co. und Plains Exploration für sagenhafte 20 Milliarden USD. Man sehe sich nur diese Schuldenbilanz genauer an. Die Aktionäre hielten diesen Preis für übertrieben und zogen vor Gericht. Das Unternehmen legte den Streit durch Zahlung von 137,5 Millionen USD bei.

As You Sow sind nicht die einzigen, die die Bezahlung von Adkerson als übertrieben ansehen. Die Aktionäre reichten Klage gegen eine Aktienvergütung im Wert von 35 Millionen USD ein. Diese massive Vergütung wurde von anderen als ein Schnäppchen gesehen. Sollte Adkerson das Unternehmen verlassen, würde es aufgrund der exzessiv hohen Abfindung deutlich mehr kosten. Bei diesem Unternehmen hat man es als Aktionär wirklich nicht leicht.

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Motley Fool besitzt Aktien von Freeport-McMoRan Copper & Gold. Motley Fool empfiehlt McKesson.

Dieser Artikel wurde von Cheryl Swanson, Sean Williams und Selena Maranjian auf Englisch verfasst und wurde am 09.11.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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