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Darum ist der Kurs von Manz eingebrochen

Das war passiert

Am 27. Oktober ist der Börsenkurs von Manz (WKN: A0JQ5U) in zwei Stufen von rund 60 EUR auf unter 40 EUR eingebrochen, wobei im Mai noch Kurse von über 90 EUR notiert wurden. Zwischenzeitlich hat sich der Kurs ein klein wenig berappelt, aber es sieht immer noch übel aus.

Darum geht’s

Nachdem Manz die Solarkrise aus den Jahren 2009 bis 2011 mehr schlecht als recht überstanden hat, schöpften die Anleger ab Ende 2012 wieder Mut. Durch die Reorganisation des Unternehmens und eine Kapitalerhöhung konnten neue Geschäftsfelder aufgebaut werden, die Umsatzentwicklung zog wieder an. Im Halbjahresbericht vom August dieses Jahres musste allerdings bereits ein Rückgang vermeldet werden, der vor allem auf zurückhaltende Bestellungen im Elektronikbereich zurückgeführt wurde.

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Trotz der schlechten Halbjahreszahlen wurde zu diesem Zeitpunkt ein positiver Ausblick gezeichnet. Große Erfolge im Energiespeicher-Segment und wieder ausgezeichnete Perspektiven in der Solardivision wurden hervorgehoben. Große Bestellungen vom Juli sollten für ein wesentlich besseres 2. Halbjahr sorgen: Es wurde mit einem Jahresumsatz von rund 300 Mio. EUR gerechnet.

Wie wir heute wissen, wurde daraus nichts. Nur gut 10 Wochen später war das alles Makulatur, die Umsatzprognose wurde um knapp 100 Mio. EUR zurückgenommen. Ein echter Schock für die Anleger. Asiatische Kunden hätten erneut Aufträge in großem Umfang verschoben, wobei Manz davon ausgeht, diese Umsätze im kommenden Jahr noch realisieren zu können. Aber so wie das ganze bisher gelaufen ist, scheint auch das aus meiner Sicht alles andere als sicher.

So geht’s weiter

Eine weitere Überraschung steckt im weiteren Text der Ad-hoc-Meldung vom 26. Oktober. Die noch im August hochgelobte Solarsparte wird jetzt plötzlich auf den Prüfstand gestellt. Offenbar sind hier die Geldgeber oder der Aufsichtsrat aufgrund der anhaltenden operativen Verluste (-7 Mio. EUR im 1. Halbjahr 2015) nervös geworden und bringen nicht mehr die notwendige Geduld mit, um das Geschäft mit der aussichtsreichen CIGS-Technologie zum Erfolg zu führen. Dafür möchte man sich stärker auf die stabileren Divisionen im Bereich Unterhaltungselektronik und Energiespeicher fokussieren.

Bis Ende November sollen weitere Details zum jetzt eingeleiteten Restrukturierungsprogramm präsentiert werden, dessen primäres Ziel darin besteht, das Unternehmen wieder in die Gewinnzone zu führen. Es wird spannend sein, zu sehen, zu welchen zusätzlichen Maßnahmen das Management greifen wird, um das Vertrauen der Anleger und die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens wieder herzustellen.

Insgesamt sehe ich ein gemischtes Bild. Dass man es in einem boomenden Umfeld nicht geschafft hat, die Solarsparte positiver zu entwickeln, ist schwer nachvollziehbar. Des Weiteren deutet die Auftragsentwicklung auch auf eine gewisse Schwäche im Vertrieb hin. Zu den Lichtblicken gehören hingegen die Forschung und Entwicklung, die regelmäßig neue Technologien und Lösungen präsentiert, sowie der Erfolg der Energiespeichersparte.

Während neue Geschäftsfelder möglicherweise zunächst zurückgestellt werden, bin ich bei letzterer fest davon überzeugt, dass Manz in Zukunft noch viel größere Erfolge verzeichnen kann. In Kooperation mit Partnern wie ThyssenKrupp (WKN: 750000) und dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg wird eine einzigartige Fertigungslinie für Lithium-Ionen-Zellen entwickelt, in der die bestehende und bereits nachgefragte Automatisierungstechnologie von Manz perfektioniert wird.

Egal ob Pufferspeicher für Energienetze, Elektroautos oder Solarstromspeicher für Zuhause – alle benötigen kostengünstig produzierte Batterien. Für diese Märkte wird starkes Wachstum erwartet und die entsprechenden Automaten von Manz werden dringend gebraucht.

Nach all dem Ärger hat Manz also durchaus die Mittel, um doch noch eine große Erfolgsstory zu werden. Zunächst muss das Management allerdings sicherstellen, dass die Anleger nicht ein weiteres Mal enttäuscht werden.

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Ralf Anders hält keine der genannten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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