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Werden BHP Billiton und Anglo American genau wie Glencore ihre Dividenden kürzen?

Glencore

Trotz fallender Rohstoffpreise haben viele der großen diversifizierten Unternehmen von Dividendenkürzungen bisher abgesehen. Letzten Monat war Glencore (WKN:A1JAGV) das erste Unternehmen, das ankündigte, die Dividende komplett zu streichen und neue Aktien im Wert von 2,5 Milliarden USD auszugeben.

Glencore steht unter großem Druck, sein Kreditrating aufrecht zu erhalten, denn das Geschäft mit Rohstoffen hängt von der Kreditwürdigkeit ab. Die Schulden betragen knapp 30 Milliarden USD und das Unternehmen plant die Schuldenlast bis Ende 2016 um 10,2 Milliarden USD zu reduzieren. Zusätzlich wurde die Produktion in zwei Kupferminen in Afrika eingestellt, die Verluste eingefahren haben. Darüber hinaus bestehen Pläne, um Minenwerte in Australien und Chile zu verkaufen.

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Die Streichung der Dividenden könnte zu einem plötzlichen Kurseinbruch führen, hat aber auch seine Vorteile. Durch Freisetzung von zusätzlichen Mitteln können Schulden getilgt werden und es stehen mehr Mittel für Kapitalausgaben zur Verfügung, was dem Unternehmen helfen könnte, die Wende zu schaffen. Investitionen in die bestehenden Minen könnten helfen, die Produktionskosten reduzieren und die Produktivität zu verbessern, was wiederum den operativen Margen langfristig zugute kommen würde.

Obwohl die Aktie von Glencore an den Tagen nach der Ankündigung stark gefallen ist, hat die Aktie die meisten Verluste inzwischen wieder gutgemacht. Der Kurs liegt momentan nur 4 % unter dem Stand vor der Ankündigung. Das zeigt, dass der Markt nicht so sensibel auf Dividendenkürzungen reagiert, wie zuvor erwartet.

Anglo American

Anglo American (WKN:A0MUKL), das fünftgrößte diversifizierte Minenunternehmen nach Marktkapitalisierung, wird wahrscheinlich auch bald seine Dividende kürzen. Die Bilanz ist schwach mit Nettoschulden von 13,5 Milliarden USD und einem geschätzten Verhältnis von Nettoschulden zu EBITDA von 1,99.

Die Produktionskosten von Anglo American sind höher als bei vielen anderen Unternehmen in diesem Sektor, da Anglo American sehr von arbeitsintensiven Minen und dem Platinpreis abhängig ist. Und der zählt zu den größten Verlierern unter den Metallen. All das hat den freien Cashflow nach den Zinszahlungen bereits im ersten Halbjahr 2015 unter die Nullmarke gedrückt.

Bei den immer noch niedrigen Rohstoffpreisen wird der freie Cashflow auch sehr wahrscheinlich noch tiefer in die roten Zahlen fallen. Eine Dividendenkürzung würde es Anglo American erlauben, seine Bilanz schneller wieder in den Griff zu bekommen. Der Markt scheint die hohe Wahrscheinlichkeit einer Dividendenkürzung auch schon eingepreist zu haben.

BHP Billiton

BHP Billiton (WKN:863578) produziert vielleicht zu geringen Kosten, ist aber auch nicht immun gegen fallende Rohstoffpreise. Die Jahresergebnisse, die Ende August veröffentlicht wurden, konnten die Erwartungen der Analysten nicht erfüllen und das trotz der erhöhten Produktion und den niedrigeren Kosten. Die Dividende von BHP ist nicht mehr vollständig vom freien Cashflow gedeckt und die Aussichten bei den Gewinnen und dem freien Cashflow sehen nicht gut aus.

Aber BHP hat keine Eile, die Dividende zu kürzen. Der freie Cashflow war relativ stabil und ist nur um 26 % auf 6,3 Milliarden USD gefallen. Zusätzlich dazu ist das Verhältnis von Nettoschulden zu EBITDA niedriger als bei vielen anderen in diesem Industriezweig. Es liegt bei 1,11.

Das Unternehmen ist auch stark gegen eine Kürzung der Dividende. „Unser entschiedenes Bekenntnis zur progressiven Dividende steht weiterhin.“ sagte CEO Andrew Mackenzie bei der Veröffentlichung der Jahresergebnisse im August. Das Management von BHP konnte die Kapitalausgaben und die Erschließungskosten schneller kürzen als viele Analysten erwartet hatten. Weitere Kürzungen sind geplant, um die Ausfälle beim freien Cashflow aufzufangen.

Obwohl BHP im Stande sein sollte, seine progressive Dividendenpolitik in den nächsten Jahren aufrecht erhalten zu können, sind die langfristigen Aussichten unsicher. Es wird wohl immer schwerer werde, weitere Einsparmöglichkeiten zu finden und wenn die Rohstoffpreise sich nicht bald erholen, dann wird man auch die Dividende nicht für immer aufrechterhalten können.

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Dieser Artikel wurde von Jack Tang auf Englisch verfasst und wurde am 15.10.2015 auf Fool.co.uk veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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