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Sollten mutige Investoren jetzt Rio Tinto und BHP Billiton kaufen?

Bei den gerade vorherrschenden Problemen im Rohstoffsektor werden die meisten Anleger erleichtert über die „gemischten Ergebnisse” von Rio Tinto (WKN:852147) gewesen sein. Es ersparte dem Minenunternehmen zumindest eine weitere Abstrafung durch die Märkte, so dass der Kurs zum Zeitpunkt, als dieser Artikel verfasst wurde, zumindest flach blieb.

CEO Sam Walsh sagte, effiziente Produktion, rigorose Kostenkontrolle und vernünftige Kapitalverteilung hätten geholfen, einen erheblichen freien Cashflow in schwierigen Zeiten zu erzeugen. Das bestätigt meine Sichtweise, dass Rio Tinto ein gutes Unternehmen in einem schlechten Sektor ist. Die Produktion in Q3 ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14 % gestiegen. Die Strategie, die fallenden Preise durch Produktionssteigerungen auszugleichen ist vielleicht kontrovers, aber es ist auch schwer, Argumente dagegen zu finden. Was wären denn die Alternativen?

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Kupfer und Co.

Die Kupferproduktion ist weniger wichtig für Rio, aber der Rückgang von 24 % auf 115 Kilotonnen schmerzt trotzdem. Dennoch bleibt Rio bei seinen Zielen für dieses Jahr.

Von daher scheint nichts Weltbewegendes vorgefallen zu sein. Die Anleger werden sich über Walshs Aussage freuen, dass die Bilanz durch Kostensenkungen gestärkt wurde und das Versprechen in Zukunft starke Renditen für die Aktionäre zu liefern. Aber wir alle wissen, dass die Anleger von Rio eigentlich nur einen Anstieg der Rohstoffpreise sehen wollen und, dass das nicht passieren wird, solange die schlechten Nachrichten aus China nicht abreißen.
Die Anleger bekommen ein gut geführtes Unternehmen mit einem KGV von nur 7,72 und einer Rendite von 5,37 %. Aber auch diese Dividende ist nicht in Stein gemeißelt. Sollten China und die Preise für Metalle noch ein Jahr oder zwei schwächeln, wird auch die Dividende gekürzt werden müssen.

Chinesische Zahlenfolter

Bei BHP Billiton (WKN:863578) sieht die Sache ähnlich aus. Die Dividendenrendite beträgt unglaubliche 7,16 %. Wer hätte das vor fünf Jahren für möglich gehalten, nachdem es im vergangenen Jahr um 25 % abwärts gegangen war. Im Laufe der letzten fünf Jahre ging es sogar um 44 % nach unten. Diese langfristige Underperformance zeigt, was passieren kann, wenn sich ein solcher Superzyklus gegen einen wendet. Anleger, die gegen den Trend investieren wollten und zu früh gekauft haben, werden ihre Eile bereuen.

Da die chinesischen Importe im September um massive 20,4 % gefallen sind, scheint es mir noch zu früh, das Ende des Abschwungs auszurufen. Es scheint auch zu früh, um BHP zu kaufen, das mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14,68 gerade immer noch etwas teuer ist. Bei Morgan Stanley sprach man kürzlich von einem Aufschwung um 19 % bei den Rohstoffpreisen bis 2017, aber auch das sieht von hier aus schon sehr optimistisch aus. Ich bin sonst sehr dafür, gegen den Trend zu kaufen, aber ich habe auch auf die harte Tour gelernt, dass es Zeit braucht, bis alle schlechten Nachrichten raus sind.

Nichts für mich

Die Probleme des chinesischen Schattenbankensystems, die unergründlichen Tiefen der Forderungsausfälle und die Folgen des Booms bei den Grundstückspreisen gelangen nur nach und nach an die Öffentlichkeit. Ein neuer Stimulus könnte das vergessen machen, aber auch dieser Trick wird nicht mehr so einfach funktionieren.

Meine Sorge ist, dass all die Übertreibungen bei den Investoren unrealistische Erwartungen geweckt haben. Jetzt sehen sie die aktuelle Verlangsamung als anormal, wogegen ich das als das neue Normal sehe. China wird keine zweistelligen Wachstumszahlen mehr zu vermelden haben. Die halsbrecherische Geschwindigkeit des Infrastrukturwachstums ist weder wiederholbar noch wünschenswert. Und ich sehe niemanden, der das wettmachen könnte.

Man kann BHP Billiton und Rio Tinto wegen der Dividende kaufen und hoffen, dass sie auch nachhaltig ist. Für mich ist die Zukunft aber ungewiss.

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The Motley Fool UK besitzt keine der oben erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Harvey Jones auf Englisch verfasst und wurde am 16.10.2015 auf Fool.co.uk veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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