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Amazon erklärt Apple und Google den Krieg

Ab nächsten Monat wird Amazon (WKN:865985) keine Streaming-Geräte von Apple und Google / Alphabet (WKN:A14Y6H) mehr verkaufen. Der Interneteinzelhändler wird Apple TV und Chromecast ab November nicht mehr anbieten, gerade rechtzeitig vor den Weihnachtseinkäufen. Dieser Schachzug scheint darauf abzuzielen, die Verkäufe der eigenen Produkte zu erhöhen, darunter auch das neue Fire TV.

Amazon ist natürlich nicht der einzige Anbieter von diesen Geräten, aber wenn man die Größe von Amazon bedenkt, dann könnte das schon Auswirkungen auf den Markt haben. Apple und Google haben Amazon bei den Smartphones und Tablets weit hinter sich gelassen. Jetzt nutzt Amazon seinen Einfluss, um die Geräte der Konkurrenten abzudrängen. Und das könnte ein Vorteil sein.

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Ein großer Fehlschlag und ein stetiger Abwärtstrend

Das Fire Phone ist vielleicht der größte Misserfolg, den Amazon jemals hatte. Im Frühjahr 2014 wurde es noch mit Pauken und Trompeten angekündigt, danach aber schnell zum Schnäppchen herabgestuft und dann wurde die Produktion ganz eingestellt. Laut dem Wall Street Journal hat Amazon seine Smartphone-Ambitionen inzwischen größtenteils aufgegeben. Dasselbe kann man von den Amazon-Tablets aber nicht behaupten. Der Internetkommerzriese hat seiner Tabletreihe letzten Monat erst ein neues Modell hinzugefügt. Aber die Beliebtheit der Kindle-Fire-Modelle ist seit ein paar Jahren auch auf dem absteigenden Ast. Bei der Einführung des ersten Kindle Fire war Amazon kurz der größte Tabletverkäufer. Im vierten Quartal des letzten Jahres fielen die Tabletverkäufe aber um massive 70 % im Jahresvergleich.

Amazon hat konsequent starke Hardware zu vernünftigen Preisen angeboten, aber hatte niemals das Software-Ökosystem dazu. Der Kindle Fire nutzt eine modifizierte Version von Googles Android-Betriebssystem, kann aber auf wichtige Dienste von Google wie Google Maps oder Chrome nicht zurückgreifen. Die großen Entwickler unterstützen die Geräte von Amazon, aber die kleineren tun das meist nicht. Der App-Store von Amazon ist voll mit hunderttausenden von Apps, aber der App-Store von Apple, iTunes, und Google Play bieten etwa dreimal so viele.
Dasselbe könnte auch Amazons Streaming-Geräten passieren. Da sich die Ökosysteme von Chromecast und Apple TV immer weiter vergrößern, könnten die Entwickler in Zukunft Amazon und seine Produkte einfach ignorieren, was wiederum die Nachfrage zurückgehen lassen würde.

Der exklusive Content gibt Amazon einen Vorteil

Im Wohnzimmer dagegen sind Google Maps und Chrome nicht wirklich wichtig. Die Streaming-Geräte werden in erster Linie dazu benutzt, um Videos über das Internet anzusehen und zu einem geringeren Grad auch, um Videospiele zu spielen. Auf beiden Gebieten hat Amazon einen Vorteil gegenüber den Konkurrenten.

Amazon hat Prime Video mit immer mehr beliebten Serien aus Eigenproduktion, darunter den Emmy- und Golden-Globe-Preisträger Transparent. Amazon hält die Zahl der Prime-Mitglieder geheim, aber die Analysten schätzen sie auf 40 bis 50 Millionen. Das würde Amazon zum zweitgrößten Streaming-Dienst hinter Netflix machen. Google hat Youtube, aber keinen Premium-Content. Apple hatte kurzfristige Exklusivverträge, aber besitzt selbst keine Rechte an den Inhalten.

Apple TV und Chromecast unterstützen Prime Video nicht (man kann zwar über AirPlay oder einen Chrome Tab darauf zugreifen, aber das ist nicht gerade ideal). Wenn Amazon seinen Dienst weiter ausbaut, dann könnte Prime Video ein Kriterium für viele Kunden werden.

Amazon hat Anfang 2014 einen Videospielhersteller gekauft und bekannte Entwickler angeheuert. Man hat im letzten Jahr auch fast 1 Milliarde USD für den Videospiel-Übertragungsdienst Twitch bezahlt. Bisher wurde nichts Bemerkenswertes veröffentlicht, aber Amazon hat in diesem Bereich deutlich mehr getan als Apple oder Google.

Diese Vorteile könnten aber nicht weiter ins Gewicht fallen, wenn die Entwickler sich auf Apple TV und Chromecast konzentrieren. Um deren Beliebtheit zu unterdrücken, nimmt Amazon sie deshalb auch aus dem Programm. Aufgrund der letzten Hardware-Pleiten hat Amazon die Geschichte nicht unbedingt auf seiner Seite, aber mit dem exklusiven Content könnte der TV-Bereich ein Erfolg werden.

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Motley Fool besitzt und empfiehlt Alphabet (A- und C-Aktien), Amazon, Apple und Netflix.
Dieser Artikel wurde von Sam Mattera  auf Englisch verfasst und wurde am 12.10.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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