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Was du aus diesen drei großen Firmenpleiten Deutschlands unbedingt lernen solltest

Wieso sollte es dich interessieren, was Schlecker, Praktiker und Q-Cells zum Verhängnis wurde? Ganz einfach: Wenn du weißt, weshalb Unternehmen pleitegingen, dann kannst du im Hier und Jetzt Unternehmen meiden, die Ähnlichkeiten aufweisen und dich so vor bösen Verlusten schützen.

Werfen wir also einen Blick auf drei große Firmenpleiten in Deutschland und welche Lehren wir aus diesen ziehen sollten.

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Schlecker, oder warum Kundenzufriedenheit deutlich wichtiger ist als strikte Kostendisziplin

Das Schlecker-Imperium war einst die größte Drogeriekette in Europa. So richtig verstehen konnte das aber niemand. Die Filialen waren zwar meist in zentraler Lage, aber die Ausstattung der Filialen ließ doch arg zu wünschen übrig. Enge Gänge, künstliches Licht und wenig Personal. Wirklich Spaß haben Einkäufe bei Schlecker nie gemacht.

Grund für die bescheidene Ausstattung war eine strenge Kostendisziplin als oberstes Gebot des Unternehmens. Andere Drogeriemärkte versuchten hier andere Akzente zu setzen: helle und großzügige Räume und ausreichendes Personal.

Und der langfristige Erfolg gibt Drogerieketten wie dm oder Müller recht. Die bessere Ausstattung der Läden kostete bestimmt etwas mehr Geld, die höhere Kundenzufriedenheit durch das bessere Einkaufserlebnis wurde aber zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Unternehmen sollten also nicht am falschen Ende sparen. Vor allem dann nicht, wenn es darum geht, die eigenen Kunden zufriedenzustellen.

Praktiker, oder warum du Unternehmen mit dauerhaften Rabattaktionen meiden solltest

„20 % auf alles – außer Tiernahrung!“ Seit 2003 hörte man diesen Werbespruch gefühlt ständig irgendwo. Bis es dann im Jahr 2013 soweit war und die Praktiker-Gruppe Insolvenz anmelden musste. Die Praktiker-Bauhäuser sind seitdem Geschichte.

Aber was war passiert? Die öffentliche Wahrnehmung der Bauhaus-Kette wurde teilweise auf die dauerhaften Rabattaktionen reduziert. Rabattaktionen machen aber nur dann Sinn, wenn die höheren Umsatzzahlen die geringeren Gewinnmargen übertreffen.

Einfaches Beispiel: Ein Unternehmen verkauft genau ein Produkt zu einem Preis von 100 EUR und erzielt damit einen Gewinn von 15 EUR – die Kosten belaufen sich also auf 85 EUR pro Produkt. Reduziert das Unternehmen den Preis nun um 10 % (oder 10 EUR) werden zwei Produkte verkauft. Der Umsatz steigt zwar auf 180 EUR (zwei Produkte zu 90 EUR), der Gewinn reduziert sich aber auf 10 EUR (zwei Produkte mit einem Gewinn von jeweils 5 EUR). Durch die Rabattaktion wird also mehr Umsatz erzielt, unter dem Strich bleibt aber weniger Geld übrig.

Und genau das passierte bei Praktiker. Die Rabattaktionen nutzten sich mit der Zeit ab und führten nicht mehr zu den gewünschten Umsatzsteigerungen – die Gewinne gingen zurück. Am Ende konnte ein Unternehmen mit 20.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund 3 Mrd. EUR seinen finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen und musste Insolvenz anmelden.

Q-Cells, oder warum breite und tiefe Burggräben derart wichtig sind

Die Einführung des Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) im Jahr 2000 war der Startschuss für den Ausbau von Photovoltaik (PV)-Anlagen in Deutschland. Die garantierte Einspeisevergütung für aus PV-Anlagen gewonnenen Strom machte die Anschaffung einer PV-Anlage zu einer rentablen Angelegenheit.

Die Nachfrage nach PV-Modulen explodierte und Hersteller wie Q-Cells profitierten von diesem Boom. In der Spitze lag die Marktkapitalisierung von Q-Cells bei fast 8 Mrd. EUR und das Unternehmen galt gar als Kandidat für die Aufnahme in den DAX.

Die Herstellung von PV-Modulen ist technisch gesehen recht simpel. Der oft erwähnte Burggraben, der ein Unternehmen vor Konkurrenten schützen sollte, war bei Modulherstellern wie Q-Cells daher weder besonders tief noch besonders breit. Insbesondere chinesische Unternehmen drängten auf den Markt und gewannen aufgrund deutlich niedrigerer Produktionskosten und den damit verbundenen Preisvorteilen beachtliche Marktanteile.

Der Burggraben war überwunden, Q-Cells musste 2012 Insolvenz anmelden und wurde noch im gleichen Jahr von einem südkoreanischen Unternehmen aufgekauft.

Was erfolgreiche Unternehmen ausmacht

Nachdem wir nun drei Gründe kennen, wieso Unternehmen gescheitert sind, wissen wir auch, wie voraussichtlich erfolgreiche Unternehmen aussehen sollten.

Bei erfolgreichen Unternehmen stehen nicht wirtschaftliche Kennzahlen, sondern die Zufriedenheit der Kunden an oberster Stelle. Erfolgreiche Unternehmen müssen nicht ständig Preisnachlässe gewähren, um ihre Produkte und Dienstleistungen zu verkaufen. Erfolgreiche Unternehmen haben breite und tiefe Burggräben, die es anderen Unternehmen schwer machen, ernsthafte Konkurrenten zu werden.

Willst du erfolgreich investieren, dann halte nach solchen Unternehmen Ausschau und investiere in sie.

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Sven besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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