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10 Gründe sich in Celgene zu verlieben

An den großen Börsen sind heutzutage mehr als 300 Biotech-Unternehmen gelistet. Diese sind oft sehr risikobehaftet. Die meisten sind noch nicht profitabel und trotzdem basieren deren Bewertungen vorrangig auf den prognostizierten Spitzenverkäufen von Medikamenten, die noch Jahre brauchen könnten, um die Regale der Apotheken zu erreichen.

Natürlich kann man von Zeit zu Zeit ein wahres Juwel im Biotech-Sektor finden. Ich glaube eines davon ist Celgene (WKN:881244). Obwohl auch hier noch einige der Standardrisiken mitschwingen, die man von einem Pharmaunternehmen erwartet, wie Wettbewerb und befristete Patentlaufzeiten, gibt es 10 ( ja 10!) Gründe, warum man dem Reiz dieser Aktie leicht erliegen könnte.

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Werfen wir einen Blick auf die Gründe, warum ich glaube, Celgene könnte ein gute langfristige Investition sein.

1. Das triumphierende Trio

Vergesst das dynamische Duo oder die fantastischen Vier, Celgene hat das „triumphierende Trio“. Das Medikament Revlimid gegen Multiples Myelom (eine Krebserkrankung des Knochenmarks), das Krebsmedikament Abraxane und der Entzündungshemmer Otezla gehören zu Celgenes Verkaufsschlagern. Revlimid soll Schätzungen zufolge bis 2017 jährlich 7 Milliarden USD umsetzen und sowohl Abraxane als auch Otezla sollen jeweils zwischen 1,5 und 2 Milliarden USD einbringen. Otezlas Markteinführung war bisher makellos. Revlimid und Abraxane sind stabil oder erweitern ihre jeweiligen Marktanteile.

In klaren Worten: Grundsolide, alle drei.

2. Möglichkeiten zur Expansion

Quelle: Celgene.

Quelle: Celgene.

Das eben erwähnte Trio ist auch einer der Hauptgründe, warum Celgene Mehrverkäufe von etwa 20% pro Jahr für die nächsten drei bis fünf Jahre vorhersagt. Abgesehen von Nachfrage und Preissetzungsmacht in den bisher zugelassenen Bereichen, könnten alle drei Medikamente schon bald für neue Bereiche zugelassen werden.

Revlimid wird gerade für acht neue Anwendungen getestet, darunter bei der Erstbehandlung von follikulärem Lymphom. Abraxane könnte bei der Erstbehandlung von Brustkrebs zum Einsatz kommen und Otezla wird für ein halbes Dutzend verschiedene Anwendungen untersucht, darunter rheumatoide Arthritis und ulzerative Colitis. Die Neuzulassung für andere Bereiche kann den Patentschutz verlängern und damit die Verluste durch den Ablauf von Patenten verringern.

3. Entwicklung neuer Medikamente

Zusätzlich zu einem grundsoliden Medikamentenportfolio und der Aussicht auf weitere Zulassungen hat Celgene ein reiches Portfolio von neuen Wirkstoffen, die sie auf den Markt bringen könnten.

Zum Beispiel GED-0301, ein oral einzunehmendes Medikament gegen die Crohn-Krankheit. Es hat bereits seine beeindruckende Wirkung in einer Zwischentudie bewiesen. Bei einer Präsentation auf der Digestive Disease Week im Mai, gab Celgene bekannt, dass 62,5% der Patienten auf der 160 mg Dosis mit einer Krankheitsdauer von mindestens fünf Jahren bereits in Woche zwei in Remission gingen. Bei der Placebogruppe waren es nur 15,4%. Und davon hat Celgene noch viel mehr in der Pipeline.

4. Kooperationen

Es ist verständlich, dass selbst ein Biotech-Unternehmen mit der dicksten Pipeline und den tiefsten Taschen nicht alles auf einmal machen kann. Daher übt Celgene sich in Bescheidenheit und unterhält etwa 30 Partnerschaften zur Lizensierung von revolutionären Medikamenten in den Bereichen Krebs, Immunologie und Entzündungshemmer.

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Quelle: Flickr Nutzer thetaxhaven

Da ist es natürlich schwer eine Partnerschaft über die andere zu stellen, aber es gibt dennoch ein paar besonders interessante: Die 1-Milliarde-Dollar-Partnerschaft mit Juno Therapeutics bei der CAR-T-Forschung, die potenzielle 3-Milliarden-Dollar-Kooperation mit  OncoMed Pharmaceuticals bei der Stammzellenforschung gegen Krebs und die Lizensierung einiger experimenteller Leukämietherapien von Agios Pharmaceuticals. Davon müssen sich nur ein paar bezahlt machen.

5. Zukäufe

Celgene kauft nicht oft andere Firmen, aber wenn, dann hatte das positive Auswirkungen auf die Gewinne. Erst kürzlich hat man Receptos für 7,2 Milliarden USD übernommen. Doch der Zukauf von Abraxis BioScience aus dem Jahr 2010 für 2,9 Milliarden USD scheint hier der wirkliche Geniestreich zu sein.

Durch diese Übernahme bekam Celgene das Krebsmedikament Abraxante, das im Jahr zuvor 315 Millionen USD generiert hatte. Aufgrund der weiteren Zulassungen als Erstbehandlungsmedikament gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs und nicht-kleinzellige Lungenkarzinome wird es wahrscheinlich 2017 zwischen 1,5 und 2 Milliarden Dollar einbringen. Das ist eine vernünftige Investition für Celgene und ein weiterer Grund, dem Reiz der Aktie zu erliegen.

6. Aktienrückkaufprogramm

Das Management hat bekanntgegeben, dass man nicht gedenkt in absehbarer Zeit eine Dividende zu zahlen, aber das heißt ja nicht, dass man nicht nach anderen Wegen sucht, Shareholder-Value zu schaffen.

Im Juni gab Celgene ein periodisches Aktienrückkaufprogramm im Wert von bis zu 4 Milliarden Dollar bekannt. Doch damit nicht genug. Es gibt noch ein früheres Aktienrückkaufprogramm von 1,2 Milliarden USD. Falls Celgene das volle Rückkaufprogramm von 5,2 Milliarden USD ausschöpfen würde, könnte das den Gewinn pro Aktie um 0,28 USD erhöhen, was die Aktie dann natürlich noch attraktiver machen würde.

7. Das Vergütungspaket von CEO Bob Huginsbob-hugin_large

Stellen wir das mal klar. Robert Hugin wurde bisher sehr gut entlohnt, zumindest in den letzten zwei Jahren. Laut New York Times erhielt Hugin 24,2 Millionen USD im letzten Jahr. 2013 waren es noch 21 Millionen. Der Aktienkurs stieg 2013 um 115% und im letzten Jahr um 32%. 2015 ist der Kurs noch einmal leicht gestiegen trotz der angespannten Situation. Daher scheint Hugins Bezahlung wohlverdient.

Ein Unterschied zwischen Hugin und vielen seiner Kollegen ist, dass ein großer Teil seiner Entlohnung in Bonuszahlungen und Aktien besteht im Gegensatz zu Optionen. Das bedeutet, dass der Erfolg des Unternehmens seine Vergütung bestimmt. Durch die Bezahlung in Aktien werden Hugins Interessen unmittelbar an die von Celgenes Aktionären gebunden.

8. Das Glassdoor-Rating

Man hört oft, zufriedene Mitarbeiter sind produktive Mitarbeiter. Laut Celgenes Glassdoor-Rating (Glassdoor ist eine Website, die Angestellten die Möglichkeit gibt, das Pro und Contra ihrer Firma kundzutun) ist es kein Wunder, dass Celgene in letzter Zeit so produktiv war. Mehr als drei Viertel der 130 Bewerter würden das Unternehmen ihren Freunden als Arbeitsplatz empfehlen und unglaubliche 96% der 54 Bewertungen zu CEO Bob Hugin waren positiv. Das ist sehr vertrauenerweckend.

9. Immer weniger Short-Trader

Die Zahl der Leerverkäufer, also Trader, die ihr Geld damit verdienen gegen eine Aktie zu wetten und auf fallende Preise spekulieren, ist zurückgegangen.

Nach einem Hoch von mehr als 16 Millionen Mitte Mai ist die Zahl der Aktien im Besitz von Short-Sellern bis Ende Juli auf 11,21 Millionen Aktien gesunken, was den tiefsten Punkt seit Februar darstellt. Diese 11 Millionen Aktien stellen nur 1,42% der Aktien in Umlauf dar. Weniger Pessimisten bedeutet auch weniger Probleme für Celgene, was es auch dem Kurs leichter machen würde zu steigen.

10. Bewertung

Am Ende geht es einfach nur um die Bewertung. Celgenes KGV von 20 mag vielleicht kein Schnäppchen sein, aber wir dürfen nicht vergessen, dass Celgene um 20% pro Jahr wächst. Das ergibt ein Kurs-Gewinn-Wachstumsverhältnis von etwa 1, was eigentlich günstig ist, verglichen mit anderen (profitablen) Biotechaktien. Da man bis 2020 eine Verdopplung der Einnahmen erwartet und der Gewinn pro Aktie um mehr als 150% steigen soll, bleibt Celgenes Bewertung wohl sehr attraktiv.

Diese 10 Gründe veranlassen mich zu der Annahme, dass Celgene sogar noch höher steigen könnte.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt  Celgene und Juno Therapeutics.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und wurde am 26.08.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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