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6 Dinge, die du über eine Marktkorrektur wissen solltest

In der Börse geht die Panik um – zumindest wollen uns das die Finanzschlagzeilen glauben machen.

Letzte Woche erlitten der Dow Jones Industrial Average, der breiter aufgestellte S&P 500 und der technologielastige NASDAQ Composite die schlimmsten Verluste seit Jahren. Der Dow Jones gab mehr als 1.000 Punkte nach, der NASDAQ sank um 340 Punkte und der S&P 500 fiel um rund 120 Punkte. Wenn du nicht gerade ein Short-Händler von Aktien bist, war das keine gute Woche für dich.

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Die Schlusskurse des Dow Jones spiegelten die erste offizielle Korrektur seit 2011 wieder. Eine Korrektur des Aktienmarktes wird dann angenommen, wenn der Kurs um mehr als 10% ausgehend seines kürzlichen Höchststandes gefallen ist. Da der Dow Jones 1.900 Punkte seit seinem Allzeithoch im Mai verloren hat, beträgt der Verlust 10,3%. Damit ist er offiziell im Korrekturbereich.

Was du über eine Aktienmarktkorrektur wissen solltest

Eine Korrektur am Aktienmarkt ist nicht notwendigerweise eine schlechte Sache. Es hängt ganz von dem Kontext und der Sichtweise ab, wie du darauf schaust. Hier sind sechs wichtige Dinge, die du wirklich über eine Korrektur am Aktienmarkt wissen solltest.

1. Aktienmarktkorrekturen kommen häufig vor

Das Erste, was du über Aktienmarktkorrekturen wissen solltest, ist, dass sie recht häufig vorkommen. Die US-Wirtschaft hat von Zeit zu Zeit Spitzen und als Reaktion darauf hat auch der Aktienmarkt seine Spitzen.

Quelle: Flickr Nutzer Search Engine People Blog.

Quelle: Flickr Nutzer Search Engine People Blog.

Laut der Deutschen Bank kommt eine Korrektur am Aktienmarkt alle 357 Tage vor oder jedes Jahr. Die letzte Korrektur ist nun schon 1000 Tage her. Dies ist die drittlängste Zeit ohne Korrektur, die es jemals gab. Für diejenigen, die neugierig sind, Mitte der 90er gab es 1800 Tage ohne Korrektur. Also, eine Korrektur ist ein unvermeidlicher Teil des Investierens in Aktien. Als individueller Investor kannst du nichts dagegen tun.

2. Korrekturen am Aktienmarkt dauern in der Regel nicht lang

Zwar sind solche Korrekturen unvermeidlich, aber sie dauern in der Regel zum Glück kürzer als Bullenmärkte.

Laut Untersuchungen durch John Prestbo von MarketWatch dauert eine Korrektur im Dow Jones im Durchschnitt 71,6 Tage oder 14 Kalenderwochen. Dies geht aus Daten zwischen 1945 und 2013 hervor. Darin ist der gegenwärtige Fall des Dow Jones nicht enthalten. Dieser hält nun 87,8 Handelstage an (Stand 24.08.2015) oder 17 Kalenderwochen. In anderen Worten, Korrekturen am Aktienmarkt sind meist nur ein paar Wochen oder zwei Quartale lang.

3. Die Ursache für eine Korrektur können wir nicht vorhersagen

Eine Korrektur ist unvermeidlich, aber sie ist trotzdem nicht vorhersagbar.

Korrekturen können innerhalb einer bestimmten Zeitspanne (alle paar Monate oder nach mehreren Jahren) eintreten und durch viele Gründe ausgelöst werden. Beispielsweise wissen wir, dass der Auslöser der großen Rezession die platzende Immobilienblase war, die durch den Ausfall fauler Kredite ausgelöst wurde. Allerdings, wie viele Leute sagten 2006 oder 2007 voraus, dass faule Kredite ein Problem seien? Die Antwort ist, sehr wenige. Die Ursache einer Korrektur kann nicht sicher vorhergesagt werden.

4. Aktienmarktkorrekturen sind nur dann von Bedeutung, wenn du ein kurzfristiger Händler bist

Ein weiterer wichtiger Punkt, den du beachten solltest, ist, dass Korrekturen am Aktienmarkt kein wirkliches Problem sind, wenn du dich weiterhin auf die lange Sicht konzentrierst. Die einzigen Leute, die sich Sorgen machen sollten, sind diejenigen, die ihre Handelsstrategie auf kurzfristigen Aktionen aufbauen oder diejenigen, die ihre Trades durch Margen stark gehebelt haben.

Händler, die Margen und Hebel nutzen, könnten ihre Verluste in die Höhe schnellen sehen, wenn der Markt nach unten geht (genau wie deren Gewinne in einem Bullenmarkt verstärkt werden). Aktive Händler und Daytrader haben das Problem, dass sich Verluste und Gebühren während einer Marktkorrektur anhäufen. Eine langfristige Sicht zu verfolgen, ist der klügste Weg, in Aktien zu investieren. Das hat die Geschichte gezeigt. Außerdem ist es auch ein gutes Rezept für einen ruhigen Schlaf.

5. Es ist eine gute Zeit, hochwertige Unternehmen zu günstigen Preisen zu kaufen

Für langfristige Investoren ist eine Marktkorrektur häufig eine gute Gelegenheit, gute Unternehmen zu attraktiven Preisen zu kaufen.

Schau dir als Beispiel Gilead Sciences (WKN:885823) an, den Hersteller der revolutionären Hepatitis C-Therapie Harvoni und Sovaldi. Eine Korrektur am Aktienmarkt wird nicht die Zahl der Hepatitis C-Patienten reduzieren. Allein in den USA gibt es 3,2 Millionen Erkrankte, laut des Centers for Disease Control and Prevention. Damit würde Gilead mehr als 10 Milliarden USD allein aus diesen Therapien einnehmen und eine ganze Menge Gewinn machen. Es spielt dabei keine Rolle, was der Aktienmarkt sagt. Trotzdem haben die Aktien von Gilead seit ihrem Allzeithoch ungefähr 15% ihres Wertes verloren. Vielleicht ist es nun eine gute Gelegenheit, sich die Aktie etwas genauer anzuschauen?

Dow Jones Index Datan von YCharts. Die grauen Linien zeigen Zeiten der Rezession in den USA.

Dow Jones Index Datan von YCharts. Die grauen Linien zeigen Zeiten der Rezession in den USA.

Es geht allerdings nicht nur Gilead so. Der Aktienmarkt steigt im Durchschnitt um 8% pro Jahr. Diese Zahlen sind ganz sicher positiv für dich auf lange Sicht.

6. Es ist eine gute Zeit, dein Portfolio zu überprüfen

Zuguterletzt ist eine Korrektur eine gute Gelegenheit für langfristige Investoren, ihr Portfolio zu überprüfen.

Wie oben bereits gesagt, ist ein Absturz der Aktienpreise nicht unbedingt eine schlechte Sache. Du bekommst nämlich die Gelegenheit, hochwertige Unternehmen zu kaufen. Allerdings ist es wichtig, dass du dein Portfolio überdenkst, um sicherzustellen, dass deine Kaufthese noch gilt. Stelle dir bei jeder Aktie in deinem Portfolio die gleiche Frage: Ist der Grund, warum ich diese Aktie gekauft habe noch gültig? Wenn die Antwort „Ja“ lautet, dann musst du nichts tun, außer vielleicht noch ein paar Aktien zu kaufen. Wenn die These nicht mehr gilt, dann kann es Zeit sein, über einen Verkauf nachzudenken.

Eine Korrektur des Aktienmarktes muss dich nicht ängstigen, solange du die oben genannten sechs Punkte im Kopf behältst.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

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The Motley Fool hält und empfiehlt Aktien von Gilead Sciences.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 24.08.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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