Mit Wirkung zum 29. Dezember 2022 hat The Motley Fool seine Geschäftsanteile an Fool.de an Aktienwelt360 verkauft. Ab diesem Zeitpunkt trägt Aktienwelt360 die alleinige Verantwortung und Kontrolle für alle neuen Inhalte auf Aktienwelt360.de.

3 Gründe, warum du bei der Bewertung der Facebook-Aktie skeptisch sein solltest

Der Anstieg der Facebook (WKN:A1JWVX) Aktie von 140% über die letzten beiden Jahre war großartig für Investoren, die schon dabei sind und die Aktie halten. Aber ist für diejenigen, die jetzt erst einsteigen wollen, die Bewertung von 260 Milliarden USD gerechtfertigt?

Die Facebook-App. Quelle: Facebook

Kann Facebooks Geschäftsmodell den gehypten Aktienpreis rechtfertigen?

🙌 Was ist dir unsere Arbeit wert?

Wir bei Aktienwelt360 denken, dass gutes Investieren mit guten Informationen beginnt. Das treibt uns an, täglich neue kostenlose Artikel für dich zu veröffentlichen, die tiefer gehen als die Berichte der anderen Aktienportale dort draußen.

Leider hat gute Recherche ihren Preis. Aber wir sträuben uns dagegen, deshalb aus Aktienwelt360 eine Halde für unseriöse Onlinewerbung zu machen. Um weiter unabhängig bleiben zu können, wenden wir uns heute an dich: Sag uns, was dir unsere Artikel wert sind! Über den folgenden Link kannst du kinderleicht einen Beitrag leisten, der uns hilft, dich weiter mit hochwertigen Inhalten zu versorgen.

TRINKGELD GEBEN

Im letzten Quartal konnte das Unternehmen 4 Milliarden USD Umsatz vermelden. Das würde den Jahresumsatz bei grob 16 Milliarden USD verorten. Für die allermeisten Unternehmen wären 16 Milliarden USD lange nicht genug, um eine Kapitalisierung von 260 Milliarden USD zu erhalten – selbst dann nicht, wenn das Geschäftsmodell das Potenzial dazu hat, früher oder später einmal über 60% operative Marge einzustreichen.

Was also unterscheidet von Facebook von den „allermeisten Unternehmen“? Wachstum. Sobald einmal Investoren sich vor Augen halten, wie schnell Facebooks Umsatz wächst, sieht die Bewertung schon gleich viel nachvollziehbarer aus – aber immer noch teuer. Im letzten Quartal wuchs Facebooks Umsatz gegenüber dem Vorjahr 48%.

Auch bei den Ergebnissen sollten Investoren vorsichtig sein. Sieh dir z.B. einmal die folgenden drei Trends im Geschäft an, die Gegenwind für die Aktie bedeuten könnten.

1. Steigende Betriebskosten

Wachstum ist nicht billig. Investoren konnten das bei den Ergebnissen des Q2 sehen. Die Betriebskosten stiegen nämlich gegenüber dem Vorjahr 82%. Dieser Ansprung drückte auf die Betriebsmarge und reduzierte sie auf 31%. Im Quartal davor lag sie noch bei 48%. Die Non-GAAP Betriebsmarge, die die großen Aktienkompensationen in Zusammenhang mit der Akquise von WhatsApp außen vor lässt, betrug 55% – im Jahr zuvor lag sie noch bei 60%.

Für den Anstieg der Betriebskosten in GAAP und Non-GAAP als ein Prozentteil des Umsatzes war vor allem eine größere Belegschaft und aktienbasierte Kompensationen für den WhatsApp-Kauf verantwortlich. Beide Gründe für die höheren Betriebskosten stehen stellvertretend für die Arten von Kosten, mit denen Facebook-Aktionäre in Zukunft rechnen sollten: Der Hunger des Unternehmens nach schnellem Wachstum verlangt viel finanzielle Vorleistung.

Für den Rest dieses Jahres rechnet Facebook damit, dass die Betriebskosten schneller wachsen als der Umsatz.

2. Rapide langsamer werdendes Umsatzwachstum

Ein Bereich, den Investoren gerne übersehen, ist Facebooks schnell sich verlangsamendes Umsatzwachstum. Es war natürlich von Anfang an klar, dass man 70% jährliches Wachstum im Umsatz mit Anzeigen wie Ende 2013 und Anfang 2014 nicht aufrechterhalten kann. Und doch dürften die meisten nicht erwartet haben, wie schnell sich das Wachstum verlangsamt hat. Und auch in den letzten Quartalen ging es langsam weiter:

Aus Facebooks SEC Filing. Quelle: von The Motley Fool zur Verfügung gestellt

3. Der Beschleuniger verschwindet

Einer der Beschleuniger für Facebooks Wachstum seit dem Börsengang 2012 war die Konzentration auf Mobil-Services. Facebook hat mit der Monetarisierung von Mobil-Quellen nicht nur die Erwartungen erfüllt – es hat sie tausendfach übertroffen. Mit dem Anzeigen-Newsfeed für Mobile hat man eine Blaupause für so ziemlich jedes andere Soziale Netzwerk geschaffen. Da mittlerweile die mobilen Anzeigen besser konvertieren als jene für Desktop-Systeme, wandern Marketing-Abteilungen (und ein großer Teil ihres Budgets) am liebsten zu Facebook, um auch etwas vom Kuchen abzubekommen.

Aber eben dieser Beschleuniger scheint zu verschwinden. Als das Unternehmen an die Börse ging, kam null Prozent des Anzeigenumsatz über Mobile. Heute ist dieser Teil für 76% der Umsätze verantwortlich.

Aus Facebooks SEC Filing. Quelle: von The Motley Fool zur Verfügung gestellt

Sicher, Umsatz mit Mobile wird noch weiter wachsen, da Anzeigenkunden weiter ihre Budgets auf Werbung auf Mobile-Kanälen ausrichten. Aber dennoch wird das Wachstum in diesem Bereich nicht mehr so rapide sein, und man kann sich darauf einstellen, dass Mobile ein nicht mehr ganz so wichtiger Wachstumsfaktor für Facebook sein wird.

Für diese Aktienpreise sollte man also zwei- oder dreimal nachdenken, ob es sich wirklich lohnt.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Facebook. Dieser Artikel von Daniel Sparks erschien am 20.8.2015 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



Das könnte dich auch interessieren ...