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BP und Royal Dutch Shell müssen jetzt mit Ölpreisen unter 100 USD zurecht kommen

Die geringen Ölpreise haben die Aktienpreise für BP (WKN:850517) und Royal Dutch Shell (WKN:A0D94M) in den Keller getrieben, und es scheint nicht gerade Besserung in Sicht zu sein.

Im Mai gab es kurz Anlass zu Hoffnung, als die Preise für Brent Rohöl auf 68 USD pro Barrel kletterten, aber mittlerweile liegt man wieder bei unter 50 CAD, und das könnte nicht einmal der Tiefpunkt sein.

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Die Schlussfolgerung, dass geringere Preise die Förderung verringern könnte, hat sich als falsch herausgestellt. Die Schiefertonförderung ist das nächste große Ding, und für Förderer ist das eine kostensparende Methode.

Fracking in den USA fügt dem weltweiten Angebot noch einmal ein paar Millionen Barrel extra hinzu, und das noch bevor der Iran mit seinem großen Vorrat den Markt flutet.

Mehr und mehr Öl

Die Gerüchte, nach denen ein Barrel zum ersten Mal seit letztem September wieder 100 USD kosten könnte, hat sich als falsch herausgestellt.

Die Wirtschaft in China wird immer langsamer, im July sanken Im- und Exporte jeweils mehr als 8%. Europa hat nach wie vor Probleme, während die Notenbank in den USA die Raten anzieht. Es gibt also jede Menge Öl für eine Welt, die im Moment nicht unbedingt wächst.

Was noch? Der Ex-Notenbankchef Alan Greenspan denkt, dass Öl noch weiter fallen könnte, da mehr und mehr Schiefertonförderung genutzt wird. Das alles wirft die Frage auf, was dies für die großen Öl-Unternehmen im FTSE 100 bedeutet.

Zahlen, Zahlen, Zahlen

Als große, vertikal agierende Unternehmen haben BP und Shell quasi eingebaute Schutzvorrichtungen gegen große Schwingungen im Ölpreis. Dennoch hat BP in den letzten drei Monaten 15% verloren, Shell 8%. Langzeitinvestoren verlieren schon seit Jahren Geld, vor allem bei BP, weil die Sache mit der Deepwater-Ölplattform noch immer Kreise zieht.

Beide verdienen nach wie vor Geld, allerdings viel weniger als zuvor. BPs Profite fielen im Q2 auf 1,3 Milliarden USD, lediglich ein Drittel der 3,6 Milliarden USD, die man im gleichen Zeitraum im Vorjahr verdienen konnte.

Shells Einnahmen im Q2 lagen bei 3,4 Milliarden USD, vor einem Jahr waren es noch 5,1 Milliarden USD. Starke Ergebnisse im Downstream-Bereich konnten über enttäuschendes Upstream-Geschäft hinwegtäuschen, das an fallenden Öl- und Gaspreisen lag sowie verringerter Förderung.

Wie sieht es in der Zukunft aus?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich dieser Trend einfach umkehrt, da das Öl nach wie vor günstig ist und Wachstum nur schleppend vorangeht. Die große Frage ist, wie lange die Dividenden bezahlt werden. Beide Dividenden sind derzeit echt gut: BP schüttet 6,44% aus, Shell 6,26%. Wer braucht schon Wachstum, wenn man solche Einnahmen verbuchen kann?

Beide Unternehmen wollen der Dividende treu bleiben. Bob Dudley von BP hat sie als Priorität ausgemacht, und er will wohl auf jeden Fall hinter seinem Versprechen stehen. Shell hat seit dem Krieg die DIvidende nicht mehr gekürzt, allerdings zeigt ein Blick in die Geschichte, dass nichts ewig hält.

Damit das Cash am Laufen bleibt, schrauben beide Unternehmen ihre Investitionen zurück, allerdings kann man nicht ununterbrochen zurückschrauben, ohne irgendwann die Produktion zu gefährden. Shells Einkommenersatzrate sieht im Jahr 2014 mit 47% recht gering aus, BP ist mit 63% etwas besser aufgestellt (allerdings weit hinter den 129% aus 2013 hinterher). Der Druck auf beide Dividenden kann sich also nur erhöhen.

Investoren können für die nächsten beiden Jahre nicht viel Wachstum erwarten. Bei der Dividende kann man aber auch nicht viel meckern. Und da Ölpreise von 100 USD mehr und mehr wie Wunschdenken aussehen und manche mit Preisen bei 30 CAD rechnen, könnten die Stimmen, die nach einer Dividendenkürzung laut werden, bald unüberhörbar sein.

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The Motley Fool besitzt keine der angegebenen Aktien. Dieser Artikel von Harvey Jones erschien am 11.8.2015 auf Fool.co.uk. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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