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Netflix Q2-Bericht: Gute Neuigkeiten beim Wachstum, durchwachsene News beim Profit

Am Mittwochnachmittag am 15.7. hat der Marktführer im Bereich bezahltes Videostreaming Netflix (NASDAQ:NFLX) (ETR:NFC) (FRA:NFC) wieder einmal sehr gute Zahlen beim Abonnentenzuwachs berichten können. Ende Juni ist die weltweite Abonnentenzahl auf über 65 Millionen Menschen gestiegen, im Jahr zuvor waren es noch nur 50 Millionen.

Andererseits hat dieser Zuwachs nicht zu mehr Profiten geführt. Stattdessen befindet sich das Unternehmen weiterhin gerade so über dem Breakeven. Wenn aber Netflix es die nächsten Jahre auch schafft, denselben Abonnentenzuwachs hinzubekommen, dann sollten sich die Ausgaben und Investitionen rentieren und man könnte wuchtige Profite einfahren.

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Q2 in Zahlen

Im Q2 hat Netflix Umsätze in Höhe von 1,64 Milliarden USD generieren, was 23% über dem Vorjahr lag. Das deckte sich im Großen und Ganzen mit den Erwartungen der Analysten, und das trotz der negativen Auswirkungen des starken Dollars.

Die Einnahmen pro Aktie lagen pro 0,06 USD, was über der durchschnittlichen Erwartung der Analysten von 0,04 USD lag. Der Aktiensplit wurde am Mittwoch durchgeführt: geht man von der Aktienzählung vor dem Split aus, lag die Einnahme pro Aktie bei 0,42 USD, und damit knapp über dem Leitpreis von 0,38 USD. Allerdings sind die Zahlen gegenüber dem EPS von 1,15 USD im Q2 2014 nicht berauschend.

Die große Anzahl neuer Abonnenten liegt über den Erwartungen des Vorstands, und das in den USA wie auch international. In den USA konnte Netflix 0,9 Millionen neue Abonnenten hinzugewinnen, nachdem man im Q2 2014 nur 0.57 Millionen neue Abonnenten bekam. Das ist ein tatsächlich erstaunliches Resultat, da der Blick in die Vergangenheit zeigt, dass das Q2 das traditionell schwächste Quartal für Netflix ist. Man lag also locker über den Erwartungen von 0,6 Millionen neuen Abonnenten.

Außerhalb der USA konnte man 2,37 Millionen neue Abonnenten im Q2 gewinnen. Das ist doppelt so viel wie im selben Zeitrahmen letztes Jahr, größtenteils, weil Netflix mittlerweile in mehr Ländern vertreten ist. Die Erwartungen lagen zuvor bei 1,9 Millionen neuen Nutzern, diese Zahl konnte man scheinbar locker übertreffen.

Die größten negativen News fand man beim Cashflow. Netflix hat im letzten Quartal satte 229 Millionen USD Cash ausgegeben, nachdem man im Vorjahresquartal 16 Millionen USD Cash generiert hatte.

Die Performance bewerten

In der letzten Woche haben wir drei wichtige Faktoren angeführt, auf die Netflix-Aktionäre ein Auge behalten sollten. 1) Die Fähigkeit, großes Wachstum in einem schwachen Quartal zu generieren. 2) Steigende Kosten bei der Content-Kreation. 3) Der Einfluss des starken Dollar auf die internationale Rentabilität.

Wenn man sich den oben beschriebenen Abonnentenzuwachs noch einmal vor Augen führt, dann hat Netflix das erste Kriterium mit fliegenden Fahnen bestanden.

Die Kosten für in den USA entstandenen Content stiegen zwar im Q2 an, um 30 Millionen USD auf 613 Millionen USD. Das ist ein Anstieg, wie er in den vorangegangenen drei Quartalen zusammen geschehen ist. Allerdings hatten wir Sorgen, dass der Anstieg bei 40 Millionen USD und mehr liegen könnte – und die jetzige Zahl ist aufgrund des Anstiegs der Abonnenten durchaus zu verschmerzen.

Letztlich ist die Auswirkung des starken Dollar in internationalen Märkten bei 83 Millionen USD zu beziffern, was viel ist, allerdings weitaus weniger als die befürchteten 101 Millionen USD. Wieder einmal half der starke Nutzerzuwachs.

Netflix’ Kosten sind gestiegen. Dank der großen Anzahl neuer Abonnenten sind diese aber zu verkraften. Quelle: The Motley Fool.

Blick nach vorn

Netflix erwartet für das Q3 weiteren starken Abonnentenzuwachs. Man geht von 1,15 Millionen neuen Abonnenten in den USA und 2,4 Millionen Abonnenten weltweit aus. Beide Zahlen liegen über 10% der vergleichbaren Zahlen aus dem Q3 2014, was bedeutet, dass Netflix’ Wachstum das dritte Quartal in Folge über dem Vorjahr liegen dürfte.

Außerdem erwartet man die Einnahmen pro Aktie bescheiden zu steigen: auf 0,07 USD. Die Streaming-Marge in den USA dürfte sich aufgrund höherer Kosten etwas verringern, dafür werden die Verluste in internationalen Märkten im Q3 sinken – dann allerdings wieder ansteigen, da man Ende des Jahres in neue Länder expandieren wird.

Große Erwartungen

Kurz gesagt: Netflix war in der Lage, alles zu liefern, was sich Investoren erhofft hatten. Kein Wunder also, dass nach der Verkündung die Aktie um 10% anstieg, rauf auf einen neuen Höchstwert.

Allerdings ist Netflix noch immer nicht profitabel, da man massiv in eigenproduzierten Content investiert und global expandiert. Das Unternehmen wird noch einige Quartale lang stark wachsen müssen, um die Ausgaben von Hunderten von Millionen Dollar Cash sowie die Bewertung von 50 Milliarden USD zu rechtfertigen.

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The Motley Fool empfiehlt Netflix. The Motley Fool besitzt Aktien von Netflix.

Dieser Artikel wurde von Adam Levine-Weinberg auf Englisch verfasst und erschien am 15.7.2015 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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