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Wer ist Warren Buffett für dich?

Über Warren Buffett wird viel gesagt und noch mehr geschrieben.

Die meisten Leute haben ihre eigene Idee darüber, wer Buffett wirklich ist: Für manche ist er einfach ein alter reicher Mann, für andere ein Anleger-Genie, ein Philanthrop oder vielleicht auch einfach nur ein Rundumgutmensch — für noch einmal andere vielleicht sogar ein geheimer Bösewicht?

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Drei unserer Autoren haben teilweise noch einmal andere Bilder von ihm — hier liest du, wer Warren Buffett für sie ist.

Alex Langer

Es mag am Anfang ein bisschen am Stolz ziehen, aber irgendwann kommt man an den Punkt, an dem man einsieht, dass man nicht an jeder Ecke der Erste sein kann. Vielleicht nicht einmal, dass man trotz mächtigen, privaten Büffelns und genug intrinsischer Motivation trotzdem auf einem bestimmten Feld nicht das ganz große Zeichen setzen wird. Schlimm? Nicht unbedingt.

Erfolg hat viele Gesichter und viele Wege lassen sich zum Glück auch abkürzen. Man kann sich beispielsweise von jemandem an die Hand nehmen lassen, ob er nun von seiner Rolle als plötzlicher Ziehvater weiß oder nicht. Denn jeder braucht Vorbilder, bis ins hohe Erwachsenenalter. Und wenn man sich die dann schon aussuchen kann, warum nicht den besten nehmen? Warum nicht den wohl erfolgreichsten Investor unserer Zeit? Warum nicht Warren Buffett?

Wenn ich mich mit irgendwelchen Zweifeln rumschlage und nicht weiß, ob ich hier oder da meine Euros hinstecken soll, dann setze ich gerne das auf, was ich die Warren-Brille nenne. Klassisches What Would Warren Do? Ich denke dann immer: Der Mann sitzt da in Nebraska und hat es ja auch geschafft. Wie? Mit ausreichend Faszination für Zahlen, Unermüdlichkeit, Geduld und jeder Menge Bock auf Qualitätsunternehmen, die er jederzeit dem schnellen Cent mit einer Ramsch-Aktie vorzieht.

Gut, eigentlich ist das ziemlich viel – aber diese Sachen sind eben umsonst. Sie sind in einem drin, eine Gesinnung, eine Haltung. Man fängt da an, wo man gerade ist. Mit ein bisschen Verstand und Neugier. So wie einst Warren Buffett. Der mittlerweile einer der wohlhabendsten Menschen der Erde ist. Kein schlechtes Vorbild.

Plus: Er hat öffentlich LeBron James auf Indexfonds aufmerksam gemacht. Und damit mich. Ein Tipp, für den ich ihm ewig dankbar sein werde.

Bernd Schmid

Der Elitenforscher Hans-Jürgen Krysmanski zitierte vor zwei Jahren die kanadische Autorin Chrystia Freeland, die einen Milliardär interviewte. Es ging um die Frage, wie viel Geld eigentlich genug ist. Dessen Antwort war: „Eine Milliarde brauche ich mindestens im Jahr, um meinen jetzigen Lebensstil aufrecht zu erhalten“.

Wie bitte?!

Wie ist das mit Warren Buffett, einem der wohlhabendsten Menschen der Welt? Er wohnt seit Jahrzehnten in seinem Haus in Omaha, gönnt sich keine luxuriösen Urlaube, besitzt keine teuren Autos oder benutzt Firmenflieger für private Zwecke. Seine Vergütung als Vorsitzender bei Berkshire Hathaway ist geringer als die Vergütung jedes einzelnen DAX CEOs. Und er arbeitet hart.

Aber nicht nur sein Lebensstil ist bemerkenswert. Er ist einer, der vom Kapitalismus mehr profitiert hat, als fast alle anderen. Aber er erkennt die Gefahren, die das System birgt und er spricht sich offen für Lösungen aus, die gegen sein Eigeninteresse stehen. 2011 zum Beispiel sprach er sich dafür aus, die Reichen höher zu besteuern und 2012 legte er dem Kongress nahe, eine Untergrenze für Steuern auf hohe Einkommen festzulegen.

Wenn wir uns alle ein Stück von Warren Buffett abschneiden würden, unser Leben und unser Handeln weniger durch Selbstoptimierung leiten lassen würden, uns für die vernünftigsten Lösungen für Probleme einsetzen würden, dann wäre die Welt meiner Ansicht nach ein deutlich friedlicher Ort als sie heute ist.

Darum ist Warren Buffett für mich vor allem eines: Er ist das Vorbild, das verkörpert wie wir Leben und Handeln sollten, damit uns der Kapitalismus nicht nur lange erhalten bleiben kann, sondern unsere Welt nachhaltig verbessert. Das Vorbild für uns alle — aber ganz besonders für die Wohlhabenderen.

Winfried Rauter

Was ich über Warren Buffett denke, soll ich schreiben. Gute Frage. Meine Antwort: Ich denke, Frau Merkel sollte mal mit ihm telefonieren. Bevor ich das begründe, möchte ich zunächst selbst eine Frage stellen.

Was haben die Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland und das Orakel von Omaha gemeinsam? Mir fallen spontan drei Dinge ein:

Erstens haben sie in bisher mehr richtige als falsche Entscheidungen getroffen. Das beweisen Warren Buffetts Vermögen und Angela Merkels Wahlerfolge.

Zweitens lassen sie sich nicht durch kurzfristige Entwicklungen beeinflussen, wenn sie  bequem und verdammt lange auf etwas sitzen: Er auf seinen Investments und sie auf einem Berg von Entscheidungsvorlagen.

Und drittens wollen Warren und Mutti dazu beitragen, dass diese Welt jeden Tag ein bisschen besser wird. Das meint zumindest ein gewisser Herr Obama, der beiden im Februar 2011 die höchste zivile Auszeichnung der USA verliehen hat: die Presidential Medal of Freedom.

Ob Frau Merkel das letztgenannte Ziel erreichen wird, muss die Geschichtswissenschaft entscheiden. Bei Warren Buffett brauchen wir nicht mehr zu warten. Konzentrieren wir uns also zunächst auf ihn und auf das, was er sich nach meiner bescheidenen Meinung nach verdient hat.

1. Er verdient Hochachtung

Dass Warren Buffett mächtig viel Kohle hat und deshalb auf der Forbes Liste der Superreichen ganz weit oben steht, ist noch kein Verdienst. Wichtig ist vielmehr, dass er einen Großteil seines Vermögens für wohltätige Zwecke spenden wird und obendrein ein paar seiner Milliardärskollegen überredet hat, es ihm gleich zu tun. Er gibt der Gesellschaft also etwas zurück und lässt sie an seinem Erfolg Teil haben. Deshalb meine Hochachtung.

Ein kleiner aber erwähnenswerter Nebeneffekt seines Erfolgs ist übrigens, dass er es anderen Investoren ermöglicht hat, mit der Aktie von Berkshire Hathaway ebenfalls ein Vermögen zu bilden.

2. Er verdient Respekt

Er hat sein Vermögen nicht geerbt, sondern konsequent und mit harter Arbeit aufgebaut. Wer über Jahrzehnte zweistellige Renditen erwirtschaftet, schafft und dabei Mensch bleibt, verdient Respekt. Hinzu kommt: Wenn er ein Unternehmen übernimmt, verhält er sich nicht wie ein Heuschrecken-Investor. Das ist wichtig für den nächsten Punkt.

3. Er verdient unsere Aufmerksamkeit

Damit sind wir wieder bei Angela Merkel angelangt, denn mit „uns“ meine ich die Kanzlerin und ihr Wahlvolk.  Warren Buffett will nämlich künftig das eine oder andere Milliönchen bei uns anlegen, weil er laut eigener Aussage „den Code für Deutschland geknackt“ hat. Da das Orakel aus Omaha ein echter Pfiffikus ist, kann er damit nur den genetischen Code der deutschen Wirtschaft gemeint haben. Deshalb hat er bestimmt den DNA-Strang identifiziert, der für ihre Stärke und Robustheit sorgt: Den deutschen Mittelstand.

Ich persönlich vermute deshalb, dass er zwar Anteile der einen oder anderen Aktiengesellschaft erwerben, den Großteil seiner Deutschland-Knete aber in nicht börsennotierte mittelständische Unternehmen investieren wird.

Diese erfüllen nämlich seine wichtigsten Investitionskriterien: Ihre Geschäftsmodelle sind leicht zu verstehen, ihre langfristigen Aussichten sind gut, sie werden kompetent geführt – und sie werden bald zu einem attraktiven Preis zu haben sein. Denn für viele dieser noch in Familienbesitz befindlichen Unternehmen wird ein neuer Eigentümer gesucht, der das kompetente Management weiter arbeiten lässt und es unterstützt.

Liebe Frau Merkel, bitte rufen sie mal in Omaha bei ihrem Ordenskumpel an und fragen Sie Herrn Buffett ob ich Recht habe. Falls ja, teilen Sie mir das bitte unverzüglich mit. Dann kaufe ich nämlich sofort Aktien von Berkshire Hathaway – oder einer neuen Holding-Gesellschaft, die Warren für seine Mittelstandsaktivitäten in Deutschland gründet…

 

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