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K+S lehnt das Potash Corp Angebot zurecht ab: Für Investoren ist die Geschichte aber noch nicht vorbei

Wie erwartet gab K+S (ETR:SFD)(FRA:SDF) am Donnerstag bekannt, dass es das Übernahmeangebot von Konkurrent Potash Corp (NYSE:POT)(ETR:POC) ablehnt. Hier liest du, was genau passiert ist, warum K+S recht hatte, das Angebot abzulehnen und was das jetzt für Investoren bedeutet (Tipp: Die Geschichte ist noch lange nicht vorüber).

Der niedrige Preis rechtfertigt die Ablehnung

K+S gibt zwei Gründe an, um die Ablehnung des Angebots zu rechtfertigen

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  1. Der Preis von 41 EUR je Aktie sei zu niedrig
  2. Man sei nicht überzeugt, dass Potash K+S im besten Interesse des Unternehmens und seiner Stakeholder weiterführen werde

In meinem vorherigen Artikel habe ich dargestellt, warum ich meine eigenen K+S Anteile ebenfalls nicht unter rund 60 Euro abgeben wollte. Der erste Grund ist für mich daher mehr als nachvollziehbar und K+S hat aus meiner Sicht die richtige Entscheidung getroffen.

Alleine das Legacy Projekt – eine ab 2016 in Betrieb befindliche Kali-Mine in Kanada – bewertet K+S laut CFO Dr. Burkhard Lohr „mit konservativen Schätzungen“ mit 21 EUR je Aktie.

Und dieses Projekt wird langfristig gerade einmal etwas mehr als ein Viertel der Kalikapazität von K+S ausmachen. Für nicht einmal den doppelten Preis würde man Potash außer dem gesamten Kaligeschäft auch noch das Cashflow-starke K+S Salzsegment überreichen, das rund die Hälfte des K+S Umsatzes ausmacht. Das wäre aus meiner Sicht alles andere als eine sinnvolle Entscheidung gewesen.

Beim zweiten Grund gestaltet sich die Verteidigung schwieriger

K+S argumentierte auch, dass Potash „keine überzeugende Zusage“ gemacht habe, K+S im besten Interesse aller Stakeholder, insbesondere Mitarbeiter, weiterzuführen. Es gebe kein „nachhaltiges Interesse, die Kali- und Salzoperationen von K+S weiterzuführen“.

Zu diesem Schluss kommt K+S, weil die Aussagen von Potash Corp zu „vage“ formuliert seien. Wenn man sich Potash CEO Jochen Tilk allerdings am Freitag nach der Ablehnung des Angebots anhört, klingt das ganz anders:

K+S Management und Mitarbeiter sind kritische Bestandteile für den zukünftigen Erfolg der verbundenen Unternehmen und wir freuen uns zusammenzuarbeiten, um alle Sachverhalte zu klären, inklusive die Sicherstellung der Interessen von Mitarbeitern und Gemeinschaften.

Wir streben es an, uns so früh wie möglich mit dem K+S Management zu treffen, um unsere Zusagen gemeinsam zu diskutieren und die Details zu spezifizieren, die die Basis für einen erfolgreichen Zusammenschluss bilden können.

Daran soll eine Übernahme, glaubt man den Worten von Potash, also nicht scheitern.

Die Preisfrage und die Regulierungsfrage würden offen bleiben

Aber selbst wenn sich das K+S Management auf Gespräche einlässt und sich von Potashs Aussagen überzeugen lässt, wird man noch sehr weit von einem Zusammenschluss der Unternehmen entfernt sein.

Denn als nächstes wird Potash sein Angebot um einiges erhöhen müssen. Dafür wird Potash voraussichtlich einen genaueren Blick in die Bücher und hinter die Kulissen des K+S Konzerns werfen wollen. Und dagegen wird das K+S Management etwas haben, wie CFO Burkhard Lohr am Donnerstag in der Telefonkonferenz mit Analysten deutlich machte – schließlich handelt es sich bei Potash um einen Wettbewerber.

Mindestens genauso schwierig gestaltet sich eine Frage, die weder in der Hand von K+S noch Potash liegt: Was sagen die Regulierungsbehörden? 1997 verhinderten sie schon einmal eine Übernahme von K+S durch Potash.

Das Hauptargument, das für eine Wiederholung dieses Ereignis spricht, ist der stark konzentrierte Kalimarkt. Es gibt nur einige wenige Unternehmen, die alle relativ große Marktanteile besitzen. Ein Zusammenschluss zweier dieser Unternehmen würde in einem noch mächtigeren Player resultieren, wogegen das Kartellrecht sprechen könnte.

Burkhard Lohr wollte dazu keine Meinung äußern, denn er könne ebenfalls nur spekulieren, was der Ausgang einer solchen Untersuchung bringen würde.

Ein guter Ausgang für Aktionäre ist wahrscheinlich

Die Ablehnung des Angebots war der richtige Schritt. Als Aktionär hätte ich meine Anteile niemals für den gebotenen Preis abgeben wollen. Ich mag K+S als Unternehmen und wäre gerne weiter daran beteiligt. Bei einem bestimmten Preis wäre ich voraussichtlich bereit zu verkaufen, das dann aber voraussichtlich nur ungerne.

Allerdings halte ich es für unwahrscheinlich, dass Potash einen angemessenen Preis bieten wird. Denn um einen solchen festzustellen, wird Potash einen genaueren Blick in die Bücher und hinter die Kulissen von K+S werfen wollen. Und K+S wird es nicht Recht sein, seinem Wettbewerber so viel preiszugeben.

Aber selbst im unwahrscheinlichen Fall, dass es so weit kommt, gibt es immer noch die Regulierungsbehörde, die dafür sorgen könnte, dass ich meine K+S Aktien behalten darf.

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Bernd Schmid besitzt Aktien von K+S. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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