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Aktien im Rückblick: Rückschläge, Royals und Rekorde

Der Plan war perfekt: Am Montag einigt man sich mit den Hellenen und tourt den Rest der Woche dann gemütlich mit Königin Elisabeth II. durch Deutschland. Aber es kam anders: Die Verhandlungen mit Griechenland fanden kein Ende und hielten Politiker und Anleger in Atem. Trotzdem gab es an der Frankfurter Börse neue Positivrekorde.

Rückschläge

Im Schuldenstreit-Verhandlungsmarathon mit Griechenland gehen den Teilnehmern die Vorsilben aus. Mit der gewohnten Verspätung legte die griechische Regierung am Montag kurz vor der letzten Verhandlung der Euro-Finanzminister ein Papier mit Reformvorschlägen vor. Da man diese erst prüfen musste, wurde die Entscheidung auf ein allerletztes Ministertreffen vertagt, dessen Ergebnis dann einem allerallerletzten Meeting der Regierungschefs vorgelegt werden sollte.

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Daraus wurde nichts. Stattdessen einigten sich die Gläubiger auf einen finalen Vorschlag, dem die Hellenen bis zur endgültig finalen Ministerrunde am Samstag zustimmen müssen, damit die Parlamente der Mitgliedsstaaten vor Monatsende total final darüber befinden können. Dabei hofft man noch immer auf ein glückliches Ende. Wann das kommen soll, glaubt die Süddeutsche Zeitung zu wissen: Das Blatt berichtete, Bundeskanzlerin Angela Merkel wolle eine Entscheidung vor dem Börsenstart am Montagmorgen.

Royals

Wenn die deutsche Politprominenz in dieser Woche nicht gerade in Sachen Grexit unterwegs war, kümmerte sie sich um die Vermeidung des Brexit. Die britische Monarchin Elisabeth II. war nämlich zum Staatsbesuch in Deutschland erschienen und hatte praktischerweise ihren Premierminister David Cameron mitgebracht. Deshalb erzählten Bundeskanzlerin, Bundespräsident und Bundesratspräsident den beiden bei jeder sich bietenden Gelegenheit, wie schade ein mögliches Ausscheiden der Briten aus der EU doch sei. Da stete Wiederholung die Mutter des Lernens ist, hat Her Majesty’s Government diese Lektion bestimmt verinnerlicht.

Rekorde

Die vergebliche Hoffnung auf eine unmittelbar bevorstehende Einigung im Griechenland-Streit bescherte dem DAX am Montag ein Plus von 3,81 %. Der deutsche Leitindex schloss bei 11.460 Punkten und verzeichnete damit den höchsten Tagesgewinn seit August 2012. In Punkten (420) gemessen war dies der vierthöchste Anstieg, den das Kursbarometer jemals geschafft hat.

Eine weitere Rekordmarke setzte am Freitag die Aktie von K+S (ETR:SDF) (FRA: SDF), die sich um mehr als 25 % verteuerte. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte berichtet, der kanadische Konkurrent Potash wolle den Düngemittelhersteller übernehmen.

Was war sonst an der Börse los?

An die Spitze der Standardwerte setzte sich am Montag die Deutsche Telekom (ETR:DTE) (FRA:DTE), die von der europaweiten Nachfrage nach Aktien aus dem Telekomsektor profitierte und 5,35 % zulegte. Ebenfalls stark gefragt waren Papiere der Automobilhersteller: Daimler (ETR:DAI) (FRA:DAI) und BMW (ETR:BMW) (FRA:BMW) zogen um mehr als 4,5 % an. Zwar nicht im Minus, aber am unteren Ende der DAX-Tabelle landeten die Anteilscheine der Lufthansa (ETR:LHA) (FRA:LHA), die sich um lediglich 1,08 % verteuerten. Die Airline hatte am Wochenende mitgeteilt, dass die Schlichtung im Tarifkonflikt mit den Flugbegleitern ohne Ergebnis zu Ende gegangen sei.

Am Dienstag kletterte der DAX um weitere 0,72 % auf 11.543 Punkte. Vom schwachen Euro profitierten wie bereits am Vortag die deutschen Autowerte. BMW-Aktien gewannen weitere 2,0 % und setzten sich damit an die DAX-Spitze. Auch Daimler und Volkswagen (ETR:VOW) (FRA:VOW) legten deutlich zu. Weniger gut sah es bei den Versorgern aus: E.ON (ETR:EOAN) (FRA: EOAN) fiel um 0,35 %, und die Papiere von RWE (ETR:RWE) (FRA:RWE) bildeten mit einem Minus von 0,6 % das DAX-Schlusslicht.

Die Erkenntnis, dass das Griechenland-Gezerre wohl noch einige Tage andauern würde, sorgte am Mittwoch für Kursverluste an der Frankfurter Börse. Der DAX gab 0,62 % ab und schloss bei 11.471 Zählern. Favorit der Anleger war die RWE-Aktie, die sich dem Negativtrend widersetzte und um 1,96 % stieg. Grund für das Plus war das von der ARD verbreitete Gerücht, Bundeswirtschaftsminister Gabriel wolle die umstrittene Klimaabgabe für alte Kohlekraftwerke aufgeben.

Das prompte Dementi des Ministeriums schadete nur E.ON-Aktionären, deren Papiere sich um weitere 0,59 % verbilligten. Die Aktie von BASF (ETR:BAS) (FRA:BAS) verlor 1,64 %. Marktteilnehmer begründeten dieses Minus mit einer Gewinnwarnung des britischen Spezialchemiekonzerns Elementis.

Die steigende Nervosität wegen der ergebnislosen Verhandlungen zur Abwendung der hellenischen Staatspleite sorgte am Donnerstag für heftige Kursausschläge. Trotzdem konnte der DAX sein Niveau halten und beendete den Handelstag sogar mit einem kleinen Plus von 0,02 %.

Unter besonderem Druck standen wieder einmal die Aktienkurse der Stromproduzenten, da sich die Meldung verbreitete, dass die große Koalition ihren Streit um Kohle-Abgabe, Klimaschutz und die Stromnetze mit einer Paketlösung in der kommenden Woche endgültig beenden wolle. RWE wurde mit einem Minus von 1,85 % ans untere DAX-Ende geschickt, E.ON verlor 1,31 %. Bester DAX-Wert war die Aktie des Düngemittel- und Salzherstellers K+S, die 1,52 % gewann. Aber das sollte erst der Anfang sein (s.o.) …

Am Freitagmorgen ging es mit dem DAX zunächst abwärts. Bis zum Mittag konnte der Leitindex diese Verluste jedoch wieder ausgleichen. Die Markteilnehmer interessierten sich besonders für die K+S-Aktie, für die ein kanadischer Wettbewerber  im Zuge eines Übernameangebots laut der oben zitierten Bloomberg-Meldung bis zu 40 Euro bieten will. Mit einem Plus von über 25 % näherte sich der Aktienkurs diesem Wert.

Wie geht es weiter

Sollte es am Wochenende zu einer Einigung mit Griechenland kommen, ist das Ziel noch nicht erreicht, denn das griechische und andere europäische Parlamente müssen das Verhandlungsergebnis vor Monatsende genehmigen. Wenn dies bis zum 30. Juni nicht passiert, ist der Mittelmeerstaat pleite – falls die Politik kein Hintertürchen findet. Vor dem vorläufig total endgültigen Showdown am Monatsende sind noch ein paar Termine angesetzt, die für Anleger interessant sein könnten.

Am Montag (29.06.) liefert das Statistische Bundesamt früh am Morgen erste Daten zur Entwicklung der Verbraucherpreise im Juni, und gegen Mittag erfahren wir Neues über das EU-Konjunkturklima und das Verbrauchervertrauen in diesem Monat. Am Dienstag (30.06.) werden die aktuellen deutschen Arbeitslosenzahlen veröffentlicht, und am Nachmittag kommen aus den USA Angaben zum Verbrauchervertrauen.

Wir wünschen den Lesern von Motley Fool ein schönes Wochenende und einen angenehmen Start in die letzte Juniwoche.

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Winfried Rauter besitzt keine der im Text genannten Aktien. Der Motley Fool empfiehlt BMW.



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