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Apple gegen Facebook: Wer kann die Welt der mobilen Nachrichten revolutionieren?

Apple (NASDAQ:AAPL) (FRA:APC) hat vor kurzem Neuigkeiten verkündet, dass das Unternehmen einen kostenlosen News-Reader herausbringen wird, über den Verleger ihre Nachrichten in eine native iOS 9 App integrieren können. Die App hat ein Flipboard-ähnliches Inteface und Verleger können ihre Artikel so formatieren wie auf ihrer Website. Mehrere wichtige Verleger – inklusive der New York Times, BuzzFeed, Atlantic Medias Quartz und Disney‘s ESPN — werden Inhalte für die App liefern, wenn sie im Herbst erscheint.

Allerdings ist Apple nicht der einzige Technologie-Riese, der versucht Nachrichten in einer einzigen App zusammenzubringen. Facebook (NASDAQ:FB) (FRA:FB2A) (ETR:FB2A) hat vor kurzem „Instant Articles“ bekanntgegeben, was Verlegern die Möglichkeit bietet, ihre Artikel direkt in ihrem News-Feeds zu veröffentlichen. Facebook gibt an, dass diese optimierten Artikel schneller laden würden, als externe Artikel. Viele der Verleger, die mit Apple zusammenarbeiten, inklusive der The New York Times und Buzzfeed, werden auch mit Facebook zusammenarbeiten.

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Wird dieser Trend — Nachrichten direkt in Apps zu veröffentlichen — die Art und Weise verändern, wie Nachrichten mobil konsumiert werden? Oder ist der Markt zu fragmentiert, um erobert zu werden?

Apple gegen Facebook: In Zahlen

Apple hat zwei Stärken, wenn es darum geht, Nutzer auf seine neuen Apps zu bringen. Seine Smartphones machen laut IDC 18 % des weltweiten Marktes aus und 83 % seiner iOS Geräte wurden auf iOS 8 aufgerüstet. Dieses einheitliche Hardware und Software Ökosystem erlaubt es dem Unternehmen, neue Apps besonders schnell anzubieten.

Facebook ist mit 1,44 Milliarden monatlich aktiven Nutzern (Stand letztes Quartal) das größte soziale Netzwerk der Welt — und 1,25 Milliarden seiner Nutzer besuchen Facebook über ihre mobilen Endgeräte. Diese Anzahl an regelmäßigen Nutzern macht die Plattform zu einem rationalisierten und fokussierten Medium — sowohl für Werbepartner, als auch für Nachrichtenmagazine. Im Ergebnis generierte die Smartphone App von Facebook im letzten Jahr mehr Umsatz durch Werbeeinblendungen als Google es über sein mobiles Geschäft geschafft hat.

Apple und Facebook bieten Verlegern die gleichen Deals. Sie können ihre eigenen Werbeeinblendungen in den Apps der beiden Giganten anbieten und 100 % des Umsatzes behalten. Apple und Facebook werden jedoch ebenfalls Werbung in ihren Apps verkaufen und 30 % des Umsatzes behalten, während die übrigen 70 % an ihre Verlags-Partner weitergereicht werden. Beide Plattformen werden den Nutzern weitere Artikel zum Lesen „empfehlen“, abhängig davon, was sie vorher gelesen haben.

Apple gegen Facebook: Sich überschneidende Ambitionen

Die eigene Nachrichten-App kann Apple helfen, die Zeit zu reduzieren, die seine Nutzer damit verbringen, Dienste von Google (NASDAQ:GOOG) (FRA:GGQ1) (FRA:GGQ7) wie Search oder News zu verwenden. Das komplementiert Apples neuerliche Schachzüge, Google-Dienste aus seinem iOS Ökosystem zu verdrängen. Das Unternehmen hat bereits Google Search als Standardsuche für Siri und Spotlight durch die Suchmaschine Bing von Microsoft (NASDAQ:MSFT) (FRA:MSF) ersetzt, Google Maps bei CarPlay blockiert, und es wird iOS 9 Entwicklern die Möglichkeit geben, Werbeblocker für seinen mobilen Browser Safari zu entwickeln.

Die Apple Nachrichten App wird dem Unternehmen auch helfen, den Umsatz aus seinem “Tiny-ad”-Geschäft, iAd, zu steigern, welches in-App Werbeverkäufe und Werbeverkäufe durch iTunes Radio beinhaltet. Laut eMarketer generierte iAd im letzten Jahr wahrscheinlich einen Umsatz von 487 Mio. USD, was gerade einmal 0,3 % der Gesamtumsätze Apples ausmacht. Zum Vergleich: Facebook als zweitgrößtes Internet-Werbeunternehmen nach Google berichtete im letzten Jahr einen Werbeumsatz von 11,5 Milliarden USD.

Für Facebook und seine Nachrichten-Partner ist es Gold wert, dass Nachrichten immer mehr von sozialen Netzwerken abhängig werden. Laut einem Bericht des Pew Research Center aus dem letzten September haben 50 % aller Amerikaner Nachrichten, Bilder oder Videos in sozialen Netzwerken gepostet oder geteilt. 30 % aller Amerikaner haben sich bei Nachrichten auf Facebook verlassen, auf Twitter (NYSE:TWTR) (ETR:TWR) (FRA:TWR) haben sich dagegen nur 8 % verlassen.

Wie Apple, baut auch Facebook seine Verteidigung gegenüber Google auf. Je mehr Zeit Nutzer im eingemauerten Ökosystem von Facebook verbringen — welches selbst-gehostete Videos beinhaltet, den Messenger und Apps und Seiten, die über den Facebook Single-Sign-On erreichbar sind –, desto weniger Zeit verbringen sie wahrscheinlich mit Diensten von Google.

Potentielle Fettnäpfchen

Apple und Facebook sind wie 400-Kilogramm-Gorillas in ihren Bereichen, Smartphones beziehungsweise sozialen Netzwerken. Aber das garantiert noch lange keinen Erfolg ihrer Bemühungen im Bereich der Nachrichten-Veröffentlichung.

Eine der größten Hürden ist der fragmentierte Markt. Im App Store gibt es bereits über 1.000 „News Reader“ und über 23.000 weitere „Nachrichten“-bezogene Apps. Die beliebtesten unter ihnen sind Flipboard, Feedly, Newsify, Google News und Smart News. Nachrichtensender und –magazine wie CNN, die New York Times und Buzzfeed haben ebenfalls ihre eigenen Apps.

Es könnte schwierig für Apple und Facebook werden, Nutzer für sich zu gewinne, die daran gewöhnt sind, ihre Nachrichten über diese Apps zu konsumieren. Andere Rivalen im Bereich der sozialen Netzwerke — wie Discover von Snapchat, Pulse von LinkedIn und Twitter — steuern ihre Nutzer ebenfalls in verschiedene Richtungen.

Wer hat die bessere Strategie?

Meiner Meinung nach macht die Strategie von Facebook mehr Sinn als die von Apple, weil sie passiv ist. Nutzer müssen Facebook einfach nur weiter nutzen, Artikel teilen und sich auf die Seite verlassen, dass sie sie mit den neusten Nachrichten versorgt. Nachrichtenmagazine generieren in Facebook Artikel, die schneller geladen werden und beide Parteien generieren Werbeumsätze.

Apple hat zwar eine solide Erfolgsbilanz beim Verkauf von Hardware. Die Erfolge des Unternehmens mit First-Party-Apps waren allerdings selektiver. Apple Health und Apple Pay haben beispielsweise noch nicht zur Revolution der Gesundheitsüberwachung oder beim mobilen bezahlen geführt. Darum ist es noch lange nicht klar, ob sich iOS Nutzer darum scheren werden, die Nachrichten-App überhaupt zu installieren sobald sie auf den Markt kommt.

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Dieser Artikel wurde von Leo Sun auf Englisch verfasst und wurde am 17.06.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

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