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Jeremy Grantham: 3 Erkenntnisse eines Value-Investors mit einem Top-Down-Ansatz

Jeremy Grantham ist einer der bedeutendsten Top-Down Value-Investor. Er hält Ausschau nach Aktien, die zu einem irrationalen Preis (zu hoch oder zu niedrig) gehandelt werden und trifft dann seine Investitionsentscheidungen. Er ist dafür berühmt, Hochs und Tiefs anzukündigen. Er warnte vor japanischen Aktien in den Achtzigern und Internetaktien in den Neunzigern und kündigte die Wohnungsbaublase an, die sich während der Finanzkrise entfaltete.

Granthams Investitionsphilosophie basiert auf der Idee der Mittelwertrückkehr. Diese Theorie besagt, dass Finanzanlagen zu jeder Zeit entweder zu günstig oder zu teuer sein können. Aber sie kehren immer wieder zu einem durchschnittlichen Preis zurück. Dieses Konzept ist der Kern der Investitionsentscheidungen seines Unternehmens GMO.

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Hier sind einiger seiner besten Einblicke in die Welt des investierens.

Über Risiken und Belohnungen

“Du wirst nicht dafür belohnt, wenn du Risiken eingehst; du wirst dafür belohnt, wenn du günstige Finanzanlagen einkaufst. Und wenn die Finanzanlagen in die Höhe schnellen nur weil sie riskant sind, dann wirst du nicht dafür belohnt, weil du ein Risiko eingegangen bist, sondern du wirst dafür bestraft.”

Wenn die Märkte effizient sind, dann muss es einen Zusammenhang zwischen den Erträgen und den Risiken geben. Größere Risiken sollten in größere Erträge resultieren.

Wie einige andere Querdenker unter den Investoren dreht Grantham diese Denkweise um. Die größten Erträge ergeben sich nicht, indem man die größten Risiken eingeht, sondern, wenn man die günstigsten Finanzanlagne kauft – seien es nun Aktien, Anleihen, Ackerland oder irgendwas anderes. Je weniger du für einen Einkommensstrom bezahlst, desto höher wird deine Rendite sein.

Ob es nun hilfreich ist oder nicht: Studien haben gezeigt, dass das wahr ist. Eine aktuelle Studie über US-Aktien von Eyquem ergab, dass die günstig bewerteten Aktien (gemessem am Kurs-Gewinn-Verhältnis) die teuersten Aktien übertroffen haben. Von 1951 bis 2013 erzielte das günstigste Dezil der Aktien eine jährliche Rendite von 16,7 %. Im Vergleich dazu erzielte das teuerste Dezil der Aktien eine jährliche Rendite von 9,3 %.

Über Unvernunft und Mittelwertrückkehr

“Der Markt ist in herrlicher Weise inefizient und bewegt sich fern von dem fairen Wert der Anlagen. Aber irgendwann, nachdem er dein Herz und deine Geduld gebrochen hat (und bei professionellen Investoren auch das seiner Kunden), kehrt er zu einem angemessenen Marktpreis zurück. Deine Aufgabe ist es, bis dahin zu überleben.”

Grantham ist kein Buy-and-Hold-Investor. Er ist weit davon entfernt einer zu sein. Tatsächlich schreckt er nicht davor zurück, das Vermögen seiner Kunden in Cash zu halten. In den Jahren 1998 und 1999 verkauft Grantham US-Aktien, da er befürchtete, dass die Preise zu hoch waren. Eines Tages müssen die Bewertungen wieder zum Mittelwert zurück kehren.

Später hat er berichtet, dass er 40 % seiner Kunden verloren hat, als er Aktien nahe den Allzeithochs verkauft hat. Nachdem die Preise jahrelang gestiegen sind, waren Anleger nicht bereit einem Investmentmanager zu folgen der verkauft. Es war einer der größten Bullenmärkte der Geschichte und keiner wollte einen Aktienmarkt verpassen, welcher täglich neue Hochs erreichte. Freilich wären seine Kunden damals besser dran gewesen, wenn sie ihm die Treue gehalten hätten. Der S&P 500 erreichte sein Hoch im Jahr 2000, kurz bevor die Dotcom-Blase platzte. Neue Hochs wurden dann erst wieder in 2007 erreicht.

Der Punkt ist, es ist nichts dabei abzuwarten. Denke an die Baseball-Analogie von Warren Buffet: Beim investieren gibt es keine Strikes. Man kann darauf warten, bis ein fetter Schlag kommt. Möglicherweise ist es für einen Investor das schlechteste, ständig ein- und auszusteigen nur wegen der Angst ins Hintertreffen zu geraten.

Darüber das zu tun, was alle anderen auch tun

“Die zentrale Wahrheit über das Investmentgeschäft ist, dass das Investitionsverhalten von Karriererisiken getrieben ist. Im beruflichen Investmentgeschäft sind wir alle Agenten, die das Geld anderer Leute verwalten. Wie bereits Keynes wusste lautet die oberste Richtlinie vor allem, seinen eigenen Job nicht zu verlieren. Um das zu gewährleisten darf man niemals alleine falsch liegen, erklärt Keynes. Um diese Katastrophe zu vermeiden, schenken Berufsinvestoren den Aktivitäten anderer Investoren rücksichtslose Aufmerksamkeit. Die größe Mehrheit schwimmt mit dem Strom, entweder komplett oder teilweise. Dieses Verhalten treibt die Preise deutlich über oder unter den fairen Wert.”

Die meisten Manager haben Angst vor riskanten Calls. Sie machen eher das, was alle anderen auch tun, da keiner dafür gefeuert wird durchschnittlich zu sein.

Man sieht, wie problematisch das werden kann. Während der Internetblase erhielten zukunftslose Unternehmen, die Geld verbrannten Bewertungen von mehreren Milliarden USD. Fondmanager kauften teure Aktien, da sie Angst hatten etwas zu verpassen oder von der Performance der Vergleichsgruppe abzuweichen.

Der einzige große Vorteil den Privatinvestoren haben ist, dass sie ihre Ergebnisse niemandem berichten müssen. Du musst nicht jedes Jahr die Performance des Marktes treffen. Du wirst nicht als Portfoliomanager gefeuert, wenn du in einem Jahr 5 % verlierst, währden der Markt um 2 % zulegt. Deine Performance wird nicht jedes Quartal beurteilt, sonden über mehrere Jahre hinweg.

Anders als ein Berufsinvestor kannst du es dir leisten an einem zeitweiligem Verlierer festzuhalten, um am langen Ende zu gewinnen. Dies ist aus vieler Hinsicht ein Vorteil. Beispielsweise bei der Minimierung von Steuern und Gebühren. Nutze diesen Vorteil!

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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

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The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Matt DiLallo auf Englisch verfasst und wurde am 02.06.2015 auf fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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