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Berkshire Hathaway Jahresversammlung: Kauft Buffett mehr in Deutschland?

Es ist kein großer Spaß, um 4 Uhr Ortszeit in Nebraska für das jährlich stattfindende Aktionärstreffen von Berkshire Hathaway (NYSE:BRK-B) (ETR:BRH) aufstehen zu müssen. Aber es gibt eine Sache, die einen schnell dafür entschädigt: die Gelegenheit, mit Warren Buffett reden zu können.

Ich hatte Gelegenheit ihm einige Fragen zu stellen, als ich ihn während seinem Gang über das Gelände vor dem Treffen getroffen habe. Da ich dieses Jahr zum Treffen aus Berlin eingeflogen bin, habe ich ihn natürlich gefragt, ob er vorhat noch mehr Unternehmen in Deutschland zu kaufen – jetzt, da er seinen eigenen Worten nach „den Code für Deutschland geknackt“ hat.

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Wie seine Antwort lautete? Aber natürlich!

Gut, ehrlich gesagt war sie nicht ganz so plump. Allerdings sagte er, dass die Akquise von Detlev Louis nun durch sei und er in der Tat Interesse daran hat, mehr Geschäfte in Deutschland abzuwickeln. Er sagte, dass er Anrufe von Unternehmen in Deutschland erhält, ihm bislang aber noch nichts direkt ins Auge gestochen ist.

Auf die darauf folgenden Fragen sagte er, dass seines Erachtens die Aktien in Europa generell recht günstig seien. Außerdem, dass er bereit sei, in allen Teilen der Erde Geschäfte zu tätigen – „wäre aber nicht verkehrt“, sagte er, „wenn man dort Englisch spricht.“ („Sie sprechen kein Deutsch?“, frage ich ihn auf Deutsch. „Not so well“, lacht er auf meine Frage.)

Was aber bedeutet das für dich als Investor?

Ich habe Buffett also gleich auf Investitionen in Deutschland angesprochen. Warum auch nicht?

Buffett aber investiert nicht anhand fester geographischer Vorgaben. Sicherlich gibt es eine ganze Reihe an Faktoren, die es für Käufer leichter oder schwerer machen, in einem bestimmten Land Geschäfte abzuwickeln. Beispielsweise wies Buffett in einem Interview mit dem Handelsblatt darauf hin, dass „Deutschland ein großartiger Markt ist: viele Menschen, große Kaufkraft, außerdem ist man in Deutschland produktiv. Darüber hinaus schätzen wir die legalen und regulativen Rahmenbedingungen.“

Letztlich liegt es auf der Hand, was ihm bei einer Akquisition wichtig ist. Auf Seite 23 des jährlich erscheinenden Briefs an die Aktionäre findet man eine Liste sinnvoller Kriterien beim Kauf:

Wir freuen uns über Meldung von Vorständen oder deren Repräsentanten von Unternehmen, die folgende Kriterien erfüllen:

  1. Große Käufe (mindestens 75 Millionen USD Einnahmen vor Steuern, sofern das Unternehmen nicht in eine unserer bestehenden Einheiten passt,

  2. Nachweislich beständig gute Einnahmen (Prognosen sind für uns kein wichtiger Indikator, genauso wenig wie „Turnarounds“),

  3. Unternehmen, die über solide Eigenkapitalrendite verfügen, dabei keine oder nur wenige Schulden haben,

  4. Bereits ein Management-Team haben (kann nicht von uns gestellt werden),

  5. Einfache Geschäftsgrundlagen haben (wenn es zu Tech-lastig ist, ist es uns zu hoch),

  6. Einen Angebotspreis haben (wir wollen unsere Zeit und die des Verkäufers nicht mit unnötigen Gesprächen vergeuden, wenn die Höhe des Preises nicht klar ist).

Beachte, dass dabei nicht ein einziges Mal angeführt wurde, „wo“ die Akquisition stattzufinden habe. Und Buffett war schon immer sehr deutlich, dass es noch jede Menge Chancen für Berkshire in den USA gibt.

Dass Buffett sich auf den deutschen Markt stürzt, ist für uns sehr interessant – das bedeutet nämlich, dass er hier jede Menge Unternehmen sieht, die seinen Anforderungen gerecht werden. Und dem kann ich nur zustimmen.

Aber zurück zu uns – den einzelnen Anlegern. In der von Buffett erstellten Liste der Kriterien schreibt er zwar, dass man „nicht daran interessiert sei, Ratschläge darüber zu erhalten, welche Aktien am Markt es zu kaufen gilt“. Aber ich finde, dass man die Kriterien für unsere Zwecke als Investoren in Aktiengesellschaften anwenden kann.

  1. Nachweislich beständig gute Einnahmen (Prognosen sind für uns kein wichtiger Indikator, genauso wenig wie „Turnarounds“),

  2. Unternehmen, die über solide Eigenkapitalrendite verfügen, dabei keine oder nur wenige Schulden haben,

  3. Bereits ein Management-Team haben (kann nicht von uns gestellt werden),

  4. Geschäftsmodelle, die wir begreifen,

  5. Ein vernünftiger Preis.

Dir wird auffallen, dass ich einen Punkt auslassen musste. Wir haben nicht das Kapital, das Berkshire zur Verfügung steht, darum sollten wir nicht zu viele Gedanken darauf verschwenden, „Große Investitionen“ zu tätigen.

Ich habe auch an anderen Stellen kleine Abänderungen vorgenommen. Anstatt Buffetts „einfache Geschäftsgrundlagen“ und seine Abneigung gegenüber Tech finde ich, dass wir alle unseren Kompetenzkreis nicht überschreiten und darin investieren sollten. (Schon klar, dass das für viele von uns „einfache Geschäftsgrundlagen“ bedeutet.)

Außerdem habe ich den letzten Punkt von „Angebotspreis“ zu „vernünftiger Preis“ geändert, da es sich ohnehin um Aktiengesellschaften mit Anteilsscheinen handelt. Der Markt verlangt, dass es ein Angebot gibt. Wir wollen einen „fairen“ Preis – Buffetts Lieblingsbeschreibung für einen guten Kaufpreis.

Kauf wie Buffett

Natürlich ist das oben beschriebene Vorgehen nicht einfach wie eine mathematische Gleichung. Aber es kann dir als Rahmen dienen, wenn du auf der Suche nach einem guten Investment bist. Es kann auf keinen Fall schaden, wenn du langfristig Vermögen aufbauen willst.

Und was deutsche Unternehmen angeht: Wenn sie gut für Buffett sind, dann, nun ja, sollten sie für uns erst recht attraktiv sein.

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Matt besitzt Aktien von Berkshire Hathaway. The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Berkshire Hathaway.



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