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Eine Investmentkennzahl eines großartigen Investors, die du kennen lernen solltest

Bill Ackman ist ziemlich wahrscheinlich einer der besten Investoren der Welt. Seit er 2003 den Hedge Fund Pershing Square mitgründete hat er dem Unternehmen eine auf Jahresbasis umgerechnete Rendite von rund 21% beschert. Aus damals investierten 1.000 Euro wären heute 8.000 geworden.

Laut einem kürzlich veröffentlichten Profil von Ackman auf Bloomberg gibt es eine lustige kleine Investmentkennzahl, die regelmäßig bei Pershing Square verwendet wird: die Rendite auf den investierten Hirnschaden. Bloomberg beschreibt es einfach als „ist dieser Deal die Anstrengungen wert?“

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Als Hedge Fonds Manager verwendet Ackman oft Investmentstrategien und -thesen, die oft sehr komplex und für individuelle Investoren wie dich und mich schwierig zu verstehen sind. Aber diese interessante kleine Investmentkennzahl — die Rendite auf den investierten Hirnschaden — die er scheinbar gerne verwendet, unterstreicht einen sehr wichtigen Gedanken, wenn es um das Investieren geht: Es muss nicht immer komplex oder schwierig sein, was die besten Renditen bringt.

Als Warren Buffett einmal Analogien zwischen der Geschäftswelt und den Olympischen Spielen zog sagte er (Hervorhebung von mir):

„Aber das Interessante an der Geschäftswelt, sie ist nicht wie die Olympischen Spiele. Wenn du bei den Olympischen Spielen beim Turmspringen aus zehn Metern einen Salto machst und vier oder fünf Schrauben auf dem Weg nach unten drehst und du nicht ganz so gut ins Wasser eintauchst, dann weißt du, dass es bei der Bewertung einen Faktor für den Schwierigkeitsgrad gibt. Also wirst du mehr Punkte bekommen als jemand, der einfach einen Kopfsprung macht und perfekt ins Wasser eintaucht.

Also der Schwierigkeitsgrad zählt bei den Olympischen Spielen. Er zählt nicht in der Geschäftswelt. Du bekommst keine Extrapunkte, nur weil etwas besonders schwierig ist. Du kannst also genauso gut über 30cm Stangen Springen, anstatt einen zwei Meter Sprung zu versuchen.“

Edgerton Welch, der den Aktienfonds von Citizens Bank & Trust Co. leitete, einer kleinen Bank in den USA, hielt in den frühen 1980ern eine der besten 10-Jahres Erfolgsbilanzen aller professionellen Investoren des Landes (sogar den drittbesten in 1980).

Was war sein Geheimnis? Ein kleines Blatt aus Missouri namens Bulletin Journal versuchte das einmal herauszufinden und interviewte ihn (Hervorhebung von mir):

„Das Geheimnis der Citizens Bank, sagte Edgerton Welch, Vorstandsvorsitzender und CEO, ist die wöchentliche Value Line Investment Umfrage. Welch, 72, sagte, er ignoriert alle Aktien, außer die, die Value Line als Nummer 1 anführt [Value Line veröffentlicht Investment-Recherchen; Aktien auf Nummer 1 sind laut Value Line die billigsten im Markt], was bedeutet, dass sie über das Jahr hinweg die beste Leistungen zeigen müssten.

Welch sagte, dass Aktien, die ihm auffallen, dann von E.F. Hutton oder Merril Lynch, Pierce Fenner & Smith Inc weiter untersucht werden, den beiden Brokern von Welch.

Welche sagte, er bevorzuge, dass jede der drei Investmentquellen eine Aktie empfehle und er kaufe sie nur, wenn sie von zwei der dreien vorgeschlagen werden.“

Das war so ziemlich der gesamte Investmentprozess von Welch. Es war nichts Besonderes und nichts Kompliziertes. Und um noch eins festzuhalten: Trotz seines Faibles für günstigen Aktien (ein Merkmal von Value-Investoren) wusste er nicht wer Benjamin Graham war.

Sich an Einfachheit zu halten ist nicht nur etwas für den Investmentprozess. Das könnte genauso gut auf Investmentideen zutreffen. Ein reines Lebensmittel- und Getränke-Outlet wie BreadTalk Group Limited (SGX:5DA) zum Beispiel ist viel einfacher zu verstehen als das Ingenieursunternehmen Singapore Technologies Engineering Ltd (SGX: S63).

Das erste Beispiel besitzt die Bäckereien-Kette unter dem gleichen Namen und noch weitere Lebensmittel-und Getränke-Outlets, während letzteres in vier voneinander getrennte Geschäftsbereiche unterteilt ist, nämlich Luft- und Raumfahrt, Elektronik, Überlandsysteme und Marine. Es ist schon schwierig genug ein einzelnes Segment für sich zu verstehen. Exponentiell schwieriger wird es, wenn jemand das Zusammenspiel der Segmente betrachten muss und wie sie in das Unternehmen passen.

Obwohl es sein Zeichen großartiger analytischer Fähigkeiten von Seiten eines Investors ist, wenn er ST Engineering als Ganzes komplett verstehen kann. Diese Mühe mag es allerdings kaum Wert sein, verglichen damit die Zeit zu verbringen, BreadTalk zu verstehen.

Seit Anfang 2010 sind die Aktien des Bäckereibesitzers um 170% gestiegen. Im Gegensatz dazu hat die ST Engineering Aktie mit ihrem Anstieg um 3% selbst gegen den breiten Markt verloren. Der SPDR STI ETF (SGX:ES3), ein ETF, der das Marktbarometer von Singapur, den Straits Times Index (SGX:^STI), abbildet, ist im selben Zeitraum 12% gestiegen.

Sicherlich habe ich die beiden Unternehmen bewusst gewählt. Aber sie sollen zeigen, dass Komplexität beim Investieren nicht unbedingt bedeutet, dass du bessere Chancen hast zu gewinnen. Dinge einfach zu halten kann zu großartigen Resultaten führen.

Wenn dir das nächste Mal eine überdurchschnittlich komplexe Investmentstrategie- oder Idee über den Weg läuft, denk an diese Investmentkennzahl von Ackman zurück: Die Rendite auf den investierten Hirnschaden. Ist es die ganze Mühe wert?

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The Motley Fool besitzt keine der angegebenen Aktien

Dieser Artikel wurde von Chong Ser Jing auf Englisch verfasst und am 8.1.2015 auf Fool.sg veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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