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Was man als ETF-Investor vom Corona-Crash lernen kann

Technologie-Aktien Crash
Foto: Getty Images

Um an den Finanzmärkten aktiv zu sein, musst du nicht zwangsweise wissen, wie man Bilanzen und Jahresabschlüsse von Konzernen analysiert. Diese Informationen können dir auch schlichtweg egal sein, wenn du nicht in einzelne Unternehmen investierst.

Denn es besteht auch die Möglichkeit, in einen Korb zu investieren, in dem eine Vielzahl von Unternehmen zusammengefasst sind. An den Finanzmärkten bezeichnet man diese passiv gemanagten Fonds als ETFs (Exchange-traded funds). Diese Fonds bilden einen zugrunde liegenden Index ab, der wiederum die Entwicklung einer Vielzahl von Unternehmen abbildet.

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Da ETFs nicht die Entwicklung eines einzelnen Unternehmens abbilden, sondern die Rendite abhängig von einer Vielzahl an Unternehmen ist, haben diese Fonds den Ruf, risikoärmer als eine Geldanlage in Einzelaktien zu sein. Das liegt am ökonomischen Prinzip der Diversifikation, sodass das Risiko des Portfolios durch eine Streuung reduziert wird. Doch das trifft meiner Meinung nach nicht grundsätzlich auf alle ETFs zu. Denn der Corona-Crash hat uns eindrucksvoll bewiesen, dass auch manche ETFs ein immenses Klumpenrisiko bergen.

Branchen-ETFs als Klumpenrisiko

Die Vorteile von Investitionen in ETFs liegen klar auf der Hand. Mit einem einmaligen Kauf ist man an unzähligen Unternehmen beteiligt, das Risiko von Investitionen in Einzelaktien ist nicht gegeben beziehungsweise stark reduziert und eine Geldanlage ist schon mit kleinen Beträgen möglich und auch sinnvoll.

Jedoch kannst du auch bei der Wahl des ETFs noch vieles falsch machen. Nämlich dann, wenn du dich zu sehr auf einzelne Branchen fokussierst. Ersichtlich ist dies, wenn ich dir die Entwicklung des iShares STOXX Europe 600 Travel & Leisure UCITS ETF (WKN: A0H08S) zeige. Dieser ETF umfasst zum Beispiel 19 europäische Unternehmen aus dem Reise- und Freizeitsektor.

Meiner Meinung nach kann man bei diesem ETF jedoch nicht von einer Risikominimierung durch ein diversifiziertes Portfolio sprechen. Denn da sämtliche Unternehmen in einem ähnlichen Bereich tätig sind, kannst du davon ausgehen, dass die Reaktion auf ein bestimmtes Risiko im Markt wie das Coronavirus ähnlich ausfallen wird. Ersichtlich ist das an der bisherigen Jahresrendite des ETFs, die mit -49,12 % für Anleger sehr schmerzhaft ausfällt (Stand: 20.03.2020).

Ähnliches trifft auf den iShares Oil & Gas Exploration & Production UCITS ETF (WKN: A1JKQL) zu, der in diesem Jahr eine Rendite von -62,58 % verzeichnet. Hier hat auch ein Ereignis wie der Konflikt zwischen Saudi-Arabien und Russland dafür gesorgt, dass die gesamte Branche abverkauft wurde.

Wenngleich natürlich die bisherigen Jahresrenditen für ETFs auf den DAX (WKN: 593393) mit -32,65 % sowie auf den Nasdaq 100 (WKN: A0F5UF) mit -19,82 % auch negativ ausfielen, sind diese deutlich krisenresistenter als ihre Pendants, die die Entwicklung einer bestimmten Branche abbilden. Das liegt unter anderem daran, dass hier auch Unternehmen enthalten sind, die durch die Auswirkungen des Coronavirus profitieren könnten wie zum Beispiel Netflix im Nasdaq 100. Diese schmälern somit in der aktuellen Krise die Verluste und federn somit die Volatilität des Portfolios ab.

Richtige Wahl bei Geldanlagen in ETFs

Durch die oben skizzierten Beispiele der Branchen-ETFs wird ersichtlich, dass ETFs nicht gleich ETFs sind und du als Anleger viel falsch machen kannst, selbst wenn du dich für eine risikoärmere Alternative zu Aktien entscheidest.

Daher solltest du auf jeden Fall darauf achten, welche Risiken du eingehst, wenn du in einen bestimmten Branchen-ETF investierst. Des Weiteren solltest du überprüfen, wie viele unterschiedlichen Unternehmen im ETF abgebildet werden und wie stark diese gewichtet sind. Denn meiner Meinung nach sind 19 verschiedene Unternehmen keine besonders hohe Streuung des Risikos für einen ETF. Des Weiteren ist die Gewichtung im iShares STOXX Europe 600 Travel & Leisure ETF meines Erachtens sehr unausgewogen, sodass 27,65 % des Fondsvolumens in der britischen Compass Group angelegt sind. Fraglich, ob man eine so hohe Gewichtung tatsächlich in seinem ETF sehen möchte.

Diversifikation sieht jedenfalls gänzlich anders aus. Daher kann ich euch persönlich davon abraten, in diese Art von ETFs zu investieren, wenngleich sie derzeit im Vergleich zum Vorkrisenniveau günstig erscheinen.

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Michael besitzt keine der genannten Wertpapiere. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Netflix.



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