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Das Ende des längsten Bullenmarktes der Geschichte (2009-2020)

Investor denkt nach Aktien
Foto: Getty Images

Wir alle wussten, dass dieser Tag kommen würde, also neigen wir unsere Köpfe in Ehrfurcht vor dem, was als der längste Bullenmarkt der Geschichte in Erinnerung bleiben wird.

Am 11. März 2020, schloss der Dow Jones Industrial Average (WKN:969420) mit 1.465 Punkten oder fast 5,9 % Verlust. Noch wichtiger ist, dass er das wichtige psychologische Niveau durchbrach, mehr als 20 % unter seinem Allzeit-Schlusshoch zu schließen. So ist es, Leute – der Dow Jones befindet sich offiziell in einem Bärenmarkt.

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Die anderen wichtigen Aktienindizes der Vereinigten Staaten, der Nasdaq Composite (WKN:969427) und der S&P 500 (WKN:A0AET0), klopfen ebenfalls an die Tür eines Bärenmarktes. Beide Indizes liegen um 19 % unter ihrem Allzeit-Schlusshoch, das erst vor 16 Handelssitzungen erzielt wurde. Wenn sich die Prognosen der Wall Street als zutreffend erweisen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich der Nasdaq und der S&P 500 dem Dow beim Gang in den offiziellen Bärenmarkt anschließen.

Das Interessanteste am Ende der längsten Hausse der Geschichte ist vielleicht das, was an ihrem Ende eintrat: ein Virus in der Größe von etwa 120 Nanometern. Trotz eines Handelskrieges zwischen den USA und China, der europäischen Staatsschuldenkrise, des Brexits und Bürgerkriegen in ölproduzierenden Regionen wie dem Irak und Libyen war es das Coronavirus 2019 (COVID-19), das letztlich für das Ende des monumentalen Marktlaufs verantwortlich war. Dies zeigt einmal mehr, dass wir selten wissen, was zu einem Bärenmarkt führt, bevor es dazu kommt.

Warum dauerte der Bullenmarkt so lange?

Bevor wir uns damit befassen, was als Nächstes passiert, sollten wir meiner Meinung nach über die einzigartige Situation nachdenken, die es dem Bullenmarkt ermöglichte, so lange zu dauern, wie er dauerte.

Ein Faktor, der eine so lange Phase der Hausse erklärt, ist die lockere Geldpolitik der Federal Reserve. Zwischen Dezember 2008 und Dezember 2015 hielt die Zentralbank der USA ihren Leitzins (d. h., den Satz, den die Zentralbank anderen Banken und Kreditgenossenschaften als Gebühren berechnen) auf einem historischen Tiefstand von 0 bis 0,25 %. Selbst als die Fed die Zinsen zwischen Dezember 2015 und Dezember 2018 bei neun verschiedenen Gelegenheiten um 25 Basispunkte anhob, tat sie dies mit Methode und Ankündigungen weit im Voraus. Mit anderen Worten, die Fed ließ das Scheunentor für Unternehmen weit offen, um Kredite zu attraktiven Zinssätzen aufzunehmen, was zu einer Vielzahl von Einstellungen, Geschäftsabschlüssen und Innovationen auf Unternehmensebene führte.

Ein weiterer zu berücksichtigender Faktor ist, dass Präsident Trump im Dezember 2017 die umfassendste Steuerreform seit mehr als drei Jahrzehnten in Kraft gesetzt hat. Das Gesetz über Steuersenkungen und Arbeitsplätze führte zu einer moderaten Anpassung der einzelnen Steuerklassen, aber letztendlich wurde der Spitzensteuersatz für Unternehmen von 35 auf 21 % gesenkt. Da börsennotierte Unternehmen einen größeren Teil ihres Betriebsgewinns behalten konnten, nutzten viele von ihnen dieses zusätzliche Geld für den Rückkauf eigener Aktien oder in selteneren Fällen für die Erhöhung der Dividenden an die Aktionäre.

Die Aktienrückkäufe bei S&P-500-Unternehmen erreichten 2018 einen neuen Rekord von 806 Mrd. US-Dollar, wobei Goldman Sachs im Oktober voraussagte, dass die Rückkäufe von S&P-500-Unternehmen im Jahr 2019 rund 710 Mrd. US-Dollar ausmachen werden. Verglichen damit lagen die Rückkäufe von S&P-500-Unternehmen zwischen 2012 und 2017 zwischen 400 und 600 Mrd. US-Dollar jährlich. Da Rückkäufe die Anzahl der ausstehenden Aktien von Aktiengesellschaften reduzieren, können sie sich positiv auf den Gewinn pro Aktie auswirken und eine Aktie für Investoren wesentlich attraktiver machen.

Darüber hinaus sollte man nicht übersehen, welche Auswirkungen die Technologie auf den Markt hat. Seit dem Aufkommen des Internets Mitte der 1990er-Jahre ist es für alle immer einfacher geworden, mit Aktien und Wertpapieren zu handeln. Mit der Möglichkeit, Informationen und Pressemitteilungen durch Tippen oder Streichen mit dem Finger auf einem Smartphone abzurufen, arbeiten Wall Street und der kleine Mann unter gleichen Bedingungen. Diese Fähigkeit, benötigte Informationen schnell zu verbreiten und zu sammeln, hat dazu beigetragen, dass sich die Anleger auf das Wesentliche konzentrieren können.

Eine neue Hausse könnte schneller da sein, als du denkst

Während die Anleger zweifellos traurig sind, wenn einer der beeindruckendsten Bullenläufe der Geschichte zu Ende geht, sollten wir nicht allzu lange trauern. Denn die Geschichte hat gezeigt, dass Börsenkorrekturen ein normaler Teil des Investitionszyklus sind und dass sie in der Regel wesentlich kürzer dauern als Expansionsphasen.

Seit Anfang 1950 gibt es 38 offizielle Börsenkorrekturen im S&P 500. Unter „offiziell“ verstehe ich Rückgänge von mindestens 10 % von einem Hoch bei Börsenschluss, ohne auf die nächste ganze Zahl aufzurunden. Ohne unsere derzeitige Korrektur (da wir nicht wissen, wann sie endet und wie stark der Rückgang sein wird) endeten 23 der 37 vorherigen Korrekturen im S&P 500 nach 104 oder weniger Kalendertagen. Das sind nur 3,5 Monate.

Außerdem waren langwierige Korrekturen in den letzten 36 Jahren besonders selten. Wie bereits erwähnt, ist es durch den Anstieg von Computern und dem Internet einfacher denn je, Informationen zu verbreiten. Dies hat zur Folge, dass die Gerüchteküche in Schach gehalten wird und Investoren sich auf die Fakten konzentrieren können. Obwohl es immer wieder zur Panik kommt, wie wir sie gerade jetzt erleben, ist der emotionale Handel eher kurzlebig.

Tatsächlich hatten wir in den letzten 38 Jahren nur drei Fälle, in denen eine Korrektur länger als sechs Monate dauerte, bis sie ihre Talsohle erreicht hatte. In den Jahren 1983/1984 dauerte es etwa zehn Monate, 929 Kalendertage waren es während der Dotcom-Blase und 517 Kalendertage während der Finanzkrise.

Aber was hier zu Recht behauptet werden kann, ist, dass wir kein Versagen einer der finanziellen Institutionen haben, die zu solchen Ereignissen wie der Finanzkrise geführt haben. Vielmehr haben wir Panik hinsichtlich der Ausbreitung von COVID-19. Die Perspektive der Anleger zu korrigieren und auf diese Krankheit zu reagieren wird sich wahrscheinlich als wesentlich einfacher erweisen als der Versuch, die Finanzmärkte zu stützen, was mich zu der Annahme veranlasst, dass dieser Abschwung eher einer der kürzeren sein wird.

Wenn du bei diesem Abschwung mitmachst, könntest du schon bald sehr glücklich sein

Wenn man all diese Informationen berücksichtigt, überrascht es nicht, dass clevere Investoren, die sich in Zeiten der Angst für den Kauf von Spitzenaktien entscheiden, langfristig meist gut abschneiden.

Bei Visa (WKN:A0NC7B) könnten beispielsweise die Konsumumsätze kurzfristig zurückgehen, da die Menschen sich dafür entscheiden, öfter zu Hause zu bleiben. Aber wenn wir als Investoren während der Finanzkrise etwas gelernt haben, dann, dass nur wenig ein Unternehmen mit enormen Wettbewerbsvorteilen am Boden halten kann. Visa hält 53 % des Kreditkartenmarktanteils in den USA, gemessen am Volumen der Einkäufe, und hat eine riesige internationale Chance, wenn die Verbraucher in Regionen mit wenig Banken von Bargeld auf Plastik umzustellen. Das Beste daran ist, dass Visa kein Kreditgeber ist, sodass Kreditausfälle kein großes Problem darstellen.

Dann gibt es den Krankenhausbetreiber HCA Healthcare (WKN:A1JFMW). HCA hat in den letzten Wochen fast ein Viertel seines Wertes verloren, könnte aber einer der Hauptnutznießer der COVID-19-Krankheit sein. Wir würden es vorziehen, dass unsere Krankenhäuser nicht mit Patienten überflutet werden, aber die COVID-19-Tests und die Versorgung der am stärksten gefährdeten Patienten werden in absehbarer Zeit zur Norm werden. Ganz zu schweigen davon, dass Senator Bernie Sanders aus Vermont weiter hinter dem ehemaligen Vizepräsidenten Joe Biden bei der Präsidentschaftskandidatur der Demokratischen Partei zurückbleibt. Daher sieht es unwahrscheinlich aus, dass es in nächster Zeit zu einer echten Gesundheitsreform kommt. Das sind positive Nachrichten für HCA Healthcare.

Für Investoren mit einer geringeren Risikotoleranz gibt es mit AT&T (WKN:A0HL9Z) ein Unternehmen, das im Bereich der Telekommunikation sehr erfolgreich ist. Da die Mobilfunkkunden von AT&T Abonnements abschließen, ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Abwanderungsrate noch weiter ansteigt. Dies gilt vor allem, da AT&T sein schnelleres 5G-Netz ausbaut und Smartphones zu einer Art notwendigen Grundausstattung geworden sind. AT&T kann auch davon profitieren, dass die Leute mehr zuhause bleiben, indem das Unternehmen sich auf seine traditionellen Kabel- und Streaming-Angebote stützt.

Es gibt eine Menge großartiger Unternehmen zu Bewertungen, die wir schon lange nicht mehr so günstig gesehen haben. Kurz gesagt, trauere nicht um das Ende der längsten Hausse der Geschichte. Sei dankbar, dass du dich mit einem Rabatt einkaufen kannst, bevor die nächste Hausse Gestalt annimmt.

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Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 12.03.2020 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können. 

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Visa. The Motley Fool empfiehlt HCA Healthcare.



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