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Klartext, Fool! 3 Gründe, warum Royal Dutch Shell seine Dividende konstant hält!

Foto: The Motley Fool

Die Aktie von Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S) hat wirklich einen bemerkenswert schlechten Lauf hinter sich. Allein innerhalb des letzten Monats verlor der britisch-niederländische Öl- und Erdgasmulti rund 33,8 % an Wert. Auf dem derzeitigen Kursniveau von 15,89 Euro (10.03.2020, maßgeblich für alle Kurse) befinden sich die Anteilsscheine noch immer in der Nähe ihres Mehrjahrestiefs.

Eine Investitionsthese der Aktie bleibt allerdings noch immer intakt: die Dividende. Royal Dutch Shell wird dabei aller Voraussicht nach auch weiterhin eine Quartalsdividende von 0,47 US-Dollar an die Investoren auszahlen, die bei einem derzeitigen Kursniveau einer Dividendenrendite von über 10 % entspricht.

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Wenn du mich fragst, sollten wir an dieser Stelle Klartext reden: Das Management der britisch-niederländischen Dividendenperle wird auch weiterhin die Dividende konstant halten. Hier sind jedenfalls drei Gründe, die in meinen Augen dafür sprechen.

Das OPEC-Dilemma wird nicht ewig dauern

Ein erster Grund, der für eine weiterhin konstante Dividende spricht, dürfte mit den aktuellen Verwerfungen zusammenhängen. Gegenwärtig kämpft Saudi-Arabien zwar mit Russland um das Gleichgewicht im Markt. Und Russland wird nachgesagt, dass man es mit der US-Schieferölproduktion aufnehmen möchte und dass das der einzige Grund für das Inkaufnehmen der aktuellen Strapazen ist. Eine grundsätzlich verzwickte Situation, die hier jedoch mittelfristig für Entspannung sorgen kann.

Dass so viele Akteure mittelbar oder unmittelbar tangiert werden, kann allerdings auch ein Vorteil sein. Neben der Undurchsichtigkeit in der aktuellen Marktsituation gibt es schließlich kaum Gewinner aufgrund des niedrigen Ölpreises. Saudi-Arabien benötigt eigentlich ein Ölpreisniveau von 80 US-Dollar je Barrel Brent, um seinen Haushalt finanzieren zu können. Obwohl Saudi Aramco bereits ab einem Ölpreis von 10 US-Dollar profitabel ist, gehen Ziele und aktuelle Marktsituation hier weit auseinander.

Russland, das zwar grundsätzlich weniger benötigen würde, rutscht jedoch ebenfalls in eine mittelschwere Wirtschaftskrise. Der Devisenhandel ist ausgesetzt und das Finanzministerium musste bereits vorsorglich erklären, dass man dennoch handlungsfähig und solvent bleibe. Stabilität sieht auch hier anders aus.

Zudem bekommen die eher mittelbar betroffenen Schieferölproduzenten Schwierigkeiten und könnten von einer Pleitewelle bedroht sein. Prinzipiell gibt es daher viele Hebel, die den Markt wieder in Richtung Normalität bringen könnten.

Außerdem sollten Investoren nicht vergessen, dass auch China mittelfristig wieder seine Nachfrage erhöhen dürfte. Das Überangebot bliebe im Falle keiner Förderbegrenzung zwar dennoch bestehen. Derzeit werden jedoch eher Nachrichten gehandelt. Und nicht unbedingt fundamentale Daten. Grundsätzlich könnte sich die Situation gerade in Anbetracht der vielen Verlierer auf irgendeine Weise wieder verbessern.

Cashflow-Konzentration auf die Dividende

Außerdem sollten Investoren bei Royal Dutch Shell nicht vergessen, dass die Dividende zumindest kurzfristig aus den liquiden Mitteln bezahlt wird. Die zwar vermutlich bei einem niedrigen Ölpreis ebenfalls einbrechen werden, allerdings besteht hier im Gegensatz zu den Ergebnissen vielleicht etwas mehr Spielraum.

Im letzten Geschäftsjahr 2019 konnte Royal Dutch Shell jedenfalls einen freien Mittelzufluss in Höhe von 26,4 Mrd. US-Dollar vorweisen. Dafür sind zwar ca. 15,2 Mrd. US-Dollar für die Dividende benötigt worden und weitere Milliarden an finanziellen Mittel für Aktienrückkäufe. Allerdings zeigen diese Werte eines: Selbst bei einem Einbruch könnte es gewisse Stellschrauben geben, an denen das Management drehen kann.

Die Aktienrückkäufe dürften dabei wohl weiterhin auf Eis gelegt werden und möglicherweise wird Royal Dutch Shell weitere Aktien ausgeben müssen, um sich die Dividende mittelfristig leisten zu können. Die Historie hat jedoch gezeigt, dass der Ölkonzern solche Krisen regeln kann. Und zumindest über die nächsten Quartale hinweg stehen die Chancen daher nicht schlecht, dass Lösungen für die üppige Dividende gefunden werden.

Zu guter Letzt: Die Historie, Fool!

Aber bleiben wir abschließend bei der Historie des Konzerns. Auch diese ist und bleibt ein Aspekt, der für weitere Konstanz bei den Ausschüttungen spricht. Royal Dutch Shell hält inzwischen seit dem Jahre 1945 die eigene Dividende konstant. Und bei der beeindruckenden Historie wird sich wohl kein Funktionär damit rühmen wollen, diesen Lauf beendet zu haben.

Die grundlegenden Weichen und Prämissen dienen daher wohl in vielerlei Hinsicht dem Ziel, die Ausschüttungen aufrechtzuerhalten. Auch im Kontext der letzten Ölschwemme, die übrigens vom Jahr 2014 bis weit in das Jahr 2016 angedauert hat, hat das Management dabei stets die Dividende aufrechterhalten. Die Historie strotzt daher nicht bloß vor Konstanz, sondern auch vor Krisenbeständigkeit.

Auch wenn wir die generelle Historie der Ölpreise verfolgen, können wir einige signifikante Einbrüche erkennen. Zwar ist der Ölpreis das letzte Mal im Kontext der Golf-Krise derart abgestürzt. Auch das zeigt allerdings, dass das damalige Management diese Zeit gemeistert hat. Und zwar ohne Einschnitt bei der Dividende.

10 % Dividendenrendite: Nicht ganz stolperfrei, aber wohl stabil!

In meinen Augen gibt es starke Indizien dafür, dass das Management von Royal Dutch Shell auch jetzt im Kontext der aktuellen Korrektur und der drohenden Ölschwemme die Dividende aufrechterhalten wird. Die Volatilität mag dabei zwar anhalten und der Markt wird weiterhin nervös bleiben. Allerdings hat der Konzern bereits des Öfteren gezeigt und bewiesen, wie sehr die Ausschüttungen Priorität haben.

Ob das allerdings für deine Investitionsthese ausreichend ist, ist natürlich eine andere Frage. Eine historisch stabile Dividendenrendite von über 10 % sieht man allerdings nicht alle Tage. Vielleicht ist das daher genau die richtige Fragestellung, jetzt, wo die britisch-niederländische Dividendenperle alles andere als beliebt erscheint.

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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