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Mensch, Wirecard-Investoren: Lasst euch nicht vom Gerichtstermin-Wirrwarr blenden!

Fiverr-Aktie
Foto: Getty Images

Die Wirecard (WKN: 747206)-Aktie sorgt in diesen Tagen wieder für Schlagzeilen. In letzter Zeit gab es immer häufiger Berichte, wonach der Zahlungsdienstleister irgendetwas versäumt haben oder gepatzt haben sollte oder auch andere Dinge fabriziert hat. Ein großes Interesse ist hier nicht mehr zu leugnen, wodurch möglicherweise einige Schlagzeilen heißer serviert werden, als die Sachverhalte im Endeffekt überhaupt einmal gekocht wurden.

Zum Anfang dieser Woche waren es so beispielsweise Berichte über das vermeintliche Platzenlassen eines Gerichtstermins, was Investoren erneut beruhigt hat. Aber was sollten Investoren zu dieser neuen, kleinen Causa wissen? Und warum sollten sich Foolishe Investoren hieran nicht stören?

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Wichtige Fragen, die wir im Folgenden mal ein wenig erörtern wollen, wobei es insbesondere Letzteres ist, das prägend für unseren Betrachtungswinkel sein soll:

Was ist das schon wieder für ein Heckmeck?

Wie die Welt am Sonntag innerhalb der ursprünglichen Meldung berichtete, habe der DAX-Zahlungsdienstleister vermeintlich einen Gerichtstermin nicht wahrgenommen und um Verschiebung des Termins gebeten. Dabei beruft sich die Wochenzeitschrift auf eine Sprecherin des Gerichts, die außerdem darauf verwies, dass es nun am Zahlungsdienstleister liegen würde, wann der Prozess Wirecard vs. Financial Times verhandelt würde.

Das wiederum hat zu vielen Spekulationen geführt, die teilweise abstruse Ausmaße genommen haben. Von einem Eingestehen des Fehlverhaltens bis hin zur Rücknahme der Klage wurde alles vermutet. Wobei, wie gesagt, im Endeffekt bloß der Gerichtstermin verschoben worden ist, aus offiziell nicht vom Unternehmen genannten Gründen. Wobei es womöglich eine gewisse Sonderprüfung ist, die hier ein Zünglein an der Waage sein könnte. Oder auch nicht, wir wollen ja schließlich keine neuen Gerüchte streuen.

Jedenfalls ging dieses Heckmeck so weit, dass Wirecard zwischenzeitlich eine Unternehmensmeldung herausgegeben hat. Dabei dementierte der Zahlungsdienstleister, dass das laufende Rechtsverfahren gegen die Financial Times eingestellt oder ausgesetzt worden sei. Zu einem laufenden Verfahren werde man sich weiterhin jedoch nicht äußern, so der Tenor dieser Bekanntmachung.

Grundsätzlich daher erneut viel heiße Luft, Spekulationen und ein erster Bericht, der aus einer vermutlich kleinen Randnotiz eine größere Sache hat werden lassen. Das zeigt einerseits zwar, wie aufgewühlt die Situation noch immer um den DAX-Zahlungsdienstleister ist, sollte andererseits jedoch inzwischen zum Alltag gehören. Und die Investoren nicht mehr großartig tangieren.

Es ist nicht einmal etwas Fundamentales!

Das mögliche Platzen eines Gerichtstermins wäre dabei unterm Strich sogar noch nicht einmal etwas Fundamentales, für den Unternehmenserfolg Wichtiges. Klar, man kann darüber sinnieren, ob und welche weitere Bedeutung eine Beilegung hätte, jedoch wäre auch das für unternehmensorientierte Investoren im Endeffekt wenig interessant.

Die Financial Times ist in letzter Zeit jedenfalls ruhig und allmählich kehrt der Fokus auf den operativen Alltag des DAX-Zahlungsdienstleisters zurück. Gut so, denn auch hier gab es in den letzten Tagen spannende Neuigkeiten. Das Wachstum stimmt schließlich, wie ein Blick auf die vorläufigen Zahlen zum vierten Quartal des letzten Geschäftsjahres gezeigt hat, und die neuen Kooperationen laufen inzwischen ebenfalls an. Beispielsweise hat Wirecard mit BILLA nun einen neuen Großkunden für sich gewonnen, der seine 1.100 österreichischen Einzelhandelsflächen im Supermarktsegment auf eine digitalere Zukunft umstellen möchte.

Für das laufende Geschäftsjahr 2020 gibt es eine Milliardenprognose beim operativen Ergebnis, die erreicht werden möchte, und bis zum Geschäftsjahr 2025 soll dieser Wert die Marke von 3,8 Mrd. Euro erklimmen. Das sollte der Fokus sein, den Foolishe Investoren in etwa einnehmen sollten. Und nicht kleinere, kurzlebige Meldungen über Verschiebungen eines Gerichtstermins, der einen Streit betrifft, der (vermutlich, hoffentlich) in wenigen Wochen der Vergangenheit angehören wird. Zumindest aus der operativen und strategischen Sicht.

Investoren, bleibt beim Maßgeblichen!

Ich kann es in der aktuellen Situation daher bloß immer wieder betonen: Gerade Foolish-langfristig orientierte Investoren sollten in diesen Tagen wieder vermehrt dazu übergehen, die kurzweiligen Störgeräusche auszublenden und die Vision hinter dem DAX-Zahlungsdienstleister einnehmen.

Ja, im März werden zwar noch die Ergebnisse der Sonderprüfung veröffentlicht. Sollten diese jedoch zufriedenstellend sein, so wird das Thema Financial Times wohl der Vergangenheit angehören. Und allmählich können wir uns wohl wieder damit beschäftigen, was danach wichtig wird.

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Vincent besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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