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Diese Buffett-Aktie ist gerade in die Cannabis-Branche eingestiegen

Foto: Getty Images.

Warren Buffett gilt als einer der erfolgreichsten Investoren unserer Generation. Binnen rund 65 Jahren konnte Buffett sein Nettovermögen von etwa 10.000 USD auf 82 Milliarden USD anwachsen lassen und verschaffte damit den Aktionäre seines Konglomerats Berkshire Hathaway (WKN:A0YJQ2) Werte in Höhe von mehr als 400 Milliarden USD. Buffett ist seit nunmehr fünf Jahrzehnten der CEO von Berkshire.

Interessant bei Buffett ist vor allem, dass seine Anlagestrategie so einfach wie nur möglich ist. Keine ausgefallene Chart-Software, keine feindlichen Übernahmen und keine allzu großen Risiken. Stattdessen konzentriert sich das „Oracle of Omaha“, wie er heute genannt wird, auf eine Handvoll Branchen und Sektoren, die er sehr gut versteht, und kauft sich in Unternehmen ein, von denen er glaubt, dass sie enorme und nachhaltige Wettbewerbsvorteile haben. Nach dem Kauf lässt sich Buffett einfach Zeit. Von den Topaktien von Berkshire Hathaway werden einige seit mittlerweile mehr als 30 Jahren gehalten.

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Warum investiert Buffett nicht selbst in Cannabis?

Es gibt bekanntlich unzählige Buffett-Sprichwörter und -Zitate, und eines davon besagt in etwa, dass er niemals in unbewiesene Trends investieren würde. Aus diesem Grund war das Orakel von Omaha trotz des schnellen Wachstums nicht unbedingt ein Fan von Cannabis- und Marihuana-Aktien.

Und das ist durchaus nachvollziehbar. Cannabis ist durch eine Vielzahl von Gesetzen geregelt, je nach Land, Bundesstaat oder sogar Stadt, in der man sich befindet. Außerdem gibt es keinen eindeutigen Beweis dafür, dass Cannabis-Unternehmen langfristig erfolgreich sein können. So hat Kanada derzeit mit einer Vielzahl von behördlichen Problemen zu kämpfen, während einzelne US-Bundesstaaten unter sehr hohen Steuersätzen leiden. Cannabis vom Schwarzmarkt gedeiht in den USA unterdessen und es könnte sich als unglaublich schwierig erweisen, den Kunden von diesem Schwarzmarkt wegzuführen.

Buffett wurde bei seinen Ansichten über Cannabis sehr deutlich. Anfang des Jahres wurde Warren Buffett in einem Interview mit Fox Business nach der Möglichkeit gefragt, dass Coca-Cola (WKN: 850663) via Joint Venture in die Cannabis-Branche geht. Coca-Cola ist eines der ältesten Unternehmen von Berkshire Hathaway und befindet sich bereits seit 1988 im Portfolio. So lautete Buffetts ehrliche Antwort: „Es wäre ein Fehler für Coca-Cola, in das Marihuana-Cannabis-Geschäft einzusteigen. Die haben ein gesundes Image und Cannabis würde ihnen nur schaden.“

Diese Meinung geht einher mit der Begründung, warum er die Finger von der Tabakindustrie gelassen hat, obwohl die doch so profitabel war. Buffett glaubt fest an Unternehmen, die vertrauenswürdige Beziehungen zu Verbrauchern aufgebaut haben, und es ist leider viel zu einfach für Unternehmen, ihre Reputation zu zerstören.

Diese Buffett-Aktie hat gerade 23 Millionen Dollar in Cannabis gesteckt

Darum ist es wahrscheinlich überraschend, dass eine Kernholding von Buffett, Kraft Heinz (WKN:A14TU4), Ende letzter Woche eine Investition von 23 Millionen USD in die Cannabis-Industrie angekündigt hat. Berkshire Hathaway hält derzeit einen Anteil von 26,7 % an Kraft Heinz im Wert von 9,2 Milliarden USD. Damit ist das Lebensmittelunternehmen nach dem Nennwert die sechstgrößte Beteiligung von Buffett.

Im vergangenen Jahr gründete Kraft Heinz einen Venture-Capital-Arm namens Evolv Ventures, um in aufstrebende Technologieunternehmen zu investieren, die die Lebensmittelindustrie verändern sollen. Bislang wurden drei Investitionen getätigt, wobei die 23 Millionen USD für das Cannabis-Technologie-Start-up die jüngste sind.

Flowhub mit Sitz in Colorado ist ein Cannabis-Einzelhandels-Softwareunternehmen, das Marihuana-Unternehmen vom Saatgut bis zum Verkauf unterstützen will. Es hilft bei der Bestandsverfolgung, stellt sicher, dass Unternehmen die Einhaltung von Bundes- und/oder Landesgesetzen sicherstellen, stellt Software für den Verkauf am Verkaufspunkt bereit und bietet andere Business-Intelligence-Daten, die Einzelhändler zur Steigerung der Umsätze für nützlich erachten dürften. Kraft Heinz war einer von fünf Investoren bei der jüngsten Finanzierungsrunde.

Obwohl Buffett diese Investition von Kraft Heinz nicht kommentiert hat, kann es gut sein, dass er nicht begeistert ist. Denn abgesehen von den bereits erwähnten Vorbehalten war Kraft Heinz 2019 eine der am schlechtesten abschneidenden Aktien von Buffett. Im Februar schrieb das Unternehmen insgesamt für viele der bekannten Marken 15,4 Milliarden USD an Werten ab; es schleppt zudem immer noch rund 30 Milliarden USD Nettoverschuldung und 36 Milliarden USD Goodwill in der Bilanz mit. Ich bin ziemlich sicher, dass Buffett lieber hätte, dass Kraft Heinz und sein Venture-Capital-Arm das Geld effizienter einsetzen.

Buffett ist jetzt Cannabis-Investor, ob er will oder nicht

Auch wenn er es vielleicht nicht will, ist Buffett jetzt in Cannabis investiert. Die Sache ist, diese Exposition war bereits vorhanden, bevor Kraft Heinz letzte Woche seine Zehen in den Teich tauchte.

Buffett ist groß in den Finanzsektor investiert. Etwa 45 % des investierten Vermögens von Berkshire Hathaway stecken in Banken, Versicherungsgesellschaften, Zahlungsverarbeitern und anderen finanzorientierten Unternehmen. Auch wenn Marihuana in den USA auf Bundesebene illegal bleibt, hat das die vier großen US-Banken – JPMorgan Chase, Bank of America, Wells Fargo und Citigroup – nicht davon abgehalten, grundlegende Bankdienstleistungen in manchen US-Staaten anzubieten, in denen Cannabis legal ist. Mit Ausnahme der Citigroup sind diese Banken der wichtigste Faktor im Portfolio von Berkshire Hathaway.

Im Jahr 2017 veröffentlichte die Finanzdienstleistungszeitschrift „American Banker“ einen Bericht, in dem medizinische Marihuana-Unternehmen untersucht wurden, die zwischen Juni 2015 und September 2016 in Massachusetts tätig waren. Auch wenn man sagen könnte, dass die Regeln für die Erbringung grundlegender Bankdienstleistungen für Cannabis-Unternehmen strenger waren, als sie es jetzt sind, konnten 34 % der in Massachusetts tätigen medizinischen Cannabis-Unternehmen nachweisen, dass sie ein Konto bei einer Big Four Bank haben. Und auch wenn diese Accounts für diese Geldmittelbanken nicht entscheidend waren, könnte das doch einen Kulturwandel bedeuten.

Also: Auch wenn das Orakel von Omaha seine Einstellung gegenüber Marihuana nicht ändern wird, dürfte sich das Portfolio von Berkshire in den kommenden Jahren doch gegenüber Cannabis ändern.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway. Sean Williams besitzt Aktien von Bank of America.

Dieser Artikel erschien am 31.10.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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