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Kommt erneuerbare Energie nun schneller? SunPower, Infineon, thyssenkrupp und 4 weitere Ideen, um vom drohenden Klimawandel zu profitieren

Foto: SunPower

Die Klimadebatte läuft dermaßen auf Hochtouren, dass sie möglicherweise selbst den Planeten aufheizt. Der Druck auf Unternehmen und Politik, Nachhaltigkeitsziele mit noch viel mehr Ehrgeiz zu verfolgen, ist immens gestiegen und erste Resultate sind bereits sichtbar.

Das bedeutet jedoch auch, dass gewaltige Investitionen anstehen – und wo viel investiert wird, gibt es Unternehmen, die davon profitieren. Hier sind einige Ideen, mit welchen Aktien sich Anleger auf verschiedene Weise positionieren können.

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100 % erneuerbare Energie

Aktivisten wie Volker Quaschning propagieren schon seit vielen Jahren, dass der Verzicht auf das Verbrennen fossiler Rohstoffe bis 2040 möglich sei. Was vor Kurzem noch überaus ambitioniert klang, könnte den ungeduldigen Friday-for-Future-Demonstranten wie eine Ewigkeit vorkommen. Und tatsächlich ist denkbar, dass es noch wesentlich schneller gehen könnte.

Das Fraunhofer ISE veröffentlicht zeitnah eine Statistik zur Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien in Deutschland. Im März war es vor allem die Windkraft, die den Anteil zum ersten Mal über die Marke von 50 % gehoben hat. Im Mai liefen dank des Regens die Wasserkraftwerke auf Hochtouren und im sommerlichen Juni die Solarmodule. Die erste Hälfte wäre also bereits geschafft und das an einem Punkt, wo die Technik so preiswert geworden ist, dass sie sich selbst finanzieren kann.

Trotz bremsender Politik schreitet der Ausbau weiter voran: Der derzeit entstehende Energiepark Weesow-Willmersdorf wird unter Volllast 175 Megawatt leisten. Vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns entsteht über die kommenden drei Jahre die 865 Megawatt starke Gennaker Windfarm. Bei gutem Wind entspricht das einem mittelgroßen Atomkraftwerk.

Es wird nun größer gedacht: Schon 2030 sollen erneuerbare Energien bei der Bahn 80 % des Bahnstrommixes ausmachen. Finnland wiederum meldete vor wenigen Tagen, bis 2035 klimaneutral werden zu wollen. In mehreren Schweizer Gemeinden werden aktuell Forderungen laut, sogar 2030 anzupeilen.

Immer mehr Menschen sind offenbar zur Überzeugung gekommen, dass wir uns in 10 bis 15 Jahren von fossil erzeugtem Strom verabschieden können. Nun sagt allerdings Christian Lindner von der FDP, dass es aus seiner Sicht „physikalisch-technisch nicht möglich“ sei, „schon im Jahr 2030 ein klimaneutrales Deutschland zu haben“.

Welche Technologien jetzt gebraucht werden

Seine Bedenken, was die Wirtschaftlichkeit und die sozialen Auswirkungen angehen, sind sicherlich valide Argumente. Den Ausgleich aller Interessen zu finden und auch Gutverdiener zu Verhaltensänderungen zu bewegen, ist ein kompliziertes Thema.

Bei den Wörtern „nicht möglich“ ist allerdings Widerstand angesagt. Wenn Deutschland bis 2030 zumindest im Stromsektor klimaneutral sein will, dann ist das zweifellos möglich. Außer den umstrittenen Stromtrassen gibt es dafür ja noch eine Reihe von anderen Hebeln, darunter die folgenden:
– ein besseres Nachfragemanagement
– größere lokale Speicherkapazitäten und Microgrids
– Wasserstoff zur Langzeitspeicherung
– Verbrauchsreduzierung in Haushalten und Industrie

Jeder dieser Punkte erlaubt es innovativen Unternehmen, neue Märkte zu erschließen, die zukünftig für Milliardenumsätze sorgen könnten.

Wo investieren?

Klar ist, dass die installierte Kapazität der erneuerbaren Energien zumindest verdoppelt werden muss. Mögliche Einsparungen werden voraussichtlich durch die nun beschleunigt wachsende Elektromobilität mehr als aufgefressen. Von daher liegt es nahe, auf Hersteller wie Vestas (WKN:913769) oder SunPower (WKN:A1JNM7) zu setzen. Das ist jedoch nur eine Option und nicht zwingend die aussichtsreichste. Auch die anderen vier oben genannten Handlungsfelder bieten Chancen:

Nachfragemanagement
Hier sind in erster Linie Versorger gefragt und ich denke, dass E.ON (WKN:ENAG99) als Schnittstelle zwischen Erzeugung und Verbrauch optimal positioniert ist, um diese Rolle auszufüllen. Passende Technik wiederum liefern Smart-Grid-Unternehmen wie Landis+Gyr (WKN:A2DUSP).

Speicherkapazitäten
Aktuell kommen dafür häufig große stationäre Lithium-Batterien zum Einsatz. Da Lithium-Zellen aber vor allem für die Elektromobilität gebraucht werden, dürften sich schon bald Alternativen durchsetzen wie etwa Redox-Flow-Batterien oder Schwungradsysteme. Hier handelt es sich um einen noch sehr unübersichtlichen Markt, der sich jedoch rasant entwickelt und wahrscheinlich schon bald neue Favoriten hervorbringen wird.

Wasserstoff
Zuletzt gab es mal wieder einen richtigen Hype rund um Elektrolyse und Brennstoffzellen. Diesmal meint es die Industrie nach meiner festen Überzeugung allerdings ernst damit. Grüner Wasserstoff ist das Schlüsselelement für eine erfolgreiche Energiewende. Wer hier jedoch nicht relativ risikoreich auf einen der kleineren Spezialisten setzen will, könnte sich beispielsweise auch mal Konzerne wie thyssenkrupp (WKN:750000) anschauen.

Der Technologiekonzern spielt eine wichtigere Rolle, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Angefangen bei zentralen Komponenten für Windturbinen und Druckbehälterstahl über Anlagen für die Elektrolyse und die Weiterverarbeitung zu Methanol und Ammoniak bis hin zu Anwendungs-Know-how in Stahl-, Zement-, Düngemittel- und Chemiefabriken deckt thyssenkrupp vermutlich ein breiteres Spektrum ab als jedes andere Unternehmen.

Verbrauchsreduzierung
Eine Möglichkeit, den Energieverbrauch zu reduzieren, besteht in der intelligenten Regelung von Beleuchtung und Wärme. Gebäudetechnikspezialisten wie die französische Legrand (WKN:A0JKB2) haben jede Menge Lösungen dafür. Alternativ kann man auch bei den elektronischen Bauteilen ansetzen. Lieferanten von Invertertechnik und Leistungshalbleitern wie etwa Infineon (WKN:623100) haben einen großen Einfluss darauf, die Energieverschwendung zu reduzieren, egal ob es um Antriebe, Kühltechnik oder Unterhaltungselektronik geht.

Profitabel in die Energiewende

Die Kosten der Energiewende sind hoch, aber wahrscheinlich geringer als diejenigen eines ungezähmten Klimawandels. Gut, wenn wir zumindest mit geschickten Investitionen daran partizipieren können. Einige Ideen habe ich in diesem Artikel zusammengestellt, aber ich bin sicher, dass es noch viele weitere aussichtsreiche Anlagechancen rund um Energieeffizienz und sauberen Strom gibt. Sobald mir wieder etwas Spannendes auffällt, werde ich an dieser Stelle berichten.

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Ralf Anders partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von Infineon. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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