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Ein überzeugendes Argument, warum Tilray eine bessere Kaufgelegenheit ist als Aurora Cannabis oder Canopy Growth

Foto: Getty Images

Ich möchte ganz am Anfang klarstellen, dass ich kein großer Fan von Tilray (WKN:A2JQSC) bin. Letzten November bezeichnete ich das Unternehmen als die gefährlichste Marihuanaaktie auf dem Markt. Und mir gefiel die mangelnde Transparenz bei seinem Bericht im vierten Quartal nicht. Dort hat Tilray verschiedene Kennzahlen nicht veröffentlicht, die seine Konkurrenten bereitwillig herausgeben.

Aber es gibt ein paar Investoren, die Aktien von Tilray gekauft haben und immer noch kaufen. Sie tun das, obwohl andere Investoren lieber Aurora Cannabis (WKN:A12GS7) oder Canopy Growth (WKN:A140QA) wählen.

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Warum sollte jemand denken, dass Tilray eine bessere Kaufgelegenheit ist als Aurora oder Canopy? Hier ist ein überzeugendes Argument für Tilray.

Tilrays größter Vorteil

Tilrays CEO Brendan Kennedy sagte während der Telefonkonferenz zum vierten Quartalsbericht, dass die Märkte in den USA und Europa um ein vielfaches Größer sind als der in Kanada. Und er hat Recht. Diese globalen Märkte bieten Chancen für viele Produkte neben getrocknetem Cannabis und Cannabisöl.

Aurora Cannabis und Canopy Growth sind auf den gleichen Märkten aktiv, auf denen auch Tilray aktiv ist. Das Management dieser Unternehmen hat die Gelegenheiten genauso wie Kennedy erkannt. Aber es gibt eine Sache, die Tilray deutlich effizienter gemacht hat als Aurora oder Canopy: viele diversifizierte Partner zu finden und Unternehmen in vielen globalen Sektoren zu kaufen.

Klar, Canopy Growth schloss einen äußerst wichtigen Deal für Marihuanaproduzenten ab, indem es sich mit dem Hersteller alkoholischer Getränke Constellation Brands verbündete. Aber Canopy hat keine Partnerschaften mit großen Unternehmen in anderen Bereichen außerhalb der Cannabisbranche wie zum Beispiel Konsumentenprodukte (außer Alkohol) und Pharmaprodukte.

Aurora Cannabis hat überhaupt keinen großen Partner. Das Unternehmen hat zwar den Milliardär Nelson Peltz als Strategieberater an Bord geholt, um ein paar Deals anzukurbeln, aber es bleibt abzuwarten, was sich daraus tatsächlich ergibt.

Und wie sieht es bei Tilray aus? Das Unternehmen hat zahlreiche bekannte Partner in verschiedenen Branchen. Tilray und der Bierbrauer Anheuser-Busch InBev arbeiten bei der Entwicklung von nichtalkoholischen cannabisbasierten Getränken zusammen. Obwohl der anfängliche Deal zwischen den beiden Unternehmen Kanada im Fokus hatte, sagte Kennedy während der Telefonkonferenz, dass „keine Partei hofft, dass der Deal nur auf Kanada beschränkt bleibt“.

Wie sieht es bei Konsumentenprodukten aus? Tilray erlangte eine Partnerschaft mit Authentic Brands Group (ABG), um seine Konsumentenprodukte zu vermarkten. ABG hat mehr als 50 bekannte Marken, wie Nine West, Prince und Spyder. Außerdem verfügt es über ein stabiles Verkaufsnetzwerk in Nordamerika. Kennedy erwartet, dass ABG sein erstes cannabisbasiertes Konsumentenprodukt bis Ende des Jahres auf den Markt bringen wird.

Tilray schloss auch eine Partnerschaft mit Sandoz von Novartis, um medizinisches Cannabis in Kanada zu vermarkten. Die Vereinbarung wurde im Dezember 2018 auf eine globale Partnerschaft ausgedehnt. Kennedy denkt, dass diese Beziehung ein großer Pluspunkt für Tilray ist. Er drückt es so aus: „Wenn [Ärzte und Apotheker] sehen, dass Sandoz, eine Sparte von Novartis, unsere Produkte verwendet, dann sorgt das für Zuversicht und Vertrauen. Es lässt unser Marken leuchten.“

Zu guter Letzt verschaffte die Übernahme von Manitoba Harvest dem Unternehmen sofortigen Zugang zum Hanf-CBD-Markt in den USA. Manitoba Harvest ist der größte Hersteller von Hanflebensmitteln der Welt. Seine Hanfprodukte werden in 16.000 Einzelhandelsläden, von denen 13.000 in den USA sind, verkauft.

Ziemlich schlau

Die gängige Meinung ist, dass die beste Strategie für kanadische Marihuanaproduzenten darin besteht, schnell große Produktionskapazitäten aufzubauen und einen Partner zu finden, der viel Geld investiert. Das hat Canopy Growth getan. Aurora hat zumindest die Kapazität aufgebaut und hofft nun auf einen finanzstarken Partner.

Tilray hat hingegen einen anderen Weg eingeschlagen. Seine Produktionskapazität ist nicht annähernd so groß wie die seiner Konkurrenten. Tilrays Deals mit den großen Playern außerhalb der Cannabisbranche haben auch keine großen Investitionen in das Unternehmen mit sich gebracht.

Aber ich muss zugeben, dass es klug sein kann, seine eigene Strategie zu verfolgen. Tilray ist nicht an einen Partner gebunden, wie es passieren kann, wenn ein großes Unternehmen eine Menge Geld investiert. Wenn das Unternehmen seine Strategie erfolgreich umsetzen kann, könnte Tilray sogar zum größten, unabhängigen Marihuanaproduzenten werden, falls Constellation einen beherrschenden Anteil an Canopy Growth kauft und Aurora ebenfalls einen Partner findet.

Tilray sollte in der Lage sein, seine Produktionskapazität bis Jahresende auf  90.000 Kilogramm pro Jahr zu steigern. Dabei sind die Kapazitäten, die es durch die Übernahme von Natura Naturals erlangt, nicht enthalten. Und Kennedy sagte, dass die Steigerung der Kapazität nun das Hauptaugenmerk des Unternehmens ist.

Eine bessere Kaufgelegenheit?

Ist Tilray nun eine bessere Kaufgelegenheit als Aurora Cannabis oder Canopy Growth? Trotz der Umstände bin ich noch nicht überzeugt.

Tilray verdient Respekt für die abgeschlossenen Deals, die ihm helfen könnten, langfristig zu einem großen Gewinner zu werden. Es hat auch ein solides Managementteam aus Leuten mit großer Erfahrung in der Branche, die es umkrempeln will.

Aber Canopy Growth hat etwas, das Tilray nicht hat: sehr viel Geld. Es muss also weder Schulden aufnehmen noch seine Aktien verwässern. Constellation Brands hat 4 Milliarden US-Dollar auf den Tisch gelegt, die Canopy bereits nutzt, um seine Expansionsbemühungen zu finanzieren. Aurora Cannabis hofft sicher auf einen ähnlichen Deal. Tilray hingegen muss entweder neue Aktien ausgeben (was zu einer Verwässerung führt) oder Wandelanleihen ausstellen (erhöhen die Schulden und möglicherweise auch die Verwässerung), um Geld für seine Pläne aufzutreiben.

Canopy und Aurora haben zudem bereits die Produktionskapazität, die Tilray erst noch aufbauen muss. Ein Unternehmen kann nur das verkaufen, was es zur Verfügung hat. Tilray muss daher wahrscheinlich viel Cannabis von anderen Produzenten zukaufen; und das bedeutet niedrigere Gewinnmargen.

Vielleicht ist Tilray irgendwann eine bessere Marihuanaaktie als Aurora Cannabis oder Canopy Growth. Aber diese Zeit ist meiner Meinung nach noch nicht gekommen.

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Keith Speights hält keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt BUD and STZ.

Dieser Artikel wurde von Keith Speights auf Englisch verfasst und am 23.03.2019 auf fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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