Wieso sind die Aktien von Shopify in der ersten Jahreshälfte 50,8 % angestiegen?
Was war da los?
Die Aktien von Shopify (WKN:A14TJP) stiegen nach Angaben von S&P Global Market Intelligence in den ersten sechs Monaten des Jahres um 50,8 %. Die Aktie erholte sich, als das Unternehmen gute Ergebnisse erzielte, eine ermutigende Prognose abgab und einige interessante Partnerschaften anschieben konnte, die dazu beitrugen, der rückläufigen Stimmung entgegenzuwirken.
Shopify sah sich gegen Ende 2017 einem Anstieg von Leerverkäufen ausgesetzt, der durch Andrew Lefts Citron Research ausgelöst wurde. Diese negative Stimmung in Verbindung mit den optimistischeren Nachrichten aus dem Unternehmen hat dazu geführt, dass die E-Commerce-Aktie in der ersten Jahreshälfte 2018 kräftig zulegen konnte, und die starke Performance hat sich im Juli fortgesetzt.
Was bedeutet das?
Die Shopify-Aktie startete 2018 richtig stark und stieg im Januar dank günstiger Einzelhandels- und E-Commerce-Trends sowie einem Treffen mit Apples CEO Tim Cook um rund 27 %. Nach der Veröffentlichung der Ergebnisse des ersten Quartals am 15. Februar verzeichnete die Aktie dann eine deutliche Kurssteigerung. Der Umsatz kletterte im Jahresvergleich um 71 % auf 222,8 Millionen Dollar und lag damit über dem von Analysten geschätzten Umsatz von 209,5 Millionen Dollar. Erfreulich entwickelte sich auch der Umsatz mit dem Serviceangebot Shopify Plus, das sich an größere Unternehmen richtet. Shopify gab auch bekannt, dass man eine Partnerschaft mit der kalifornischen Stadt Ontario für Online-Marihuana-Verkäufe eingegangen ist. Die Aktie schloss im Februar mit einem Plus von rund 8 %.
In der ersten Märzhälfte setzte sich der Aufwärtstrend fort, doch nach einer weiteren Runde rückläufiger Coverage von Citron Research kam es dann zu einer großen Verkaufswelle. Dieses Mal argumentierte Citron, dass Shopify wahrscheinlich in den Datenerfassungsskandal verwickelt werden würde, der damals den Aktienkurs und die Prognosen von Facebook belastete. Gegen Ende April erholte sich die Aktie etwas und verzeichnete dann im Mai nach den Ergebnissen des ersten Quartals deutliche Kursgewinne.
Der Umsatz für das im März beendete Quartal stieg gegenüber dem Vorjahr um 68 % auf 214,3 Millionen Dollar, und das Unternehmen erzielte einen bereinigten Gewinn pro Aktie von 0,04 Dollar – dies gegenüber einem Verlust von 0,04 Dollar pro Aktie im Vorjahresquartal. Die Aktie kletterte weiter, zumindest teilweise dank des starken Gewinnberichtes, der im Juni einen neuen Höchststand erreichte. Dann aber folgten Verkäufe, weil es von Facebook aus hieß, dass man keine Anzeigen mehr für E-Commerce schalten lassen wolle.
Und nun?
Shopify-Aktien haben sich seither von den Abverkäufen, die in der zweiten Junihälfte stattfanden, erholt und sind im Juli um rund 14 % gestiegen.
Der gesamte E-Commerce-Markt scheint nachhaltig zu wachsen, und es ist wahrscheinlich, dass eine wachsende Zahl von kleinen Unternehmen ihre Bemühungen im Bereich des Online-Handels verstärken wird.
Das sind Trends, die für das Geschäft von Shopify sehr günstig sind, aber Investoren sollten auch einen Blick auf den Wettbewerbsdruck und einige der Kritikpunkte werfen, die kürzlich gegen das Unternehmen erhoben wurden, um festzustellen, ob die Aktie ihrem gewünschten Risikoprofil zu aktuellen Preisen entspricht. Denn die Aktien werden in diesem Jahr rund 17-mal über den für dieses Jahr erwarteten Verkäufen gehandelt.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Facebook und Shopify.
Dieser Artikel von Keith Noonan erschien am 16.7.2018 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.