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Ich habe im ersten Halbjahr 2018 so viele Aktien verkauft wie noch nie

Quelle: Thomas Brantl

Ich hasse es, wenn ich Aktien verkaufen muss. Denn mein Anlagehorizont ist langfristig. Sehr langfristig sogar. Daher sind Verkäufe bei mir eher selten.

Trotzdem habe ich mich in der ersten Jahreshälfte von gleich drei Aktien getrennt, und zwar von der A.S. Création (WKN:A1TNNN)-Aktie, der BMW (WKN:519000)-Aktie und der Novo Nordisk (WKN:A1XA8R)-Aktie.

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Im folgenden Artikel erfährst du, warum ich mich von diesen Aktien getrennt habe und warum diese Verkäufe nichts mit der Angst vor einem Crash zu tun haben!

Verkauf 1: A.S. Création

Fangen wir mit A.S. Création an. Der Tapetenhersteller aus Nordrhein-Westfalen war einer meiner ersten Aktienkäufe. Ich sehe auch heute noch, viele Jahre später, vielsprechende Ansätze bei A.S. Création.

Beispielsweise kann man das Unternehmen als Familienunternehmen bezeichnen, da der Gründer heute dem Aufsichtsrat vorsitzt und knapp ein Drittel der Aktien besitzt. Ich liebe es, in Familienunternehmen zu investieren!

Leider bringen die besten Ansätze nichts, wenn der Markt, in dem man tätig ist, stagniert oder sogar einbricht. Genau das ist bei A.S. Création passiert. Das Unternehmen begründet den vierten Umsatzrückgang in Folge – wohlgemerkt auf Jahressicht – mit einem rückläufigen Marktvolumen.

Zum einen wegen der Konkurrenz aus Asien und Osteuropa. Zum anderen sind Tapeten an sich wohl eher Geschmacksache und unterliegen daher gewissen Trends. Naja, derzeit scheint Farbe an der Wand wohl besser anzukommen.

Genau hier lag mein Fehler: Ich kenne mich im Tapetengeschäft nicht aus und ich habe mir keine Gedanken bezüglich der Konkurrenz gemacht. Da sich an diesen beiden Punkten bis heute nichts geändert hat, musste ich mir eingestehen, dass meine Analyse, und damit auch mein Kaufgrund, fehlerhaft waren.

Konsequenterweise habe ich die Aktie Anfang des Jahres verkauft, auch wenn es schmerzhaft war. Denn ich musste einen vierstelligen Verlust realisieren.

Mein erster Verkauf im Jahr 2018 hat also nichts mit dem Unternehmen an sich oder dem Markt allgemein zu tun. Ich habe damit einen Fehler aus der Vergangenheit korrigiert.

Verkauf 2: BMW

Bei der BMW-Aktie sieht die Sache etwas anders aus. Meiner Meinung nach habe ich hier keinen Fehler in der Analyse gemacht, als ich mir die Aktie 2014 und 2015 ins Depot gelegt habe. Aber ich bin anspruchsvoller geworden, was meine Investments betrifft.

In einem entscheidenden Punkt genügt die BMW-Aktie diesen neuen Ansprüchen nicht: der Kundenfokussierung. Ich stimme meinem Foolishen Kollegen Marlon voll zu (Link zu seinem Artikel): Bei BMW, und auch bei Daimler, scheint die Marge im Mittelpunkt zu stehen. Nicht der Kunde und nicht das Produkt. Nein, nur der Gewinn und die Marge.

Kurzfristig mag das wunderbar für uns Aktionäre sein. Hohe Gewinne, hohe Dividenden, steigende Kurse. Langfristig kann das allerdings dazu führen, dass man Entwicklung und Trends zu passiv angeht, weil man nicht bereit ist, einen Teil der Gewinne dort zu investieren. Das wäre mit einem gewissen Risiko verbunden.

Und man will ja auf gar keinen Fall den Gewinn und die Marge gefährden!

Das ist die Chance für Konkurrenten wie Tesla. Keine Ahnung, ob Musk und seine Truppe diese Chance tatsächlich nutzen. Aber die Tür steht offen, denn die Automobilbranche befindet sich im Umbruch. Gerade in solch einer Phase kann es gefährlich sein, sich nur auf Gewinne zu fokussieren und nicht auf seine Kunden und Produkte.

Versteh mich nicht falsch: Ich glaube nicht, dass BMW deshalb Pleite gehen wird. Die Münchener verfügen über extrem treue Kunden, eine starke Marke und bauen hervorragende Autos.

Aber ich hasse es, wenn ein Unternehmen sich allem Anschein nach nur auf seine Gewinne fokussiert.

Deshalb habe ich alle meine BMW-Aktien vor einigen Wochen verkauft. Wie eingangs erwähnt hatte also auch dieser Verkauf nichts mit der Angst vor einem Crash zu tun.

Verkauf 3: Novo Nordisk

Bei Novo Nordisk habe ich einen fatalen Fehler begangen: Ich habe meinen Circle of Competence verlassen! Das bedeutet, ich habe in ein Unternehmen investiert, dessen Geschäftsmodell ich nicht verstehe. Genau das trifft auf Novo Nordisk, einen auf Diabetes spezialisierten Gesundheitskonzern, zu.

Meine Kenntnisse im Bereich der Pharmaindustrie beschränken sich auf die Erfahrung, dass Aspirin nach einer durchzechten Nacht Wunder wirken kann. That’s it!

Klar sieht es so aus, als ob Novo Nordisk als einer der größten Diabetes-Konzerne der Welt von einem immer ungesünderen Lebensstil auf der ganzen Welt profitieren würde. Aber weiß ich das mit absoluter Sicherheit? Gibt es Konkurrenten, die den Dänen das Geschäft kaputt machen könnten? Warum ist Novo Nordisk überhaupt führend in seiner Branche?

All diese Fragen kann ich nicht beantworten. Und das konnte ich auch nicht, als ich mir die Novo Nordisk-Aktie im Sommer letzten Jahres gekauft habe. Wie bei der A.S. Création-Aktie habe ich mit dem Verkauf von Novo Nordisk also einen Fehler ausgebügelt.

Habe ich Angst vor einem Crash? Nein!

Ich habe in diesem Jahr so viele Aktien verkauft wie noch nie. Das hat aber, wie beschrieben, rein gar nichts damit zu tun, dass ich von einem baldigen Crash ausgehe.

Die Tatsache, dass ich das durch die Verkäufe freigewordene Geld sofort wieder in andere Unternehmen investiert habe, verdeutlicht, dass dieser Gedanke bei meinen Überlegungen überhaupt keine Rolle gespielt hat.

Vor allem dienten die Verkäufe einer Sache: der Korrektur von Fehlern aus der Vergangenheit. Mit zunehmender Börsenerfahrung entwickelt man sich als Anleger weiter. Wenn Käufe aus der Vergangenheit sich aufgrund dessen als Fehler herausstellen, dann sollte man den Mut aufbringen, diese Entscheidungen zu korrigieren.

Sprich: Die entsprechenden Aktien verkaufen!

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Thomas Brantl besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla. The Motley Fool empfiehlt BMW, Daimler und Novo Nordisk.



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