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Wert oder Wachstum: Welche ist die bessere Strategie?

Foto: Matt Koppenheffer

Es gibt viele Wege, um ein erfolgreicher Investor zu werden, und die Menschen gehen grundsätzlich unterschiedliche Wege, um Aktien ausfindig machen, von denen sie glauben, dass sie gute Investitionen sein werden. Eine besonders große Kluft innerhalb der Anlegergemeinschaft besteht aber zwischen Value-Investoren und Wachstumsinvestoren. Wenn man sich die Debatte zwischen den beiden Gruppen anhört, könnte man meinen, es gäbe eine klare Antwort darauf, welche Strategie besser ist. Doch am Ende hängt viel davon ab, wie du deinen Anlageerfolg definierst – vor allem, wo deine Risikobereitschaft im Streben nach der bestmöglichen Rendite liegt.

Zwei Lager

Eine Schwierigkeit beim Vergleich der beiden Strategien ergibt sich aus der Tatsache, dass es keine perfekte Definition dafür gibt, was Value Investing und Growth Investing sind. Im Allgemeinen jedoch glauben die meisten Menschen, dass Value Investing von der Idee abhänge, die besten Aktien seien diejenigen, deren aktueller Aktienkurs nicht das volle Potenzial des Unternehmens widerspiegle. Viele Value-Investoren konzentrieren sich auf Aktien, deren Aktienkurse deutlich gefallen sind, weil sie glauben, dass in vielen Fällen die Panik der Aktionäre in solchen Situationen übertrieben ist. Andere tendieren dazu, Value-Aktien einfach als das Gegenteil von Wachstumsaktien zu definieren, indem sie im Wesentlichen alle Unternehmen mit unterdurchschnittlichen Wachstumsraten ablehnen.

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Wachstumsinvestitionen hingegen sind etwas leichter zu erkennen. Wachstumsinvestoren kaufen gerne Aktien, die einen großen Umsatzzuwachs oder Nettogewinnwachstum verzeichnen. Einige Wachstumsinvestoren konzentrieren sich auf Small-Cap-Unternehmen, die oft noch nicht einmal nachhaltig profitabel sind, und nehmen Unternehmen mit dem höchsten Umsatzwachstum in der Überzeugung, dass letztendlich die Erträge folgen werden. Andere Investoren suchen nach besser etablierten Wachstumswerten, die bereits solide schwarze Zahlen schreiben und weitere Chancen haben, ihre Reichweite zu erhöhen.

Wie haben beide Strategien in letzter Zeit funktioniert?

Wenn man sich anschaut, wie sich Value- und Wachstumswerte in den letzten zehn Jahren entwickelt haben, dann sind sie nicht einmal in Sichtweite voneinander. Der iShares Russell 1000 Growth ETF erzielte seit 2008 eine Gesamtrendite von 174 %, während der iShares Russell 1000 Value ETF  im gleichen Zeitraum nur 100 % erzielte. Der Vergleich mit anderen Fonds führt zu ähnlichen Ergebnissen. Vergleicht man beispielsweise zwei große Wachstums- und Value-ETFs von Vanguard, so schlagen Wachstumswerte die Value-Aktien mit 163 % zu 117 %.

Es gibt jedoch Kompromisse, wenn man nach dem Wachstum geht. Die Sache bei Wachstumsaktien ist, dass sie während der Baissemärkte häufig underperformen, während sie den Markt während der Hausse übertreffen. So fiel der iShares-Wachstumsfonds zwischen Mitte 2000 und Anfang 2003 um mehr als 50 %, während der iShares-Wert-ETF nur um 14 % zurückging.

In der längerfristigen Geschichte des Aktienmarktes hatten Value-Aktien einen Vorteil. Von 1926 bis 2016 erwirtschafteten Value-Aktien durchschnittlich 17 % pro Jahr, verglichen mit 12,6 % bei Wachstumswerten. Interessanterweise hat eine Umfrage ergeben, dass Wertaktien tendenziell besser abschneiden, wenn die Wirtschaft boomt, aber schlechter, wenn die Wirtschaft schwächer wird.

Tatsächlich sind Value-Aktien nicht immer gefeit gegen Abschwünge. Zwischen den Höchstständen im Herbst 2007 und dem Tiefpunkt der Finanzkrise Anfang 2009 waren sowohl Wachstums- als auch Wertaktien massiv betroffen. So entwickelten sich die Value-Aktien mit Verlusten von 51 % unterdurchschnittlich, verglichen mit Verlusten von 43 % bei Wachstumswerten. Das lag vor allem daran, dass Bankaktien in der Regel eher als Value- denn als Wachstumsaktien gelten und zu den am stärksten von der Finanzkrise betroffenen Titeln gehörten.

Welche Strategie solltest du wählen?

Die meisten Investoren finden, dass der eine Investitionsstil einfach besser ist als der andere – und du solltest in der Regel deiner Präferenz bei der individuellen Aktienauswahl folgen. Du wirst Aktien besser aussuchen, wenn du leidenschaftlich und motiviert bist, dir die Unternehmen anzusehen, in die du investieren möchtest. Wenn du also an innovativen Wachstumswerten interessiert bist, dann nimm diese. Wenn du bekannte Unternehmen bevorzugst und denkst, dass du diejenigen auswählen kannst, die aus der Asche auferstehen werden, kann das auch gut funktionieren.

Noch wichtiger ist jedoch, dass du nicht denkst, dass eine der beiden Strategien der Weisheit letzter Schluss ist. Die besten Aktien kombinieren Wachstum und Wert und handeln zu einem vernünftigen Preis im Vergleich zu ihrem beeindruckenden Wachstumspotenzial. Wenn du das Beste aus Wachstum und Wert in einer einzigen Aktie findest, ist das normalerweise ein gutes Zeichen dafür, dass du eine großartige Investition entdeckt hast.

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Dieser Artikel wurde von Dan Caplinger auf Englisch verfasst und am 30.04.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool besitzt keine der genannten Aktien.



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