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Bitcoin, Ethereum, Ripple, IOTA & Co.: Die 10 größten Kryptowährungen im Vergleich

Ripple Bitcoin Litecoin Ethernet Chart
Foto: Getty Images

Bitcoin kennt inzwischen jeder, doch als Zahlungsmittel kann man es kaum benutzen. Ich gehe so weit, zu behaupten, dass Bitcoin eine dumme digitale Kryptowährung ohne jeden Nutzen ist. Denn welchen Sinn hätte eine Währung, deren Deflationsrate mehr als 1.000 % in wenigen Monaten beträgt? Sinn macht die dahinter stehende Blockchain-Technologie, die sich zum Gamechanger für zukünftige Anwendungen entwickeln könnte.

Die Top 10 der Kryptowährungen

PlatzName Kryptowährung Kurs in EuroMarktkapitalisierung in Mrd. Euro
1Bitcoin9572,54159,9
2Ether389,6337,5
3Bitcoin Cash1280,5621,6
4Ripple0,2067,9
5Dash641,344,9
6IOTA2,154,9
7Litecoin84,384,6
8Bitcoin Gold261,694,1
9Monero166,772,6
10Classic Ethereum24,302,4

Tab. 1 Stand der Kurse: 4.12.2017

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Was für eine Goldgräberstimmung, oder? Die Top 10 Kryptowährungen haben laut Tab. 1 eine gesamte Marktkapitalisierung von unglaublichen 250 Mrd. Euro erreicht. Das ist mehr als 1300 % Plus von Januar bis November 2017, weshalb viele zu Recht vor dem Platzen dieser Blase warnen.

Blockchain kurz erklärt

Die Blockchain ist eine ewig lange Kette (engl. chain), der immer wieder neue Informationen (blocks) hinzugefügt werden.

Jeder Block enthält dabei typischerweise einen kryptographisch sicheren Fingerabdruck des vorhergehenden Blocks, einen Zeitstempel und Transaktionsdaten. So entsteht quasi ein riesiges Kassenbuch.

Entscheidend ist, dass spätere Transaktionen auf früheren Transaktionen aufbauen und diese als richtig bestätigen. Damit wird es unmöglich gemacht, Existenz oder Inhalt der früheren Transaktionen zu manipulieren oder gar zu löschen, ohne gleichzeitig alle späteren Transaktionen ebenfalls zu zerstören, die die früheren ja bestätigt haben.

Damit ist ein dezentrales und sicheres digitales Zahlungssystem möglich, das dazu auch noch schneller als unser Banksystem ist.

Anwendungen für Kryptowährungen

Die Bewertung von Kryptowährungen entzieht sich jeder rationalen Berechnungsgrundlage. Fakt ist nämlich, dass nicht die Kryptowährungen selbst einen realen Wert haben sollten, sondern die Blockchain-Technologie dahinter.

Letztlich sind Anwendungen der Blockchain der wirklich interessante Ansatz, um Mehrwert zu schaffen und Geld zu verdienen. Gier war nämlich noch nie ein guter Ratgeber bei Investments, da sie allzu oft letztlich zu hohen Vermögensverlusten besonders bei Kleinanlegern geführt hat. Man erinnere sich nur an die Dotcom-Blase zur Jahrtausendwende.

Sehen wir uns nun einmal kurz die einzelnen Kryptowährungen an, welche Anwendungen mit der dahinter liegenden Blockchain erreicht werden sollen:

Bitcoin: die älteste Kryptowährung mit starker Marke, aber ohne sinnvolle Anwendungen. Manche sehen es als Geldanlage statt Gold, ist aber hoch volatil.

Ethereum: Open Source Plattform für die Entwicklung vor allem von Smart Contracts, d. h. von Computerprotokollen, die den Abschluss von Verträgen verifizieren und damit automatisieren oder damit komplexe Prozesse mit mehreren Teilnehmern bei Lieferketten optimieren. Der Enterprise Ethereum Alliance sind inzwischen mehr als 150 Unternehmen beigetreten, darunter so wichtige Player wie JPMorgan Chase, Microsoft, Intel, BP, Credit Suisse, Cisco Systems und MasterCard (WKN:A0F602). Zu mehr als Pilotprojekten ist es aber noch nicht gekommen. Interesse ist aber definitiv da.

Bitcoin Cash: Diese Abspaltung vom Bitcoin soll tatsächlich als Zahlungsmittel verwendet werden, indem das Problem der Skalierbarkeit gelöst werden soll. Wie genau ist aber fraglich.

Ripple: Ripple ist tatsächlich ganz anders als Bitcoin, indem es ein Netzwerk zum Umtausch von Währungen wie US-Dollar oder Euro oder sogar Bonus-Meilen und andere Werteinheiten ermöglicht. CNBC berichtete kürzlich, dass American Express und Banco Santander zusammenarbeiten, um den Geldtransfer zwischen den USA und Großbritannien zu beschleunigen. Beide wollen Ripple unabhängig vom Token oder der Kryptowährung XRP nutzen, um Geld in Sekunden über Grenzen hinweg ohne Kreditkarte zu transferieren. Damit kann man Fiatgeld ohne Kryptowährung dazwischen untereinander problemlos tauschen. Ripple könnte damit tatsächlich den Bankensektor revolutionieren.

Dash: Dash steht für Digital Cash und soll Bitcoin dahingehend verbessern, dass Transaktionen wesentlich schneller ablaufen und auch Anonymität garantiert ist. Hier gibt es immerhin schon Shops, bei denen man mit Dash bezahlen kann.

Litecoin: ähnlich wie Bitcoin ohne sinnvolle Anwendungen

IOTA: Revolutionär, da es keine Blockchain mehr ist: Das Skalierungsproblem wurde mit Hilfe eines neu entwickelten Tangles gelöst, bei dem es sich statt einer Kette von Blöcken hier um parallele Stränge in einem netzartigen Gewirr handelt. IOTA benötigt zudem kein Mining mehr und ist damit kostenlos. Damit eignet es sich hervorragend insbesondere für sogenannte Maschine-zu-Maschine-Beziehungen (auch M2M genannt). Für das Internet der Dinge (IoT), in dem Maschinen Maschinen bezahlen, brauchen wir ein solches Payment-System, das winzige Transaktionen in riesiger Menge und in Echtzeit prozessieren kann. Firmen wie Microsoft (WKN:870747), Bosch, Volkswagen (WKN:766403), Daimler (WKN:710000), Accenture, Samsung (WKN:881823) oder Orange sind schon mit an Bord, um Anwendungen zu entwickeln.

Bitcoin Gold: Bitcoin Gold kann, ähnlich wie Ethereum, mit Grafikkarten-Chips gemined werden, aber hat wie Bitcoin keine echten Anwendungen.

Monero: im Gegensatz zu Bitcoin setzt Monero einen stärkeren Fokus auf Anonymität und Dezentralisierung, aber wie Bitcoin auch ohne sinnvolle Anwendungen.

Classic Ethereum: ähnlich wie Ethereum

Aus meiner Sicht stechen hier Ethereum, Ripple und IOTA heraus, da sich diese bei Anwendungen wie Smart Contracts, Finanzdienstleistungen und Internet der Dinge durchsetzen könnten.

Fazit

Meiner Meinung nach ist die Geldanlage in reine Kryptowährungen nur etwas für Zocker. Wenn man das macht, dann sollte man aus Sicherheitsgründen nur sehr wenig Geld investieren.

Geld verdienen können Unternehmen, die die Blockchain-Technologie in Anwendungen einsetzen, um beispielsweise den Geldtransfer zu verbessern oder das Payment im IoT zu ermöglichen. Das ist aber alles noch sehr am Anfang, so dass es schwer abzuschätzen ist, wer wirklich erfolgreich in der Umsetzung sein wird.

Am interessantesten erscheint derzeit IOTA, denn hier wurden die Probleme Skalierbarkeit und Mining gelöst: Transaktionen können in nahezu unbegrenzter Anzahl und zudem kostenlos durchgeführt werden.

Trotzdem eine Warnung: die Hürden für neue Kryptowährungen sind sehr gering und was sollte z. B. große Banken davon abhalten, eigene auf den Markt zu bringen? Daher besteht große Gefahr, dass der Bitcoin bald wertlos sein könnte.

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Stefan Graupner ist in IOTA investiert. Teresa Kersten arbeitet für LinkedIn und sitzt im Vorstand von The Motley Fool. LinkedIn gehört zu Microsoft. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Mastercard. The Motley Fool empfiehlt Accenture, American Express, Cisco Systems, Daimler und Intel.



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