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Wasser: Sicherer Megatrend, aber wie investieren?

Wasser, alter Brunnen
Foto: Pixabay

Es ist eines der sichersten Anlegerthemen dieser Welt: Wasser. Der Bedarf wächst ständig und zur Steigerung des Angebots sind Milliardeninvestitionen erforderlich. Aber wie können wir davon profitieren? Das ist gar nicht mal so trivial, denn der Markt ist unübersichtlich. Bei meiner Recherche bin ich trotzdem auf ein paar interessante Ideen gestoßen.

Wasser, wichtiger als Gold und Erdöl

Auf Gold könnte die Menschheit komplett verzichten und auch Erdöl lässt sich irgendwie ersetzen. Aber für Trinkwasser gibt es kein Substitut. Nur ein Bruchteil des Wassers ist nicht völlig versalzen und der Rest ist oft stark kontaminiert. Das, was ohne größeren Aufwand nutzbar ist, ist zudem sehr ungleich auf der Welt verteilt.

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TRINKGELD GEBEN

Manche Regionen leiden monatelang Dürre um dann von Sturzregen überschwemmt zu werden. Woanders sind die Metropolen so schnell gewachsen, dass die Wasserinfrastruktur unmöglich mithalten konnte. Die Herausforderungen sind vielfältig, aber fast immer sind riesige Geldsummen erforderlich, um Lösungen umzusetzen.

Allerdings sind längst nicht alle Regierungen verantwortungsvoll genug, um das Menschenrecht auf Zugang zu Trinkwasser zu respektieren. Nur wo es guten Willen gibt, fließt auch Geld in entsprechende Projekte. Aber selbst dann ist keineswegs gesichert, dass wir als Anleger davon profitieren können. Wenn beispielsweise über ein Kanalsystem Wasser umgeleitet wird, dann verbleibt fast die gesamte Wertschöpfung bei Baufirmen in der Region und das spätere Management übernimmt ein staatlicher Akteur. Aber es gibt Alternativen.

Wasserinvestment Nr. 1: Pumpen

Eine klassische Möglichkeit besteht darin, sich Pumpenhersteller genauer anzuschauen. Wasser muss bewegt werden, egal ob in der öffentlichen Infrastruktur, in der Landwirtschaft, im Schwimmbad, im Bergbau oder in Industriebetrieben. Der Markt wächst zwar selten mit zweistelligen Raten, aber Technavio rechnet mit im Schnitt 5 % pro Jahr auf absehbare Zeit, ähnlich wie die Analysten von Freedonia, welche den globalen Gesamtmarkt auf etwa 80 Mrd. US-Dollar schätzen.

Einige Konzerne haben sich über die letzten Jahrzehnte jeweils zahlreiche Marken zusammengekauft und dominieren nun den Markt. Darunter befinden sich Xylem (WKN:A1JMBU), eine Abspaltung aus dem amerikanischen ITT-Konzern, welche weltweit in den verschiedensten Branchen aktiv ist, sowie die ähnlich aufgestellte Pentair (WKN:A115FG), welche 2012 aus einer Fusion mit früheren Tyco-Geschäften hervorging. Noch stärker auf Pumpen fokussiert sind die deutsche KSB (WKN:629200), die amerikanische Flowserve und die japanische Ebara. Nicht zu vergessen ist auch die schweizerische Sulzer (WKN:A0NJPK), wobei diese auch in weiteren Geschäftsfeldern wie der industriellen Mischtechnik oder dem Turbinenservice tätig ist.

Die Branche hat sich gerade auf der Hannover Messe zur Leistungsschau getroffen und geht aktiv die Themen Industrie 4.0 und Energieeffizienz an. Erfolgsmeldungen gab es zuletzt etwa von KSB, welche die Pumpenanlagen für das größte europäische Abwasserprojekt bei Bottrop und Gelsenkirchen liefert, sowie von Sulzer, die sich über ein besser gefülltes Auftragsbuch im Pumpenbereich freut.

Wasserinvestment Nr. 2: Wasseraufbereitung

Geräte, Verfahren und Großanlagen zur Aufbereitung von Wasser sind ebenfalls eine potenziell profitable Möglichkeit. Zu den führenden Unternehmen gehören die Wasser-Division von General Electric und die früher zu Siemens gehörende Evoqua Water Technologies, ebenfalls mit Sitz in den USA. Bei letzterer steht möglicherweise noch in diesem Jahr ein Börsengang an. Je nach Ausgabepreis der Aktien könnte sich dann eine attraktive Einstiegsmöglichkeit ergeben.

Zur vorgenannten Xylem gehört übrigens auch der damalige Neue-Markt-Star Wedeco Systems aus Herford, welcher auf die UV-Desinfektion und die Ozon-Oxidation setzt. Ein wichtiger lokaler Wettbewerber ist die BWT Group (WKN:884042) aus Österreich. Sie nennt sich Europas Nr. 1 in der Wassertechnologie und beherrscht eine breite Palette an Techniken, um Wasser zu filtern, zu destillieren und zu reinigen.

Wasserinvestment Nr. 3: Meerwasserentsalzung

Auch wenn es um die Entsalzung von Meerwasser geht, kann BWT mit eigener Membrantechnik und kompletten Anlagen einiges beitragen. Ebenso haben GE, Pentair und viele weitere Unternehmen und Start-ups relevante Komponenten und Lösungen im Portfolio. Spezialisierter ist allerdings Hyflux aus Singapur, welche vor allem in der Heimat, in Nordafrika und dem arabischen Raum aktiv ist.

Lange Zeit glaubte man, dass die solare Entsalzung gigantisches Marktpotenzial habe, weil die Prozesse extrem energieintensiv sind und Wassermangel überwiegend in den heißen Regionen der Erde herrscht. Siemens hatte sich ja 2009 über die israelische Solel in den Markt für Parabolrinnenkraftwerke eingekauft. Die großen Erwartungen hatten sich aber bei Weitem nicht erfüllt. Stattdessen mussten hunderte Millionen Euro abgeschrieben werden.

Auch das zeigt, wie schwierig es ist, in diesem Bereich zu investieren. Geringe Unterschiede in der Kosteneffizienz oder Zuverlässigkeit können den Ausschlag für die eine oder andere Technologie geben. Wer langfristig gewinnt bleibt völlig unklar.

Also doch nicht reich werden mit Wasser?

Ich denke, es ist sehr schwer, in der Wasserwirtschaft auf ein börsennotiertes Unternehmen mit außergewöhnlichem Wachstumspotenzial zu stoßen. Weite Teile der Branche sind stark konsolidiert und die Marktführer ist so breit aufgestellt, dass keine Wunder zu erwarten sind. Andererseits findet sich hier eine Reihe von sehr soliden Unternehmen. Gerade einige der Pumpenhersteller erscheinen mir attraktiv für defensive Anleger.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt Aktien von General Electric.



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