Adobe setzt auf die künstliche Intelligenz
Adobe Systems (WKN:871981) ist wahrscheinlich am berühmtesten für das PDF-Format, das zur Erstellung und zum Austausch von Dokumenten dient. Das Unternehmen ist aber auch sehr bekannt für seine Programme wie Photoshop, Illustrator und für die Desktop-Publishing-Software InDesign.
In den letzten Jahren hat Adobe beträchtliche Anstrengungen unternommen und hat sich von einem Unternehmen, das Programme für Kreative erstellt, zu einem Software-Dienstleister entwickelt. In diesem Zusammenhang bietet das Unternehmen Abonnements von seinen Programmen, die im Web gehostet werden. Während dieses Übergangs ist das Unternehmen auch zu einer Größe im Bereich Analyse geworden. Adobe arbeitet jetzt daran, die künstliche Intelligenz in seine Produkte einzuarbeiten. Dabei nutzt es ein System, das Adobe “Sensei” nennt und den Cloud-Kunden zur Verfügung gestellt wird. “Sensei” ist das japanische Wort für einen ehrbaren Lehrer oder Mentor.
Interessante Entwicklungen
Maschinelles Lernen, eine Unterdisziplin der künstlichen Intelligenz, ermöglicht es einem Computer zu lernen, verschiedene Softwaremodelle und komplexe Algorithmen miteinander zu verbinden und massive Datenmengen nach versteckten Mustern zu durchsuchen. Diese Programme können das, was sie gerade gelernt haben, anwenden, während sie sich an neue Informationen anpassen.
Während der letzten Konferenzschaltung gab Adobe folgendes an.
Im letzten Monat hatten wir unseren internen Tech Summit, wo wir verkündeten, dass wir jeden einzelnen unser technischen Angestellten bei der künstlichen Intelligenz weiterbilden möchten. Wir haben auch gezeigt, was für eine unglaubliche Arbeit im ganzen Unternehmen geleistet wird.
Zusammenarbeit für die Revolution
Das Unternehmen verkündete, dass man in diesem Zusammenhang mehrere Partnerschaften eingegangen wäre. Letzte Woche wurde eine Partnerschaft mit Microsoft (WKN:850747) verkündet wobei das CRM-Management aus der Azure-Cloud und der Adobe-Cloud miteinander verbunden werden. Wenn man die Techniken des maschinellen Lernens bei diesen Daten anwendet, dann werden die Werbetreibenden zusätzliche Informationen gewinnen. Damit kann die Werbung auf mehreren Plattformen besser gemanagt werden und Anzeigen können zielgerichteter und personalisierter geschaltet werden. Das Unternehmen teilt auch die Datenmodelle und wichtige andere Daten zwischen Sensei und dem virtuellen Assistenten von Amazon und Cortana. Zusätzlich werden beide Unternehmen das VR-Headset HoloLens von Microsoft für Werbezwecke nutzen.
Sensei funktioniert mit den GPUs des führenden Unternehmens in diesem Bereich, NVIDIA (WKN:918422), die Adobe schon jetzt bei vielen seiner Produkte benutzt. Das Unternehmen führt mit NVIDIA eine langfristige Zusammenarbeit, bei dem die Grafikchips für neue Anwendungen optimiert werden. Die GPUs von NVIDIA werden meistens benutzt, um das Training von Systemen mit künstlicher Intelligenz schneller zu machen, da sie mehrere Vorgänge gleichzeitig verarbeiten können. Diese werden bereits jetzt in der Azur-Cloud von Amazon benutzt, wo auch Sensei gehostet wird.
Adobe ist auch eine Partnerschaft mit Amazon (WKN:906866) eingegangen und benutzt den virtuellen Assistenten Alexa, um Fähigkeiten zu entwickeln, die mit der Xperience-Cloud funktionieren werden. Alexa wird auch Werbeaktionen basierend auf den Kundenprofilen empfehlen. Adobe sagt, dabei werde auch die Privatsphäre der Nutzer gewahrt. Alexa und der smarte Lautsprecher Echo besitzen über 10.000 Fähigkeiten und waren in der letzten Weihnachtssaison schon ein Verkaufsschlager für Amazon. Mit einer Nutzerbasis von etwa 10 % der amerikanischen Haushalte könnte das jede Menge zusätzliche Daten für Amazon bedeuten.
Ein neuer Trend
Adobe hatte während dieses Übergangs schon beeindruckende Ergebnisse erzielt. Im letzten Quartal meldete das Unternehmen Rekordergebnisse bei mehreren Kennzahlen, darunter Umsatz, Gewinne und Cashflow. Die Umsätze erhöhten sich verglichen mit dem Vorjahresquartal um 22 %, während die Nettoeinnahmen im Jahresvergleich um beeindruckende 42 % stiegen. Das Unternehmen beendete das Jahr 2016 mit einem Rekordwert von 5,85 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz, wovon 4,01 Milliarden US-Dollar wiederkehrende Einnahmen waren. 2,01 Milliarden US-Dollar waren Abgrenzungsposten.
Adobe ist damit Teil eines wachsenden Trends von Unternehmen, die mit der künstlichen Intelligenz arbeiten, um ihr Geschäft zu verbessern und um Wettbewerbsvorteile zu bekommen. Adobe sagt, man würde bereits seit längerer Zeit eine ähnliche Technologie nutzen und dass die künstliche Intelligenz einfach der nächste logische Schritt wäre. Es gibt keine Möglichkeit zu quantifizieren, wie das Unternehmen finanziell von der künstlichen Intelligenz profitieren wird. Aber das schafft interessante Möglichkeiten und Unternehmen, die die neueste Technologie nicht zu ihrem Vorteil nutzen, laufen Gefahr, den nächsten Zug zu verpassen.
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Teresa Kersten arbeitet bei LinkedIn und ist im Vorstand von Motley Fool. LinkedIn ist ein Tochterunternehmen von Microsoft.
Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon und Nvidia. Motley Fool empfiehlt Adobe Systems.
Dieser Artikel wurde von Danny Vena auf Englisch verfasst und wurde veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.