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Die 3 wichtigsten Zitate aus dem Allianz-Geschäftsbericht

Allianz Flaggen
Foto: www.allianz.com

Deutschlands größter Versicherungskonzern legte in der letzten Woche seinen Geschäftsbericht für das Jahr 2016 vor. Dabei berichtete die Allianz SE (WKN: 840400) über einen Gewinnanstieg von 3,8 % auf 7,25 Milliarden Euro. Wichtiger für mich sind dabei aber die Aussagen zur Zukunft des Versicherungsgeschäfts. Und da gab es Interessantes zu lesen.

Das Jahr 2016 in Kürze

Vorher jedoch möchte ich kurz auf das abgelaufene Jahr bei der Allianz eingehen. Die Münchner berichteten über einen leichten Umsatzrückgang von 2,2 % auf 122,4 Milliarden Euro. Grund dafür waren niedrige Provisionen in der Vermögensverwaltung sowie der bewusste Verzicht auf bestimmte Geschäfte in der Lebens- und Krankenversicherung.

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Dass es am Ende trotz des geringeren Umsatzes zu einem höheren Gewinn reichte, lag an den besseren Margen in der Versicherung sowie an einem Rückgang der Pensionskosten. Am Ende gab es einen Gewinn pro Aktie von 15,14 Euro. Davon sollen 7,60 Euro als Dividende ausgezahlt werden.

Nun aber endlich zu den drei Zitaten.

Zitat 1: Die Entwicklung der Schaden-Kosten-Quote

Die Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) ist eine der wichtigsten Kennziffern bei Versicherungen. Sie setzt die Ausgaben für den Geschäftsbetrieb sowie beglichene Schäden ins Verhältnis zu den Prämieneinnahmen. Je geringer sie ist, umso besser. Die Allianz schreibt dazu:

Unsere Combined Ratio lag 2016 bei 94,3 %. Wir gehen davon aus, dass wir 2017 die Combined Ratio von 2016 mindestens aufrechterhalten, bevor wir 2018 unser Ziel von 94 % oder besser erreichen.

Die Quote lag also mit 94,3 % deutlich unter 100 %, das bedeutet, dass die Allianz bereits mit dem reinen Versicherungsgeschäft Geld verdient. Das ist nicht selbstverständlich, denn oft wollen Unternehmen viel Neugeschäft abschließen und achten dabei kaum auf Profitabilität.

Die Allianz gehört nicht dazu, und das ist für die langfristigen Aussichten positiv.

Zitat 2: Die Gewinnung neuer Kunden

Vorstandschef Oliver Bäte schreibt in seinem Vorwort an die Aktionäre folgende bemerkenswerte Worte:

Jeden Tag, Tag für Tag, wachen über sieben Milliarden Menschen auf und haben überwiegend den Wunsch, sicher und wohlbehalten durchs Leben zu kommen … Nur knapp über 1 Prozent dieser Menschen sind heute unsere Kunden … Als einer der führenden globalen Finanzdienstleister sind wir wie kaum ein anderer Anbieter positioniert, dieses Grundbedürfnis nach finanzieller Sicherheit und Wohlstandsteilhabe zu erfüllen. Das heißt, es sind grundsätzlich keine Wachstumsgrenzen vorhanden …

Das hört sich toll an, aber ich möchte es hier mit Goethes Faust sagen: „Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.“

Die Versicherungsbranche ist hart umkämpft, Marken und Kundenbindungen spielen nur eine sehr geringe Rolle, die Produkte der einzelnen Anbieter sind austauschbar. Fast immer wird der Konkurrenzkampf über den Preis geführt und die Kunden wechseln nur allzu gerne zu demjenigen, der das günstigste Angebot macht. Daher glaube ich nicht, dass ein großer Name und die globale Positionierung reichen, um in großer Zahl neue Kunden zu gewinnen.

Zitat 3: Die Versicherungsbranche und die FinTechs

Wie kaum eine andere Branche bieten Versicherungen (zumindest für private Kunden) standardisierte Produkte an. Das macht sie natürlich prädestiniert für Digitalisierung. Dazu schreibt die Allianz Folgendes:

Digitalisierung, Big Data und künstliche Intelligenz lösen einen grundlegenden Wandel in der Branche aus … Als Folge ist die Versicherungsbranche mit neuen Anforderungen konfrontiert: Sie muss Lösungen finden, damit Menschen neue Risiken eingehen können, beispielsweise in der sogenannten „Sharing Economy“, und die Nutzung neuer Technologien ermöglicht wird. Die Branche wird daher kurzfristig unter zusätzlichem Druck stehen, denn sie muss ihr aktuelles Geschäftsmodell erneuern und anpassen. Längerfristig aber dürfte die digitale Wirtschaft zahlreiche Möglichkeiten zur Ausweitung des Geschäfts bieten. Das zeigt sich bereits an der rasanten Zunahme von Cyber-Versicherungen (wenn auch ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau).

Wie im Bankgewerbe bekommen es auch die etablierten Versicherungsunternehmen immer stärker mit FinTechs zu tun. FinTech ist die Abkürzung für alle Finanzdienstleistungen, die mittels moderner Technologien funktionieren. Durch schlanke Strukturen und dem gezielten Angebot einzelner Produkte (etwa Versicherungen für Smartphones) können sie zu einer echten Konkurrenz werden. Gerade junge Menschen, die mit Internet und Smartphones aufgewachsen sind, gehören zur Zielgruppe dieser Unternehmen.

Die Allianz unternimmt selbst Anstrengungen, mit den neuen Entwicklungen mitzuhalten. So können Kunden etwa ihre Verträge auf MeineAllianz verwalten, Policen auf allianz.de berechnen und eine App zur Einreichung von Belegen nutzen.

Ich denke, dass sich auf lange Sicht die Finanzkraft und die versicherungstechnische Kompetenz der Allianz aus über 125 Jahren Unternehmensgeschichte durchsetzen werden. Die technologische Entwicklung sehe ich als Chance für die Münchner und nicht als Bedrohung.

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Peter Roegner besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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