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Tesla, Amazon und Google: Totgesagte leben länger

Foto: Pixabay

Es gibt keinen vielversprechenden Börsengang ohne die passenden Warnungen. Fast ausnahmslos jedes Unternehmen, das heute an der Spitze steht, wurde von vielen Marktbeobachtern als furchtbares Investment auf dem Weg in den Bankrott verschrien.

Nicht selten hätte man angesichts apokalyptischer Warnungen aber nicht davonrennen, sondern ordentlich zugreifen sollen. Diese drei bekannten Aktien hätten schon längst eine Nullnummer werden sollen, kennen aber seit ihrer medialen Beerdigung nur noch den Weg nach oben.

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Tesla: Vom Fastbankrott zu den Dauerzweiflern

Der kalifornische Elektroautohersteller Tesla (WKN:A1CX3T) ist tatsächlich relativ kurz nach seiner Gründung dem Bankrott sehr, sehr nahe gekommen. Ende 2008 hatte Tesla mit immensen Produktionsverzögerungen zu kämpfen und das zu einer Zeit, als das Unternehmen noch quasi keine Einnahmen hatte und gleichzeitig viel investieren musste. Es hat also Unmengen Kapital verloren. Hinzu kam, dass inmitten einer gigantischen Finanzkrise natürlich wenige Leute großes Interesse daran hatten frisches Risikokapital zu investieren. Wenige Stunden bevor sich alle in die Weihnachtsferien verabschiedeten, kamen dann doch noch die nötigen Millionen zusammen.

Tesla stand allerdings noch ein zweites Mal kurz vor der Pleite. Lange Zeit wusste die Öffentlichkeit gar nichts über dieses Ereignis, aber die 2015 erschienene Biographie über Tesla-Gründer Elon Musk hat ans Tageslicht gebracht, wie knapp es auch damals wirklich war. Anfang 2013 hatte Tesla wieder mit hohen Investitionsausgaben zu kämpfen, ohne bereits Einnahmen vorweisen zu können. Damals wurde das Model S eingeführt. Allerdings konnte ein immenser Fokus auf Verkäufe des elektrischen Luxusautos gerade noch die nötigen Gelder zusammenbringen.

Viele Investoren sind allerdings immer noch der Meinung, dass Teslas Pleite unvermeidlich ist. Noch letzten Herbst war ein Rekord an Short-Positionen zu verzeichnen, also die Wette darauf, dass Teslas Aktienkurs fällt. Seitdem hatte man mit der Wette auf den Tesla-Bankrott aber keinen Spaß, die Short-Investoren haben derzeit laut neuesten Berechnungen einen Verlust in Höhe von 2 Milliarden US-Dollar angehäuft.

Amazon: Die Bombe ist nie geplatzt

Stell dir vor, du hättest im Herbst 2001 darauf gewettet, dass Amazon (WKN:906866) wegen seiner fehlenden Gewinne und zu aggressiver Expansionsstrategie pleitegeht. Zumindest sah es damals so aus, als ob Amazon ein Unternehmen kurz vor dem Kollaps war. Der Aktienkurs ist zur Jahrtausendwende von über 100 auf unter 6 US-Dollar gefallen.

Du warst also der Ansicht, dass sich Amazon im freien Fall befindet und setzt im Wert von 10.000 US-Dollar auf fallende Kurse, genau in dem Moment, als Amazon seinen Tiefpunkt erreicht. Es gibt kaum ein schöneres Beispiel dafür, wie gefährlich Short-Selling sein kann. Wäre Amazon pleite gegangen, hättest du ungefähr 10.000 US-Dollar Gewinn gemacht, hättest du allerdings deine Short-Position vergessen, wäre sie heute über 1,4 Millionen US-Dollar im Minus!

Das renommierte Finanzmagazin Barron’s präsentierte 1999 die Titelstory „Amazon.bomb“, mit dem Argument, dass Amazons Geschäftsmodell eine tickende Zeitbombe sei. Damals waren laut den meisten Medien Amazons Tage gezählt, sobald sich die – damals noch großen – Buchhändler entscheiden würden, es mit dem Onlinehandel ernst zu meinen. Wie diese Geschichte am Ende ausgegangen ist, wissen wir mittlerweile.

Google: Hätte nie mehr als McDonald’s wert sein dürfen

Wäre es nach der Meinung eines bekannten Hedgefonds-Managers gegangen, hätte der Google-Konzern Alphabet (WKN:A14Y6H) nie mehr wert sein dürfen als McDonald’s. Interessant ist nicht nur, wie sehr diese Einschätzung daneben lag, sondern auch die Begründungen dafür.

Whitney Tilson ist ein bekannter New Yorker Hedgefonds-Manager. Im Jahr 2004 hat er mehrere Artikel zu dem Thema Technologieaktien geschrieben und war sich sicher, dass die meisten Tech-Investoren vor einem Tal der Tränen standen. Besonders für Google (heute Alphabet) hatte er kurz vor dessen IPO kein gutes Wort übrig:

Ich bin bereit zu wetten, dass die Gewinnmargen und das Wachstum in fünf Jahren viel geringer sein werden. Trotzdem sind Investoren bereit diese Aktie mit bis zu 36 Milliarden US-Dollar zu bewerten, fast 200-mal die Gewinne des letzten Jahres! Google so viel wert wie McDonald’s (eine Aktie, die ich besitze)?! HA! Ich glaube, dass es fast komplett sicher ist, dass Googles Aktie Investoren, die dumm genug sind, an diesem übertrieben gehypten Börsengang teilzunehmen, extrem enttäuschen wird – für diese Worte kannst du mich zur Verantwortung ziehen.

Welches schreckliche Schicksal hat Investoren denn aber eigentlich ereilt, die „dumm genug“ waren, sich an Googles IPO zu beteiligen? Ihre Aktien sind mittlerweile das 25-Fache wert. Wie du siehst, Totgesagte leben länger.

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Marlon Bonazzi besitzt Aktien von Tesla. Suzanne Frey ist Führungskraft bei Alphabet und Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Alphabet (A- und C-Aktien), Amazon und Tesla.



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