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Deutsche Telekom vor den Zahlen: ambitionierte Ziele, ein möglicher Brexit und eine höhere Staatsbeteiligung

Einer der größten europäischen Telekommunikationskonzerne – die Deutsche Telekom (WKN:555750) – präsentiert diesen Donnerstag die Zahlen des dritten Quartals 2016.

Ein perfekter Zeitpunkt, den Erfüllungsgrad der ambitionierten Ziele der Deutschen Telekom zu checken. Ein gutes Zeichen, dass die Ziele nicht zu ehrgeizig sein könnten, ist vielleicht die Beteiligungsaufstockung der Bundesrepublik Deutschland im Zuge der Dividendenausschüttung. Derzeit beschäftigt sich der Konzern laut Insiderberichten aber zunächst einmal mit dem Verkauf einer wesentlichen Beteiligung in Großbritannien.

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Steht der Brexit kurz bevor?

Nach dem das britische Volk mehrheitlich den Austritt aus der Europäischen Union beschlossen hat, prüft nun die Deutsche Telekom, ob sie ihre Beteiligung am britischen Telekommunikationsanbieter BT (WKN:794796) verkaufen soll.

Eine endgültige Entscheidung soll aber erst getroffen werden, wenn klar ist, wie die künftigen Beziehungen zwischen der EU und Großbritannien aussehen werden. Ein kurzfristiger Verkauf vor August 2017 wäre allerdings nur an einen Finanzinvestor möglich, da der Verkauf über die Börse bis dahin vertraglich ausgeschlossen wurde.

Die 12-prozentige Beteiligung der Deutschen Telekom ist an der Börse derzeit knapp 5 Mrd. Euro wert. Eine stolze Summe, die die Deutsche Telekom gut gebrauchen könnte, um die Geschäfte in Europa und Amerika weiter auszubauen.

Bereits im Finanzbericht zum zweiten Quartal nannte das Unternehmen die im Zuge des Brexit schwächelnde Konjunktur in Großbritannien als ein mögliches Risiko. Ein Verkauf der Beteiligung wäre also die konsequenteste Reaktion auf dieses Risiko.

Zum zweiten Quartal betrug der Buchwert der Beteiligung noch 5,9 Mrd. Euro. Der deutliche Kursverfall der BT-Aktien könnte zum dritten Quartal nun eine Neubewertung der Beteiligung notwendig machen und das Konzernergebnis dadurch deutlich negativ beeinflussen. Auch der Zeitpunkt für einen Verkauf könnte aktuell nicht perfekt sein. Es sei denn, die britischen Aktien und das britische Pfund laufen weiter Richtung Süden.

Die anspruchsvollen Pläne der Deutschen Telekom

Vom einstmals sehr träge wirkenden Staatskonzern würde man vielleicht alles andere als ambitionierte Ziele erwarten. Tatsächlich hat sich die Deutsche Telekom bis 2018 aber einiges vorgenommen:

  1. Organisches Umsatzwachstum von durchschnittlich 1-2 % pro Jahr
  2. Wachstum des bereinigten Ergebnisses vor Steuern und Abschreibungen von 2-4 % pro Jahr
  3. Organisches Wachstum des Free Cashflows von durchschnittlich 10 % pro Jahr
  4. Dividendensteigerung im Rahmen der Entwicklung des Free Cashflows

Das Umsatz- und Ergebniswachstum hört sich auf den ersten Blick nicht wirklich ehrgeizig an, im Vergleich zu den jahrelangen stagnierenden oder rückläufigen Umsätzen und Gewinnen wäre das aber eine deutliche Verbesserung.

Haupttreiber des Wachstums soll insbesondere der weitere Zuwachs von Kunden in Europa und Amerika sein. In Europa sollen daher die Netzabdeckung und Übertragungsgeschwindigkeiten deutlich ausgebaut werden, um das Kundenangebot weiter zu verbessern. Für weiteres Wachstums sollen Cloud-Dienste sorgen.

Aber sind diese Ziele realistisch? Zumindest das Finanzministerium der Bundesrepublik Deutschland glaubt daran.

Staatsbeteiligung bei der Deutschen Telekom steigt

Seit der Privatisierung der Deutschen Telekom vor rund 20 Jahren halten der deutsche Staat und damit der deutsche Steuerzahler ununterbrochen Anteile an dem Konzern. Vor der letzten Dividendenzahlung belief sich der Staats-Anteil auf 31,8 %. Nach der Dividendenausschüttung sind es nun 32 %.

Das ging, weil die Deutsche Telekom anbietet, die Hälfte der gesamten Dividendenzahlung in Form von neuen Aktien auszuzahlen. Die Deutsche Telekom erhöht also jährlich seine ausstehenden Aktien. Aktionäre, die nicht wollen, dass ihr prozentualer Anteil an dem Unternehmen geringer wird, sollten sich genau die Hälfte ihrer Dividende in Form neuer Aktien bezahlen lassen.

Da nicht alle Aktionäre genau die Hälfte der Dividende in Aktien nehmen, sondern weniger oder überhaupt keine neuen Aktien, können einzelne Aktionäre auch mehr als die Hälfte der Dividende in Form neuer Aktien erhalten – so wie es der deutsche Staat nun getan hat. Dadurch erhöht sich der prozentuale Anteil am Gesamtunternehmen.

Für einen Aktionär macht es insbesondere dann Sinn, mehr als die Hälfte seiner Dividende in Form neuer Aktien zu nehmen, wenn er von weiteren Kurs- und Dividendensteigerungen ausgeht – und das tun die Finanzexperten der Bundesrepublik Deutschland offensichtlich.

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Sven besitzt Aktien der Deutschen Telekom. The Motley Fool besitzt keine der genannten Aktien.



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