Werden die Folgen der Dieselkrise VW im dritten Quartal weiter belasten?
Volkswagen (WKN:766403) wird am 27.10.2016 die Ergebnisse des dritten Quartals und der ersten neun Monate des Jahres bekanntgeben. Was für die meisten Anleger am interessantesten sein dürfte, sind dabei die Auswirkungen des Abgasskandals.
Wird es weitere Rückstellungen geben? Wie entwickeln sich die Verkaufszahlen? Auf diese und weitere Fragen erhoffen sich viele Anleger konkrete Antworten.
Bisher keine Auswirkungen auf den Fahrzeugabsatz
Bisher musste Volkswagen auf globaler Sicht keine großen Auswirkungen im Bezug auf den Fahrzeugabsatz verbuchen. In der ersten Jahreshälfte konnte der Absatz gegenüber dem Vorjahr leicht gesteigert werden und auch der Umsatz ist leicht gestiegen.
Was sich bereits sagen lässt, ist, dass der Konzern als Ganzes und insbesondere die Marke Volkswagen in Deutschland in den neun Monaten gegenüber dem Vorjahr deutlich an Marktanteilen eingebüßt haben. Laut Daten des Kraftfahrtbundesamtes ist der Anteil der Marken Audi (WKN:675700), Porsche, Skoda, Seat und Volkswagen an den Neuzulassungen in Deutschland von 39,6 % im vergangenen Jahr auf nur noch 37,2 % im bisherigen Jahresverlauf gefallen. Hervorgerufen wurde der Verlust an Marktanteilen insbesondere durch die Marken Volkswagen und Seat, die in einem insgesamt um 6,1 % gewachsenen Markt einen fallenden Absatz verbuchen mussten. Wie sich die Zahlen in den restlichen Märkten entwickelt haben bleibt abzuwarten.
Sollten die Absatzzahlen sinken, könnten diese den Gewinn sehr schnell und sehr stark belasten, da sich die Auslastung der Werke dadurch verringern würde.
Weitere Rückstellungen könnten das Ergebnis belasten
Zusätzlich könnte der Gewinn durch weitere Rückstellungen im Zusammenhang mit den Rückrufaktionen und Gerichtsverfahren belastet werden. Im zweiten Quartal mussten bereits zusätzliche Rückstellungen in Höhe von mehr als zwei Milliarden Euro für die Aufarbeitung der Krise gebildet werden. In der Zwischenzeit ist ein wenig Bewegung in die Situation gekommen. In Deutschland wurden tausende Klagen von Anlegern, die durch den Fall des Aktienkurses Geld verloren haben, und Kunden, die sich durch den gesunkenen Wiederverkaufswert ihrer Fahrzeuge geschädigt sehen, eingereicht. Zusätzlich scheint eine Einigung mit den US-Behörden bezüglich der Formalitäten der Umrüstung der Fahrzeuge in greifbarer Nähe.
Sobald die Kosten all dieser Klagen sowie die Kosten für die Rückrufaktionen, die entsprechenden Umbaumaßnahmen oder den Rückkauf der Fahrzeuge genauer abgeschätzt werden können, könnte es zu weiteren Rückstellungen kommen, die den Gewinn belasten. Ob weitere Rückstellungen notwendig sein werden und wann genau diese verbucht werden, lässt sich allerdings nicht vorhersagen.
Viel Unsicherheit vor Bekanntgabe der Zahlen
Volkswagen ist immer noch damit beschäftigt die Folgen des Skandals abzuschätzen und die Fahrzeuge zu reparieren. Die genauen Kosten dafür und für die zahlreichen Gerichtsverfahren können noch nicht mit Sicherheit abgeschätzt werden. Zudem scheint die ganze Thematik zumindest in Deutschland die Absatzzahlen zu belasten. Es droht ein bleibender Imageschaden. Aus diesen Gründen bleiben die Berichte auch in den nächsten Quartalen sehr spannend.
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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.