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Drei Gründe, warum Frauen Führungspositionen ausschlagen

Foto: Pixabay

Eine der vielen Veränderungen in der Gesellschaft, die die Frauenbewegung der späten Sechziger und Siebziger voran gebracht hat, war die Art und Weise, wie wir Geschlechterrollen sehen. Diese neue Art zu denken hat den arbeitenden Frauen viele Vorteile gebracht, denn es öffnete ihnen Türen, um auch in Führungspositionen erfolgreich sein.

BILDQUELLE: GETTY IMAGES

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Dieser Trend setzte sich in den Achtzigern und Neunzigern bis kurz nach der Jahrtausendwende weiter fort, als er auf einmal zum Stillstand kam. Laut einem Bericht des Center for American Progress aus dem Jahr 2014 waren weniger als 9 % der Top-Managementpositionen in den USA von Frauen besetzt und die Anzahl der Frauen in allen Vorstandspositionen steckt seit 10 Jahren bei etwa 12 % fest.

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Und diese kleine Anzahl von Frauen in Top-Führungspositionen bleiben auch nicht in diesen Positionen.

Aber warum?

Es gibt viele Gründe, aber sie scheinen alle etwas gemeinsam zu haben: Frauen in Führungspositionen haben nicht so viele Möglichkeiten, um in ihrer Karriere weiter zu kommen wie Männer.

Daten der Unternehmensbewertungs-Website InHerSight bestätigen ähnliche nationale Statistiken. Die Website verglich Bewertungen von Frauen in Führungspositionen, die diese verlassen hatten, mit denen, die in dieser Position geblieben waren. Die Daten zeigten, dass es bestimmte Gebiete gibt, mit denen die Frauen unzufrieden waren, die ihren Posten verlassen hatten.

1. Einen Mangel an Gelegenheiten für Frauen

InHerSight definiert das als Beförderungen, Führungsrollen, Lohnerhöhungen und Anreizprogramme.

Frauen bekommen weniger wahrscheinlich interessante Jobs laut einer Analyse von Catalyst. Das bedeutet, Frauen bekommen weniger Positionen, die sich auf bestimmte Ziele fokussieren und Möglichkeiten im Außendienst, mit denen sie ihre Karrieren nach vorne treiben können. Männer dagegen bekommen mehr solche Gelegenheiten laut dem Bericht. Das beinhaltet auch führende Projekte mit großem Budget und großen Teams, wovon einige auch internationale Aufträge beinhalten.

Eine Frau machte ihrer Frustration wie folgt Luft:

Als Führungsposition in einer Abteilung mit vielen Frauen ist es unmöglich im Job weiter voran zu kommen. Die selbe Rolle in einer anderen Abteilung ermöglicht es, weiter befördert zu werden, was einen Schritt in das untere Management darstellt. Das in meiner Position zu versuchen war praktisch unmöglich und daher war es auch unmöglich eine höhere Position zu erhalten. Ich verließ meinen Posten nach gut einem Jahr, da ich das Gefühl hatte dass niemand wollte, oder es allen egal war, ob ich meine Karriere hier fortsetzen würde.

2. Wenige Frauen in Führungspositionen

Diese Ungleichheit ist teilweise ein direktes Ergebnis dieses Mangels an Möglichkeiten, befördert zu werden. Wichtig ist, hierbei zu erkennen, welche Hindernisse im Weg stehen.

Zum Beispiel legen Forschungsdaten des Pew Research Center nahe, dass es zwei Gründe gibt, warum Frauen keine Führungsrollen einnehmen:

1.Bei ihnen werden höhere Standards angesetzt als bei Männern
2.Es besteht ein Mangel an Bereitschaft von Seiten der Unternehmen hochrangige Positionen mit Frauen zu besetzen.

Interessanterweise zeigt die Studie auch, dass die Leute im Unternehmen sich dieses Problems bewusst sind.

Es wurden Leute aus vier verschiedenen Generationen befragt, die drei verschiedenen politischen Parteien angehörten (Republikaner, Demokraten und Unabhängige). Sie waren einer Meinung, dass es leichter für Männer ist, hochrangige Führungspositionen zu erhalten als für Frauen.

Das bedeutet, dass Frauen in Führungspositionen diese oft deshalb verlassen, weil sie keine anderen Frauen um sich herum sehen.

3. Unflexible Arbeitszeiten

Eine Umfrage aus dem Jahr 2014 bei arbeitslosen Erwachsenen zwischen 25 und 45 Jahren ergab, dass die Familie in 61 % der Fälle der als Grund angeführt wurden, warum Frauen nicht arbeiten. Im Gegensatz dazu wurde in 37 % der Fälle bei Männern der selbe Grund angeführt. Das liegt vielleicht daran, dass sich Frauen öfters um Kinder kümmern als Männer.

In einer Studie von McKinsey&Company sagten die meisten Männer, sie wären die primären Ernährer, aber nicht in erster Linie für die Kinderbetreuung zuständig, während die Hälfte der Frauen sagten sie wären sowohl die Ernährer als auch für die Kinder zuständig.

In einem Wirtschaftssystem, wo die Frauen etwa 40 % des Gesamteinkommens einer Familie ausmachen, sind Frauen oft dazu gezwungen beide Rollen einzunehmen.

Um die Sache etwas einfacher zu machen, entscheiden sich Frauen oft dazu, ihre Karriere ruhen zu lassen, um ein vorhersehbareres Leben zu führen und um weniger reisen zu müssen gab die Studien von McKinsey an. Das kann aber schwierig sein, wenn Vollzeitjobs die einzige Möglichkeit sind, was oft auch der Fall ist.

3 % der Manager (Männer und Frauen) und weniger als 1 % der hochrangigen Führungskräfte arbeiten Teilzeit. Es dauert noch hundert Jahre bis zur Gleichheit.

Die oben angeführten Faktoren erklären, warum Frauen viel öfter als Männer hochrangige Führungspositionen verlassen. Sie erklären aber auch warum sich so wenige Frauen in diesen Positionen befinden.

Die Studie von McKinsey fand heraus, dass im Einstiegs- und im mittleren Niveau der Anteil von Frauen und Männern, die Befördert werden, sich nicht sonderlich voneinander unterscheiden – 69 % Frauen und 74 % Männer. Das ändert sich aber auf dem Niveau eines CEO, denn hierbei beträgt der Prozentsatz der Männer 36 %, der bei den Frauen nur 18 %. Eine Möglichkeit um das zu ändern, merkt der Bericht an, liegt darin, Frauen entsprechend zu motivieren und ihnen zu helfen in die Rolle eines Vorstandsmitgliedes oder Vizepräsidenten hineinzuwachsen, denn jeder Schritt schafft neues Vertrauen, um den nächsten zu nehmen.

Einen anderen Bericht von McKinsey (zusammen mit Leanin.org) legt nahe, dass es noch weitere fünfundzwanzig Jahre dauern wird, bevor Frauen Gleichheit auf dem Niveau eines Vizepräsidenten erreichen und über hundert Jahre, bis Frauen bei Führungspositionen die Männer eingeholt haben werden.

Es gibt Möglichkeiten um das zu ändern, aber es fängt damit an, dass die Unternehmen dazu die Initiative ergreifen müssen.

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Dieser Artikel erschien ursprünglich in InHerSight.com. Er wurde auf Englisch verfasst und wurde am 10.10.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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