Investieren für Anfänger: Die eine Sache, die du vor dem Aktienkauf tun musst
Du hast den harten Teil hinter dir: Du hast deinen Notgroschen beiseitegelegt, deine teuren Schulden sind beglichen und du hast von deinem Gehalt noch Geld übrig. Nun ist es Zeit, mit dem Investieren zu beginnen. Aber wo solltest du dein hart verdientes Geld anlegen?
Es gibt keine Pauschalantwort auf diese Frage. Aber es gibt eine wichtige Sache, die dir helfen kann, dich zu einem erfolgreichen Investor zu machen. Schau dir an, wie gut du die Unternehmen verstehst, in die du investierst.
Der Nobel-Preisgewinner Richard Feynman wusste, dass es einen Unterschied gibt, zwischen dem Kennen des Namens einer Sache und dem wahren Verständnis davon. Er entwickelte eine einfache Technik, mit der du dich selbst testen kannst. (Mein Dank geht an den Farnam Street Blog, auf dem ich davon erfahren habe.)
Investieren für Anfänger: Der 4-Schrittplan
- Wähle ein Konzept (in unserem Falle, warum du in ein Unternehmen investieren willst)
- Erzähle das einem Kleinkind
- Finde Lücken und setze dich wieder mit deinem Ausgangsmaterial auseinander
- Beurteile und Vereinfache
Als früherer Lehrer an einer Mittelschule glaube ich fest daran, dass der beste Weg, etwas zu verstehen, ist, es jemandem beizubringen. Wenn du deine Erklärungen auf drei Sätze beschränken und die Fachsprache weglassen kannst, dann hast du es wirklich verstanden.
Natürlich war mein Kleinkind nicht das gespannteste Publikum. Aber selbst der Prozess, dies zu tun, half mir Lücken zu finden, die ich übersehen hatte. Nachdem ich diesen Schritt mehrmals durchlaufen hatte (und meine Tochter fürs Stillsitzen angemessen belohnt hatte), kam das dabei heraus. Ich hoffe, das kann als Vorlage für deine eigene Investitionsstrategie dienen. Nachdem ich von dem Prozess zum ersten Mal gelesen hatte, schaute ich mir mein Portfolio an, nahm die sieben größten Positionen (diese machen 71 % meiner Aktien aus) und versuchte aufzuschreiben, warum ich in sie investiert hatte. Dann versuchte ich, dies meiner drei Jahre alten Tochter zu erklären.
Amazon (WKN:906866): 20,7 % meines Portfolios
Amazon will zu dem Unternehmen werden, welches am einfachsten zu nutzen ist. Es betritt jede Branche, in der es denkt, etwas besser machen zu können. Andere Unternehmen müssten jahrelang (Jahrzehnte) Geld investieren, um dem Kundenservice von Amazon ebenbürtig zu sein.
Alphabet (WKN:A14Y6F): 12,4 % meines Portfolios
Google macht die Informationen dieser Welt leicht zugänglich. Es organisiert auch unser Leben (Maps, Calender, Gmail usw.). Im Gegenzug sammelt das Unternehmen viele Informationen, die es an Werbekunden verkauft. Es versucht mit seiner Sparte für unterschiedliche Ideen, auch verrückte und coole Sachen umzusetzen, um die Welt besser zu machen.
Facebook: 11,6 % meines Portfolios
Die Welt trifft sich auf Facebook – oder Instagram oder WhatsApp -, um sich miteinander auszutauschen. Daher hat Facebook Zugriff auf eine Menge Daten, die es an Werbekunden verkaufen kann. Es wäre schwer, Facebook zu ersetzen, da man die ganze Welt davon überzeugen müsste, dass es einen besseren Ort gibt, um sich zu treffen.
Baidu: 11.6 % meines Portfolios
Alphabet hat sich entschieden, in China keine Geschäfte zu machen. Daher ist Baidu der große Suchmaschinenriese. China ist groß, sehr groß. Baidu folgt in Grunde Googles Muster.
Starbucks: 6.6 % meines Portfolios
Die Leute verbringen ihre Zeit auf Arbeit und zu Hause. Aber viele haben noch einen dritten Ort, an dem sie sich treffen. Dieser Ort heißt Starbucks. Weil er so viele Läden hat, bequem zu nutzen ist, Internetzugang hat und Zugang zu Koffein bietet, ist es ein beliebter Ort in jeder Stadt.
Priceline.com: 4.5 % meines Portfolios
Wenn du eine Übernachtungsmöglichkeit suchst, wirst du fast auf der ganzen Welt auf Booking.com fündig. Diese Plattform gehört Priceline. Die Kunden wissen, dass sie Zimmer dort finden und Hotelbesitzer wissen, dass sie dort Kunden finden. Priceline erhält von jeder Transaktion etwas Geld. Allerdings könnte Airbnb bald eine Gefahr darstellen.
IPG Photonics: 4.1 % meines Portfolios
Laser sind wichtig, weil sie die Dinge zurechtschneiden, die wir nutzen: große Dinge, wie Metall für Autos, und kleine Dinge, wie Computerchips. IPG hat die stärksten und preiswertesten Laser im Sortiment, da es das einzige Unternehmen ist, welches alle Teile selbst fertigt.
Wenn sich eine dieser Aussagen ändern sollte, dann ist es einfach, dies zu erkennen und über den Verkauf der Aktie nachzudenken.
Kannst du erklären, warum du gerade in die Aktien investiert hast, die in deinem Portfolio sind? Wenn nicht, dann folge dem 4-Schrittplan von oben und schau dir an, wie es deine Investitionen beeinflusst.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Suzanne Frey, ein Managementmitglied bei Alphabet, ist Mitglied des Vorstandes von The Motley Fool.
The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet (A-Aktien), Alphabet (C-Aktien), Amazon.com, Baidu, Facebook, IPG Photonics, Priceline Group und Starbucks.
Dieser Artikel wurde von Brian Stoffel auf Englisch verfasst und am 14.08.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.