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4 Gründe, warum du langfristig investieren solltest

Foto: Pixabay, Larisa-K

Egal, ob du beim Investieren neu bist oder schon viele Jahre oder Jahrzehnte Erfahrung hast, die Börse kann einem manchmal Angst machen. Es stehen über 7.000 Wertpapiere zur Auswahl, von wohlbekannten Markennamen bis hin zu Micro-Cap Biotech-Aktien und ETFs, die selbst den risikofreudigsten Zocker genau überlegen lassen würden. Wenn du keine Investmentstrategie hast und einfach mal dein Glück versuchst, dann könnte dich das teuer zu stehen kommen.

Die beste Strategie ist aber auch die leichteste in der Umsetzung: Langfristiges Investieren und hier sind vier Gründe, warum du langfristig investieren solltest.

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1. Es nimmt die Emotionen aus der Gleichung

BILDQUELLE: GETTY IMAGES.

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Der wichtigste Grund, warum du langfristig investieren solltest, besteht darin, dass es dich fast immer davon abhalten wird, überstürzte Entscheidungen zu treffen, die du später bereuen wirst. Aktien zu kaufen und sie lange zu halten, sollte die Aufregung reduzieren, die du vielleicht verspürst, wenn es eine Korrektur an der Börse gibt oder deine Aktie nach oben schießen.

Wenn du zum Beispiel in den ersten beiden Wochen des Jahres verkauft hättest, als die Indices ihren schlechtesten Jahresstart in der Geschichte hatten (8 % bis 10 % abwärts bei den drei großen amerikanischen Indices), dann würdest du dich jetzt wahrscheinlich ohrfeigen. Der S&P 500 ist seither um fast 15 % gestiegen. Genauso hätte sich ein Verkauf nach dem Brexit als ein Fehler herausgestellt.

Kaufen und Halten bedeutet, nachts besser zu schlafen, nicht jede einzelne deiner Aktien im Blick haben zu müssen und auch eine große Reduktion des Emotionsfaktors beim Investieren.

2. Du konzentrierst dich auf das große Ganze

Zweitens wird es dir helfen, dich auf das große Ganze bei deiner Investmentthese zu konzentrieren und es dir abzugewöhnen, ständig auf die historische Performance oder bestenfalls ein Quartal in die Zukunft zu blicken. Kurzfristige Trader sind natürlich auch manchmal erfolgreich, wenn sie auf Wachstums- oder Value-Aktien wetten, aber diesen kurzfristigen Erfolg über lange Zeiträume hinweg zu duplizieren, ist praktisch unmöglich. Stattdessen gibt dir eine Analyse der breiten Wachstumstreiber bei den Aktien, die du besitzt, eine viel bessere Perspektive davon, ob sich beim Geschäft eines Unternehmen inzwischen etwas geändert hat und daher ob man die Aktie weiter halten oder verkaufen sollte.

Die Investoren von Netflix (WKN:552484) waren beispielsweise auch nicht allzu glücklich, als das Unternehmen sich dazu entschloss, das Geschäft mit dem DVD-Verleih 2011 aufzugeben und sich auf den neuen Streaming-Dienst zu konzentrieren. Die Kosten, diesen Dienst zu schaffen, hatten zu höheren Ausgaben geführt und inzwischen verschlechterten sich die Margen und Gewinne. Die Aktie verlor etwa 80 % seines Wertes in etwas mehr als einem Jahr.

Mehr als drei Jahre später war Netflix um über 1.000 % seit dem Tief von 2012 gestiegen und hat sich seit dem Hoch 2011 mehr als verdoppelt. Das Management erkannte, dass der DVD-Verleih immer obsoleter wurde und entschloss sich, das eigenen Kerngeschäft aufzugeben und das zu verfolgen, was sie für den Contentkonsum der nächsten Generation hielten. Rückblickend war das eine großartige Entscheidung und die langfristigen Investoren, die das große Ganze im Auge behalten haben, wurden auch fürstlich dafür belohnt.

3. Du hast die Daten auf deiner Seite

Ein weiterer Grund, warum du ein langfristiger Investor sein solltest, ist, dass du praktisch immer recht behalten wirst – und wer hat nicht gerne recht?

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Laut Daten von Yardeni Research hat der S&P 500 seit 1950 35 Korrekturen von mindesten 10 % erlebt (wenn man aufrundet). Obwohl das Timing dieser Korrekturen komplett zufällig ist, geben 35 Korrekturen in 66 Jahren den Eindruck, dass sie ziemlich normal sind – was ein weiterer Grund ist, die Emotionen aus der Gleichung herauszuhalten.

Noch wichtiger ist aber, dass diese 35 Börsenkorrekturen seit 1950 von einer Rally oder einem folgenden Bullenmarkt wieder ausgeglichen wurden. Das sind 35 von 35 und man muss kein Mathe-Genie sein, um herauszubekommen, dass das ein fantastisches Ergebnis ist. Aktienbewertungen tendieren dazu, sich historisch um etwa 7 % pro Jahr zu erhöhen, inklusive reinvestierte Dividenden, was für die geduldigen langfristigen Investoren gute Nachrichten sind.

4. Du zahlst auch weniger Handelsgebühren

Das ist vielleicht kein so starkes Argument wie niedrigere Steuersätze und eine 100%ige Erfolgsrate, zumindest historisch, aber als langfristiger Investor zahlst du auch weniger an Handelsgebühren.

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2012 veröffentlichte NerdWallet eine Studie, die herausgefunden hatte, dass die Investoren zusammen 1,8 Milliarden US-Dollar pro Jahr zu viel für Kommissionen und Gebühren zahlen. Das sind etwa 110 US-Dollar pro Person. Aktive Trader bekommen immerhin noch Rabatt von ihren Brokern, aber das große Volumen der Trades, die sie machen, kann sich pro Jahr auf hunderttausende von Dollar summieren.

Wenn du langfristig investierst und in regelmäßigen Intervallen kaufst, dann werden Handelsgebühren unwichtig. Was sind schon 9,99 € oder Dollar, wenn du ein hochwertiges Unternehmen kaufst, das eine Dividende zahlt und sich in den nächsten zehn Jahren verdoppeln könnte?

Langfristiges Investoren hat Legenden wie Warren Buffett, Peter Lynch und John Bogle zu Gewinnern gemacht und das kann bei dir genauso sein. Worauf wartest du also?

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Motley Fool besitzt und empfiehlt Netflix.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und wurde am 07.08.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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