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3 Gründe, warum Aktien mit hohen Dividenden gefährlich sein können

Ob du es glaubst oder nicht, Aktie mit hohen Dividenden – also die, die 6 %, 10 % oder noch mehr zahlen – bergen oft das Risiko, Geld zu verlieren. In einigen Fällen kann eine großzügige Dividendenrendite auch eine rote Warnleuchte sein. Bevor du also 10.000 EUR in eine Aktie steckst, von der du 1.000 EUR pro Jahr erwartest, solltest du die folgenden Gründe in Erwägung ziehen.

1. Die Dividende ist nicht garantiert

Zuerst einmal solltest du verstehen, dass hohe Dividenden wie jede andere Dividende nicht garantiert ist. Kein Unternehmen, das Dividenden zahlt, möchte seine Aktionäre verschrecken, indem die Ausschüttungen gesenkt oder gestrichen werden – trotzdem passiert auch das manchmal.

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Man kann sich generell darauf verlassen, dass ein Unternehmen seiner Dividendenzahlungspflicht nachkommt, aber wenn ein Unternehmen in der Klemme steckt, dann ist auch die Dividende nicht mehr sicher. 2015 haben 394 öffentlich gehandelte Unternehmen ihre Dividenden gekürzt (laut S&P Dow Jones Index Daten). 2008 und 2009 haben während der Finanzkrise selbst etablierte Unternehmen wie General Electric, Dow Chemical, Bank of America und General Motors ihre Ausschüttungen gesenkt. Viele davon haben sie danach wieder eingesetzt oder erhöht, aber auch das ist nicht garantiert.

LASS DICH VON EINER HOHEN DIVIDENDE NICHT BLENDEN. BILDQUELLE: GETTY IMAGES.

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Die gute Nachricht ist, dass es meist keine Überraschung ist, wenn ein Kürzung ansteht. Es gibt hier Warnsignale, zum Beispiel wenn ein Unternehmen Verluste anstatt von Gewinnen verzeichnet, wenn der freie Cashflow negativ wird oder sehr schwankend ist oder wenn das Geschäftsmodell nicht mehr nachhaltig scheint. National Oilwell Varco, ein führendes Unternehmen im Ölsektor, hat seine Dividenden im April um ganze 89 % gekürzt, nachdem die Umsätze und Gewinne durch die niedrigen Ölpreise nach unten gerissen worden waren. Wenn das Geschäft auf einmal deutlich schlechter läuft, dann kann es schwer werden, die Dividende aufrecht zu erhalten.

Eine Kennzahl, die man genau beachten sollte, ist die Auszahlungsquote. Damit ist der Prozentsatz an den Gewinnen gemeint, den ein Unternehmen in Dividenden auszahlt. Alles, was nahe den 100 % liegt, zeigt an, dass das Unternehmen den Großteil oder seine ganzen Gewinne für die Dividende ausgibt und das lässt keinen Spielraum für Wachstum oder eine Sicherheitsmarge.

Der große Casinobetreiber Las Vegas Sands hat seine Dividende in letzter Zeit nicht gekürzt, aber viele glauben, dass das passieren könnte. Die Auszahlungsquote betrug in letzter Zeit nämlich 129 %, was teilweise an der Schwäche im größeren Markt für Glücksspiel in Macau lag, wo das Unternehmen einen großen Teil seiner Gewinne macht.

Wir sollten nicht vergessen, dass in einigen Branchen, hohe Ausschüttungen normal und nicht notwendigerweise ein Warnsignal sind. Daher ist es am Besten, die Ausschüttungsquote eines Unternehmens mit dem seiner Konkurrenten zu vergleichen.

2. Dividendenaktien mit hohen Renditen können riskant sein

Wenn du eine Aktie mit einer hohen Dividendenrendite siehst, dann solltest du sicherstellen, die Situation vorsichtig zu bewerten, denn hohe Renditen können auch riskant sein. Denk daran, wie hohe Renditen zustande kommen: Die Dividendenrendite wird berechnet, indem man die jährliche Ausschüttung (z.B. das Vierfache der aktuellen vierteljährlichen Auszahlung) nimmt und sie durch den aktuellen Kurs teilt.

Die Unternehmen tendieren nicht dazu, ihre Dividenden oft oder radikal zu ändern, aber die Aktienkurse ändern sich permanent – manchmal auch dramatisch. Wenn der Kurs fällt und die Dividende gleich bleibt, dann steigt die Rendite. Das bedeutet, dass einige Unternehmen nur deshalb eine hohe Dividendenrendite haben, weil der Kurs eingebrochen ist – und nicht weil das Unternehmen so besonders großzügig ist. Eine Aktie, deren Kurs eingebrochen ist, ist vielleicht auch aus gutem Grund gefallen.

Sehen wir uns TerraForm Power mit seiner unglaublichen Dividenden von 17 % als Beispiel an. Das ist natürlich verlockend, aber ein genauer Blick zeigt, dass die Aktie im letzten Jahr um mehr als 75 % gefallen ist – daher ist die Dividende auch so extrem hoch.

BILDQUELLE: TAXREBATE.ORG.UK

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3. Es gibt auch Aktien, die sich besser entwickeln

Schließlich solltest du dich nicht einfach auf die höchste Dividende stürzen, die du finden kannst, denn es gibt wahrscheinlich Aktien, die sich besser entwickeln werden. Solche hohen Dividenden werden oft von langsam wachsenden Unternehmen gezahlt. Wenn du also in Unternehmen investieren möchtest, die die Möglichkeit bieten, ihren Wert in ein paar Jahren zu verdoppeln oder zu verdreifachen, dann passen Dividendenzahler hier wahrscheinlich nicht ins Bild. Bevor ein Unternehmen eine sichere und regelmäßige Dividende zahlen kann, muss es auch eine gewisse Sicherheit bei den künftigen Einkünften haben und sollte nicht alles in Wachstumsmöglichkeiten investieren müssen. (Anmerkung: Langsam und stetig wachsende Unternehmen, die Dividenden zahlen, entwickeln sich oft besser als Wachstumsaktien.)

Aber selbst unter den Dividendenaktien sind die höchsten Renditen nicht immer die beste Wahl. Kleinere Renditen können sich auch genauso gut oder sogar besser entwickeln – besonders, wenn sie schneller wachsen. Wenn du dir die 6 % Rendite eines relativ schnell wachsenden Unternehmens ansiehst und die 8 % von einem gesunden, aber langsam wachsenden Unternehmen, dann könnte ersteres dir schon bald mehr zahlen als letzteres.

Was man tun sollte

Also was sollte man jetzt tun? Zunächst einmal solltest du Aktien mit hohen Dividenden nicht ganz abschreiben. Selbst die besten Dividendenzahler durchleben zeitweilige Abwärtstrends, die ihre Renditen anheben und das bietet attraktive Kaufgelegenheiten. Aber die höchsten Renditen sind nicht notwendigerweise auch die besten, denn sie könnten auf wackligen Füßen stehen. Daher solltest du nach gesunden und wachsenden Unternehmen suchen, die auch Dividenden zahlen. Nimm diejenigen, die ihre Ausschüttungen deutlich erhöhen und noch mehr Luft nach oben haben. Dann investiere und bleib langfristig investiert.

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Motley Fool besitzt und empfiehlt National Oilwell Varco. The Motley Fool besitzt General Electric. Motley Fool empfiehlt Bank of America und General Motors.

Dieser Artikel wurde von Selena Maranjian auf Englisch verfasst und wurde am 23.07.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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