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Dieser neue Börsentrend überrascht die meisten Investoren (aber dich hoffentlich nicht)

Foto: Pixabay, FirmBee

Egal ob 2016 dein erstes Jahr an der Börse ist, oder ob du wie Warren Buffett, der größten Investor aller Zeiten, du schon mehr als 60 Jahre Erfahrung auf dem Buckel hast, die Börse ist unvorhersehbar. Du glaubst vielleicht zu wissen, was als Nächstes mit einer bestimmten Aktie passieren wird, oder dem Markt, aber du wirst immer wieder einsehen müssen, dass dem nicht so ist.

Vor Kurzem haben wir uns sieben Ereignisse an der Börse angesehen, die dieses Jahr passiert sind und die wir Investoren schon seit mindestens zehn Jahren nicht mehr gesehen haben. Dazu gehört die größte Goldrallye in 30 Jahren, der schlechtesten Jahresstart aller Zeiten und auch die größte Aufholjagd, die seit 1933 in einem Quartal stattgefunden hat. Hat irgendjemand das kommen sehen? Möglich, aber äußerst unwahrscheinlich. Die Unvorhersehbarkeit ist etwas, das die Investoren inzwischen akzeptiert haben, aber in einigen Fällen ist das leichter gesagt als getan.

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Ein neuer Börsentrend bildet sich und erwischt die Investoren auf dem falschen Fuß

Eine der bewährtesten Methoden beim Investieren besteht darin, führende Unternehmen in ihren Bereichen zu kaufen. Unternehmen mit hoher und sehr hoher Marktkapitalisierung, die aufgrund ihrer Größe Vorteile genießen und Wettbewerbsvorteile innerhalb eines Industriezweiges haben. Diese sollten erwartungsgemäß über lange Zeiträume hin den Vergleichsindex überflügeln. Daher scheinen sie gute Investitionen zu sein.

Aber ein neuer Trend bildet sich an der Börse – nämlich die Underperformance von führenden Unternehmen.

Seit dem Höhepunkt bei 90 US-Dollar Anfang 2015 hat der Einzelhandelsriese Wal Mart (WKN:860853) 40 % seines Wertes verloren. Der Tech-Riese Apple (WKN:865985) hat sich auch nicht viel besser geschlagen. Das ist sogar die Aktie, die sich in den letzten 12 Monaten im Dow Jones Industrial Average bei weitem am schlechtesten entwickelt hat und sie liegt praktisch 30 % unter dem 52-Wochenhoch. Der Energieriese ExxonMobil (WKN:852549) hat 15 % im Vergleich zu seinem Zweijahreshoch verloren. Und schließlich hat das Biotech-Unternehmen Gilead Sciences (WKN:885823) seit Ende Juni 2015 knapp 30 % verloren.

BILDQUELLE:: EXXONMOBIL.

BILDQUELLE:: EXXONMOBIL.

Bei ExxonMobil liegen die Probleme ausschließlich beim Absturz der Rohstoffpreise. Der Ölpreis hatte zwischenzeitlich mehr als 75 % seines Wertes der letzten zwei Jahre verloren, während die Preise für Erdgas Anfang diesen Jahres ein 17-Jahrestief erreicht hatten. Zum Glück beinhaltet das breit gestreute Energieportfolio von Exxon auch Midstream- und Downstreamvermögenswerte, die es dem Unternehmen ermöglicht haben, den Abwärtstrend besser zu überstehen als viele der kleineren Konkurrenten. Das hat das Unternehmen aber nicht davor bewahrt, das Kreditrating AAA von Standard & Poor’s zu verlieren, um das es so beneidet wurde — und 15 % seines Marktwertes.

Bei Apple und Gilead ist der Ursprung ihrer Probleme trotz ihrer komplett verschiedenen Branchen derselbe: Opfer des eigenen Erfolges.

Die Umsätze des iPhone 6 mit dem größeren Bildschirm waren besser als man hätte vorhersagen können und das führte dazu, dass Apple seine Umsätze im Jahresvergleich um fast 51 Milliarden US-Dollar erhöhen konnte. Doch leider konnte das iPhone 6s damit nicht mithalten und das führte im letzten Quartal zum ersten Mal zu einem Rückgang im Vergleich zum Vorjahr.

BILDQUELLE:: GILEAD SCIENCES.

BILDQUELLE:: GILEAD SCIENCES.

Im Fall von Gilead stürzten sich die Patienten und Ärzte auf die Hepatitis-C-Medikamente Solvaldi und Harvoni als diese auf den Markt kamen. Nach den starken Verbesserungen bei der Effizienz lieferten die Pillen von Gilead eine effektive Heilung, die die meisten, wenn nicht sogar alle ekligen Nebenwirkungen der vorhergehenden Behandlungen eliminieren konnten.

Allein im letzten Jahr generierten die beiden Medikamente zusammen Umsätze in Höhe von 19,1 Milliarden US-Dollar. Die Umsätze in Höhen von 32,6 Milliarden US-Dollar im letzten Jahr sind deutlich höher als die 9,7 Milliarden US-Dollar, die das Unternehmen nur drei Jahre zuvor verzeichnet hatte. Aber die letzten Quartalsergebnisse zeigten einen Rückgang um 16 % bei den Umsätzen von Harvoni. Das könnte andeuten, dass das Medikament in den USA schon seinen Zenit erreicht hat.

Trotz der Größe von Wal-Mart hat das Unternehmen Probleme mit der Konkurrenz aus dem elektronischen Handel. Diese bietet bequemes Einkaufen von zuhause aus, ein riesiges Angebot, das sogar die Superstores von Wal-Mart das Fürchten lehren könnte und einen wettbewerbsfähigen (wenn nicht sogar besseren) Preis. Aber damit nicht genug, Wal-Mart steht auch von Kundenseite unter Druck. Die Kunden machen sich Sorgen um die amerikanische Wirtschaft und daher sitzt das Geld auch nicht mehr so locker.

Das sollte dich nicht überraschen – und hier sind die Gründe

Diese Kursbewegungen haben die Investoren natürliche enttäuscht, aber die Kursschwäche sollte keine Überraschung sein. Und es gibt auch Gründe dafür.

Erstens, wie schon weiter oben besprochen, ist die Börse unvorhersehbar. Egal wie viele Prognosen wir treffen, wie gut wir schätzen und wie viel wir analysieren, es gibt immer externe oder interne Faktoren, an die wir nicht gedacht haben und die das Wachstum zerstören können. Wir können nicht vorhersehen, was die OPEC als nächstes machen wir. Das heißt, wir werden nicht mit Sicherheit wissen, was der Ölpreis als nächstes machen wird.

Genauso ist es schwer auszumachen, wie die Kunden Wal-Mart und dem Einzelhandel allgemein gegenüberstehen werden. Lange Rede, kurzer Sinn, Überraschungen können passieren, selbst bei den größten Unternehmen auf diesem Planeten.

Zweitens, die Schwäche auf dem Börsenparkett ist von Zeit zu Zeit eine gesunde und natürliche Sache, genau wie Wirtschaftszyklen. Es ist selten, dass ein Unternehmen sich nach oben bewegt, ohne dass es zwischendurch Perioden gibt, in denen die Wall Street die Daten verdauen muss und ihre Thesen neu formuliert. Es wäre zum Beispiel überzogen, von Apple zu erwarten, weiterhin 20 bis 50 Milliarden US-Dollar an zusätzlichen Umsätzen jedes Jahr zu generieren. Wir wussten alle, dass sich das Wachstum des Unternehmens an einem bestimmten Punkt vermindern würde und das ist genau das, was jetzt passiert.

Schließlich ist es schwer (auch für Profis), die Emotion aus dem Investieren raus zu halten. Investieren, das auf der emotionalen Verbindung zu einem Unternehmen basiert, kann zu unklugen Entscheidungen führen. Noch wichtiger ist aber, dass es die Bewertung einer Aktie auch als zu hoch oder zu niedrig ansetzen kann, als sie logischerweise sein sollte. Emotionales Investieren tendiert dazu, kurzfristig orientierte Trader mehr zu betreffen als langfristige Investoren.

Da Hedgefonds und auch einige institutionelle Vermögensverwalter danach bewertet werden, wie viel Geld sie auf jährlicher oder vierteljährlicher Basis generieren, kommen auch hier Emotionen ins Spiel, was dann wiederum die Kurse von beliebten Aktien wie Apple, Wal-Mart, ExxonMobil und Gilead Sciences beeinflussen kann.

Das Wichtigste dabei ist, dass langfristiges Denken und eine Konzentration auf das große Ganze und die Gründe, warum ein Unternehmen eine gute Investition ist, es dir erlauben, über diese Trends und Kursbewegungen hinweg zu sehen. Wir können nichts tun, um zu beeinflussen, wie andere Investoren denken, aber wir können uns derart positionieren, dass wir uns über diese temporären Rückschläge von ansonsten sehr guten Unternehmen keine Sorgen machen.

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Motley Fool besitzt und empfiehlt Apple und Gilead Sciences. Motley Fool besitzt Aktien von ExxonMobil.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und wurde am 03.05.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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