Teil 1: In 4 Schritten zu deinem ersten Aktiendepot

Um Aktien und ETFs zu kaufen benötigst du ein Aktiendepot und einen Broker. In diesem Artikel zeigen wir dir auf, wozu du beides brauchst, worauf du bei der Broker- und Depotwahl achten solltest und in welchen vier Schritten du dein erstes Depot eröffnest.

Ein Depot ist dein digitaler Tresor für deine Aktien

Das Depot funktioniert im Prinzip wie das Online-Konto, das du bei deiner Bank hast. Du kannst den Kontostand abfragen, also deine Aktien und ihren Wert anzeigen, und du kannst Überweisungen tätigen – das heißt Aktien kaufen und verkaufen oder Bargeld aus dem Verkauf von Aktien auf dein richtiges Bankkonto überweisen.

Letzteres geschieht über das sogenannte Verrechnungskonto, das dir der Broker auch kostenlos zur Verfügung stellt. Cash bekommst du auf dein Depot (und zurück) nur über dieses Verrechnungskonto. Es stellt die Brücke zwischen deinem Depot und deinem jetzigen Girokonto dar.

Aber wo bekommst du so ein Depot her? Das wird dir von einem sogenannten Broker zur Verfügung gestellt. Der Broker ist derjenige, der für dich – nach deinen Anweisungen – Aktien am Markt kauft und verkauft. Das funktioniert so, dass du dich online in dein Depot einloggst und dann dem Broker über eine Eingabemaske genau sagst, wie viel du von welchen Aktien zu welchem Preis kaufen oder verkaufen möchtest. Das nennt man eine Order.

Der Broker nimmt die Order an und benachrichtigt dich, sobald er sie ausführen konnte – das hängt unter anderem davon ab, ob es jemanden gibt, der deine gewünschte Aktie zu deinem gewünschten Preis auch (ver)kaufen möchte – und „legt“ die Wertpapiere in dein Depot, wo du sie einsehen kannst.

Bevor du jetzt auf Brokersuche gehst, überleg dir, in was du investieren möchtest

Natürlich in Aktien. Und diese gehören zum Standardrepertoire eines jeden Brokers. Zumindest wenn sie von deutschen Unternehmen kommen. Aber auch sehr viele ausländische Unternehmen (zumindest alle größeren, besonders aus den USA) kannst du über deutsche Börsen kaufen.

Bei vielen Brokern kannst du zusätzlich auch an bestimmten ausländischen Börsen investieren. Das Angebot ist allerdings sehr unterschiedlich, daher solltest du dir auch überlegen, inwiefern du das benötigst.

Jetzt solltest du dir noch Gedanken darüber machen, wie viel Geld du investieren möchtest. Ganz genau musst du das noch nicht wissen, aber überleg dir zumindest, ob du eher einmal im Jahr eine Aktie für 20.000 EUR kaufst oder lieber regelmäßig kleine Summen in einen ETF investierst.

Der Grund dafür ist, dass die Häufigkeit und der Geldbetrag deiner einzelnen Käufe deine Kosten bestimmen. Kleinere Beträge regelmäßig zu investieren ist ökonomisch meist nur sinnvoll über einen sogenannten Sparplan. Und das Angebot von Sparplänen und handelbaren ETFs ist von Broker zu Broker unterschiedlich.

Hast du diese Überlegungen angestellt, bist du bereit für die Brokersuche und die Eröffnung eines Depots bei diesem. Und so geht’s.

1. Google nach „Online Broker Vergleich“ oder „Online Broker Test“

Und schon bekommst du verschiedene Ergebnisse von bereits durchgeführten Broker-Vergleichen. Stell sicher, dass du dir mindestens drei bis fünf verschiedene Tests anschaust. Such dir dann drei bis fünf der Broker aus, die in den Vergleichen meist weiter oben landen. Damit hast du eine solide Auswahl.

2. Vergleiche deine Top Broker aus Schritt 1 und wähle deinen Favoriten

Jetzt solltest du dir die Webseiten dieser Broker anschauen. Machen sie einen guten Eindruck? Das ist schon mal gut. Worauf es aber besonders ankommt ist das Folgende:

  • Das Angebot – bekommst du bei dem Broker das, was du dir vorhin überlegt hast? (Aktien, ETFs, Sparpläne, ggf. Handel im Ausland)
  • Die Kosten – die Depotführung sollte kostenlos sein. Ordergebühren für Inlandsbörsen sollten in der Größenordnung 5-10 EUR oder +- 0,25 % des Ordervolumens (für wie viele Euros du einkaufst/verkaufst) liegen.

Solltest du mit diesen Kriterien noch keinen Favoriten ausgemacht haben, dann kannst du noch einmal auf zwei, drei der Brokertests ausweichen und detailliert darüber lesen, worin die sonstigen Unterschiede deiner Favoriten liegen –  das kann zum Beispiel in Punkto Serviceberatung oder technischer Sicherheit sein (obwohl sich die Broker in Deutschland bei letzterem wenig schenken).

3. Beantrage das Depot online

Dafür gehst du wieder auf die Website deines auserwählten Brokers und klickst auf den meist sehr prominent dargestellten Button dafür. Es erscheint dann eine Eingabemaske, die dich nach allerhand persönlicher Daten fragt, wie du es von einer Kontoeröffnung kennst. Unter anderem eventuell auch nach deinem bevorzugten TAN-Verfahren.

Meist gibt es als Option das SMS-Verfahren oder einen TAN-Generator. Falls du total auf Sicherheit stehst, dann ist ein TAN-Generator die richtige Wahl. Traust du der Bank und hast es lieber bequemer, dann empfiehlt sich das SMS-Verfahren.

Oft wirst du hier auch schon nach einem Referenzkonto gefragt. Dort gibst du dann die Bankverbindung deines Girokontos ein, von welchem aus du Überweisungen auf dein Verrechnungskonto (und in die entgegengesetzte Richtung) tätigen wirst.

Hast du alles eingegeben und auf den „senden“ Button gedrückt, dauert es meist nur ein paar Tage, bis dir einige Unterlagen per Post zugeschickt werden.

4. Wie immer – das lästige PostIDENT-Verfahren

Wenn du Glück hast, stellt der Postbote direkt bei Zustellung aller Unterlagen deine Identität fest. Dann musst du nicht separat zur Post gehen und das PostIDENT-Verfahren dort durchführen.

Jetzt dauert es nur noch wenige Tage und du hast alles, um deine ersten Aktien zu kaufen

Ist die Bestätigung deiner Identität endgültig bei deinem Broker angekommen, schaltet dieser dein Verrechnungskonto und dein Depot für den Handel frei.

Jetzt musst du also nur noch dein Verrechnungskonto mit Cash ausstatten und schon stehen dir alle Türen offen, deine finanzielle Zukunft selbst in die Hand zu nehmen!