Schritt 11: Gehe mit Stil in Rente

Und jetzt meine Damen und Herren, die inflationsbereinigte Millionenfrage. *dramatische Musik*

Kannst du dir den Ruhestand deiner Träume leisten?

Deine Antwort auf diese Frage hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Um dir ein paar Anstöße zu geben, sind hier noch ein paar weitere Fragen, die mit der Ruhestands-Frage direkt verbunden sind:

  1. Wie viel Geld brauche ich, wenn ich in Rente gehe?
  2. Welchen Lebensstil kann ich mir leisten?
  3. Was wird die gesetzliche Rentenversicherung mir zahlen?
  4. Muss ich zusätzlich zum gesetzlichen Rentenversicherungssystem investieren?
  5. Muss ich meine Sparpläne anpassen?
  6. Hat irgendjemand eine Tüte? Mir ist etwas schwindelig.

Entspann dich. Wir werden dir beinahe alles erzählen, was du zur Rente wissen musst. Jetzt gleich, in weniger als fünf Minuten.

1. Zahle in die richtigen Konten ein

Wenn du die ersten zehn Schritte dieser Investitions-Fibel der Reihe nach gelesen hast, und wenn du dir die 15 bis 30 Minuten für die Maßnahme in Schritt 4 genommen hast, ist dieser Teil erledigt.

Nur zur Wiederholung: Wenn dein Arbeitgeber eine Betriebsrente anbietet, dein Chef so viel einzahlt wie du und deine Firma gute Anlagemöglichkeiten anbietet, dann zahl zumindest so viel ein, dass du die Beiträge deines Unternehmens voll ausschöpfst. Das kann dir auch Steuervorteile bringen.

Aber auch Investitionen außerhalb der Rentenversicherung sind sehr wichtig, wenn nicht noch wichtiger. Alleine deshalb, weil sie dir die höchste Flexibilität bieten. Mit diesen Investitionen kannst du in einzelne Aktien sowie in Aktienfonds und Indexfonds (ETFs) mit den niedrigsten Gebühren investieren. An diese Konditionen kommt keine Riesterrente und keine Kapital-Lebensversicherung der Welt heran.

2. Wähle die richtigen Investitionen

Viele Menschen stolpern hier. Lass dich dadurch aber nicht davon abhalten, deinen Plan umzusetzen!

Was sind die „richtigen” Investitionen? Nun, sie verändern sich im Laufe der Zeit, wenn du an den Punkt kommst, wo du aufhörst, weiteres Geld zu investieren und stattdessen damit beginnst, das Investierte auszugeben. Wenn du ein junger Hüpfer bist, dann kannst du dir mehr Risiko leisten als wenn du schon die ersten Knie- und Rückenbeschwerden hast.

Denk aber daran: Der Renteneintritt ist nicht die Ziellinie deiner Investitionen. Nachdem du Rentner geworden bist, hast du wahrscheinlich noch viele schöne Jahre vor dir.

Obwohl die Sicherheit von Staatsanleihen, Lebensversicherungen und anderen festverzinsliche Anlagen attraktiv erscheinen mag: Ein gewisser Teil deines Portfolios sollte immer noch in Aktien stecken! Eine Daumenregel besagt, dass dein Aktienanteil 100 minus dein Lebensalter sein sollte. Selbst Queen Elizabeth II hätte also immer noch Aktien halten sollen!

3. Lege genug zurück

Die Lebenserwartung ist zuletzt immer weiter angestiegen. Du solltest damit planen, dass du noch 20 oder vielleicht sogar 30 Jahre im Ruhestand leben wirst, wenn du mit 65 in Rente gehst. Das sind viiiele Stromrechnungen und Mittelmeer-Kreuzfahrten!

Also, wie viel solltest du sparen? So viel wie möglich.

Eine etwas genauere Auskunft gibt dir die folgende Tabelle. Sie geht davon aus, dass du noch nicht damit angefangen hast, für den Ruhestand zu sparen.

Dein Alter Der Prozentsatz deines Einkommens, den du sparen solltest
20er 10 % – 15 %
30er 15 % – 20 %
40er 20 % – 30 %
50er 30 % – 40 %
60er 40 % – 50 %
70er 50 % – 60 %
80er Jetzt ist es Zeit, sich die Welt anzuschauen!

Die Werte sind natürlich extrem von deiner persönlichen Situation abhängig. Du kannst es dir mit 27 Jahren schon erlauben, 40 % deines Einkommens zu investieren, wenn du die Tipps aus Schritt 3 befolgst? Großartig! Tu es! Du müsstest von Brot und Wasser leben, um mit 32 Jahren mehr als 15 % deines Einkommens zu sparen? Dann gönne dir auch mal Dosenravioli. Oder noch ein bisschen mehr.

4. Gehe durch deine Zahlen, um zu prüfen, ob du auf dem richtigen Weg bist

Sparst du genug, um dann in den Ruhestand zu gehen, wann du es möchtest? Hebst du im Ruhestand zu viel ab? Es gibt einen guten Weg das herauszufinden: Gib deinen Plan in einen guten Renten-Rechner ein.

Das Internet ist voll mit kostenlosen Tools, um deine Finanzen zu planen. Wenn du ein Excel-Guru bist, kannst du dir auch selbst eines erstellen. Am besten ist es, wenn du das regelmäßig machst, zum Beispiel ein Mal jährlich.

Wenn du jetzt schon alles sauber berechnest, dann bekommst du im Nachhinein wenigstens keinen Herzanfall und kannst rechtzeitig mit Maßnahmen gegensteuern, etwa mit einer Erhöhung deiner Sparquote. Die gute Nachricht ist: Im Ruhestand verringern sich viele Ausgaben oder fallen ganz weg.

5. Hör auf, die Rente anderer Leute zu bezahlen

Du hast wahrscheinlich nicht die Absicht, das Konto der Person zu füllen, die dein Geld im Investmentfonds verwaltet oder dir deine Lebensversicherung verkauft, oder? Tja, und doch gehen zu viele Sparer und Anleger genau diesen Weg.

Zu viele Anleger zahlen zu viel für enttäuschende Investitionen und verschwenden damit einen erheblichen Teil ihres Geldes für Verwaltungsgebühren oder Versicherungskosten. Und das für Produkte, die ihnen gar nicht wirklich helfen, ihre finanziellen Ziele zu erreichen.

Indem du kostengünstige und gute Fonds auswählst, kannst du die Ergebnisse deines Portfolios deutlich verbessern. Über viele Jahre aufsummiert reden wir hier über richtig viel Geld. Also achte gut auf die Gebühren!

Lebe aber auch im hier und jetzt!

Wir wären nachlässig, wenn wir einen sehr wichtigen Lebensabschnitt nicht auch berücksichtigen würden: Das hier und jetzt.

Um es mit den Worten von John Lennon zu sagen: „Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu schmieden.“ Bei Aktienwelt360 glauben wir fest, dass sparen für die Zukunft nicht bedeutet, sich heute aufzuopfern. Man muss nur das richtige Gleichgewicht finden. Sich etwas zu leisten und reich zu werden, das schließt sich nicht gegenseitig aus.

Maßnahme: Finde heraus, ob du genug für deinen Ruhestand sparst. Suche dir gute Rechner und kalkuliere, wie viel du gespart haben musst, um mit dem Stil in den Ruhestand zu gehen, den du dir wünschst. Mit manchen dieser Rechner kannst du sogar „was wäre wenn”-Berechnungen durchführen, indem du Parameter wie Lebenserwartung, Steuern und Verzinsungen deiner Investitionen veränderst.